Zurück in die Vergangenheit Warum sind historische Liebesromane so beliebt? 3. April 2020
Historische Liebesromane kommen einfach nicht aus der Mode, egal in welcher Zeitperiode die Gegenwart sich gerade befindet. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich historische Romane in ganz Europa und fesselten ihre LeserInnen. Ein grundlegendes Thema, ohne das dabei fast kein historischer Roman auskommt, ist die Liebe. Aber warum ist die Faszination für historische Liebesromane bis heute ungebrochen?
Wir haben einige ausgezeichnete Antworten auf diese Frage gefunden:
Bye-bye, Gegenwart
Mal ehrlich: Manchmal fühlt man sich von der Gegenwart ganz schön erschlagen. In den Nachrichten hört man ständig negative Dinge, im Job hat man zu viel Stress und die Wohnung müsste auch mal wieder aufgeräumt werden. Da liegt es ziemlich nahe, sich zum Entspannen oder zur Belohnung in einer Zeit aufzuhalten, die mit der aktuellen Gegenwart so gar nichts zu tun hat. Wie ginge das besser als mit einem historischen Liebesroman? Kaum einem anderen Genre gelingt es, uns so tief in eine andere Welt eintauchen und uns unsere Gegenwart für den Moment völlig vergessen zu lassen. Aber natürlich muss man nicht unbedingt vor dem Alltag flüchten wollen, um es sich mit einem geschichtsträchtigen Liebesroman gemütlich zu machen – manchmal will man einfach in eine komplett andere Welt eintauchen, die die Fantasie anregt und einen von anderen Zeiten träumen lässt.
Ein Beispiel gefällig? In ihrem historischen Liebesroman Die wilde Rose schafft es Patricia Cabot, uns ab dem ersten Satz mit in diese völlig andere Welt zu nehmen. Hier geht's zur Leseprobe.
Die Liebe in anderen Zeiten
Egal ob jung oder alt, Frau oder Mann, arm oder reich – eines wünschen wir uns doch alle im Leben: Liebe. Damals wie heute konnte und kann Liebe alles verändern. Wegen ihr wurden Kriege geführt, Grenzen neu gezogen, Standesunterschiede überwunden, Konflikte begonnen, Heldinnen und Helden geboren, Morde begangen,
Frieden geschlossen, Familien getrennt – das könnte ewig so weiter gehen. Kurz gesagt: Irgendwie dreht sich am Ende oft doch alles um die Liebe. Auch wenn die Liebe in heutigen Zeiten vielleicht an dem Ausmaß der Dramatik verloren hat – dramatisch ist sie heute noch allemal. Deshalb können wir den Herzschmerz, den andere Menschen fühlen, selbst wenn sie fiktiv sind und in einer völlig anderen Zeit leben, so gut nachvollziehen. Tiefe Gefühle und den Wunsch nach der einen „wahren Liebe“ gibt es eben damals wie heute.
Standesunterschiede und andere Schwierigkeiten
Das Setting spielt bei historischen Liebesromanen natürlich eine ganz besondere Rolle. Je nachdem in welcher Zeit ein Roman angesiedelt ist, ergeben sich daraus unterschiedlichste Szenarien, die es den ProtagonistInnen eines Romans meist nicht gerade einfacher machen, ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten und auf ihr Herz zu hören. Egal ob an Königshöfen im Mittelalter, am Schlachtfeldrand eines Krieges oder auf einem englischen Gut im 19.Jahrundert: Das jeweilige zeitliche Setting eines historischen Liebesromans gibt vor, welche spezifischen Herausforderungen es zu überwinden gilt, wenn man die große Liebe finden will. Standesunterschiede, Zwangsheirat und Abhängigkeiten sind dabei nur einige Beispiele, die die eine oder andere Problematik mit sich bringen können.
Fakt und Fiktion
Historische Liebesromane sind meist weit in der Vergangenheit angesiedelt und diese Vergangenheit ist nicht immer gänzlich frei erfunden. AutorInnen wie Patricia Cabot, Lois Greiman oder Anne Gracie geben in ihren Romanen ein gut recherchiertes Bild der jeweiligen Zeit wieder und lassen sich häufig von wahren Begebenheiten inspirieren. Fakt und Fiktion liegen also oft viel näher beisammen als man denken mag. Eingebettet in eine mitreißende Lovestory lässt es sich so viel leichter über Geschichte lernen!
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und es kaum erwarten können, es sich mit einem historischen Liebesroman gemütlich zu machen, haben wir auf unserer Seite Leseproben zusammengestellt, die garantiert Lust auf mehr machen.
von Patricia Hempel