Erzählperspektiven im Manuskript: Welche Fehler du vermeiden solltest 2. August 2024

Quelle: Jaredd Craig/unsplash.com

Die Wahl der richtigen Erzählperspektive ist entscheidend für den Erfolg deines Buches. Sie beeinflusst, wie deine Leser:innen die Geschichte erleben und verstehen. Es ist also wichtig, bei der Erzählperspektive einheitlich zu bleiben, damit keine Verwirrung entsteht.

Bevor du anfängst, dein Buch zu schreiben, ist es neben der Geschichte selbst auch wichtig, dir Gedanken über die Erzählperspektive zu machen. Wer erzählt die Geschichte? Gibt es mehrere Perspektiven? Welche Art der Erzählperspektive passt zum Genre und zu deiner Geschichte?

Ein personaler Erzähler berichtet darüber, was eine Person tut und fühlt. Die Lesenden erleben die Geschichte aus der Sicht dieser Person. Ein allwissender Erzähler hingegen steht dem Erzählten distanziert gegenüber, er blickt auf alle Personen gleichermaßen und hat Einblick in die Gefühle und inneren Reaktionen aller Charaktere. Wenn du noch mehr über die einzelnen Erzählperspektiven erfahren möchtest, kannst du hier nachlesen.

Beim Schreiben deines Manuskripts ist es also wichtig, dass du darauf achtest, die Erzählperspektive nicht mitten im Text zu wechseln und dass du nicht zwischen den Perspektiven hin und her springst. Um dies zu verdeutlichen, haben wir ein Beispiel für dich:

Lea saß an ihrem Esstisch in der Küche und schaute aus dem Fenster in den Garten. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem sie sich mit ihrer Schwester Josephine gestritten hatte. Es war ein viel zu warmer Tag im Mai gewesen. Die ersten Narzissen hatten schon ihre Köpfe in die Sonne gestreckt und die Vögel hatten fröhlich vor sich her gezwitschert. All das stand im starken Kontrast zu dem lauten Geschrei ihrer Schwester, das Lea bis heute verfolgte. Doch sie ahnte nicht, dass Josephine genau in diesem Moment vor der Tür stand. Die Schwester hatte schon seit Tagen darauf gewartet, ihren gut durchdachten Plan in die Tat umzusetzen. Niemand in der friedlichen Nachbarschaft konnte ahnen, was sie an diesem kalten Novemberabend vorhatte.

Und, erkennst du, welche Perspektive hier aus Versehen gewechselt wurde?

Richtig! Es wird von der personalen Perspektive von Lea zur auktorialen Perspektive gewechselt. Denn Lea kann ja nicht wissen, dass ihre Schwester vor der Tür steht und was sie vorhat. Ein solcher Wechsel mitten im Text kann für Verwirrung bei den Lesenden sorgen und sollte vermieden werden.

Achte also immer gut darauf, welche Perspektive du für deine Geschichte wählen möchtest, und bleibe konsequent dabei. Eine klare und durchgehend beibehaltene Perspektive hilft dabei, deine Leser:innen in die Welt deiner Geschichte zu ziehen und ihnen ein verständliches und angenehmes Leseerlebnis zu bieten.