Wie du deine Leser:innen auf eine Reise in das Setting deines Romans mitnehmen kannst 13. Juni 2024

Drei Personen interessieren sich für digitalen Content, der auf einem Laptop angezeigt wird
Quelle: John Schnobrich/unsplash.com

Können auch Lesende beginnen sich im Setting deines neuen Werkes zuhause zu fühlen? Die Realität kannst du mit ganz einfachen Tools auf den Bildschirm bzw. das Display oder in den Kopf deiner Leser:innen bringen! Wenn du die Möglichkeiten nutzt, die Fotos, Videos, Songs oder Filmaufnahmen bieten, treten deine Leser:innen ihre Reise zu deinen Charakteren und Schauplätzen mit nur wenigen Klicks an. Manchmal einfach nur zum Ausprobieren oder „mal schauen“, aber wenn du die richtigen Plattformen und Möglichkeiten nutzt, kannst du Leser:innen in deine Welt hineinziehen! Mit diesen einfachen Ideen kannst du dein Publikum in den Sog deiner Geschichte ziehen – vielleicht sogar in ihren Bann:

#1 PINTEREST

Eine Pinnwand ist nicht nur ein Moodboard, das dir beim Schreiben hilft. Die gesammelten Bilder erinnern dich an die Orte, die du bereits beschrieben hast. Und an die Welt, die du damit konstruierst. Fotos dazu kannst du hochladen und einfügen, musst du aber nicht. Bestimmt findest du mit wenigen Klicks genau passende Treffer für deine Romankulisse! Bilder eröffnen Welten, zur Inspiration hilft Pinterest immer. Und Bilder verbinden auch. Was wäre, wenn du Bilder deiner Welt ganz einfach auch mit deiner Leserschaft teilst? Klingt das nicht gut, fast verlockend?

Also: Erstelle ein Profil, das du für deine Autorenmarke nutzt und konstant aufbaust! Zu jedem neuen Buch bzw. jeder neuen Welt eröffnest du ein Moodboard. Es enthält Bilder von Umgebung und Landschaft, Schauplätzen, Charakteren und Handlungselementen – ganz so, wie du es dir vorstellst. Probiere es doch einfach mal aus, das ist ganz schnell gemacht. Aber, Achtung: Sog-Gefahr! Das gilt für dich genauso wie für die Leser:innen.

Nutze dieses Potenzial für den Aufbau deiner eigenen Community! Ergänzend zu den Welten deiner Bücher kannst du auch in deine eigene Welt entführen und machst die Tore nur so weit auf, wie es sich für dich gut anfühlt. In dem Moodboard „Meine Lieblingsorte“ zeigst du, wo du gerade viel lieber wärst. Das lädt zum gemeinsamen Daydreaming ein und dient auch dir als Vision Board, das dich immer wieder an deine Lieblingsorte entführt. Viel Spaß beim Anlegen, Suchen und „Merken“!

Und wie schön wäre es, wenn du deine „Lieblingsbücher“ empfiehlst? Vielleicht freuen sich auch mit dir befreundete Autor:innen über deine Empfehlung. Bestimmt ist es auch für dich ein schönes Gefühl, die für dich besonderen Bücher zu begeistern und deine Community dieses Gefühl auch spüren zu lassen. Und klick‘ dich weiter durch, du wirst sehen welche spannenden Boards andere Autor:innen und Kreative angelegt haben. Wenn ein Board dich packt, warum legst du es dann nicht auch für deine Leser:innen an?

 

#2 SPOTIFY

Musik ist eine Quelle der Inspiration und untermalt das Kino in deinem Kopf: Was ist dein Soundtrack zum Schreiben? Und klingt er so gut, dass du deine Playlist weitergeben möchtest? Was du hörst, wenn du schreibst, ist genauso spannend wie eine Playlist zu deiner letzten Geschichte! In Spotify sind diese Soundtracks schnell zu einer Playlist zusammengefasst und noch schneller geteilt. Vielleicht erinnerst du dich auch an ein Album oder eine Playlist, die du im Urlaub beim Lesen gehört hast und mit genau dem gelesenen Buch in Verbindung bringst. Wenn du daran denkst, spürst du vielleicht auch kleine Schmetterlinge in deinem Bauch. Die Erinnerung an eine packende Geschichte, untermalt mit Musik, die du dazu gehört hast, bleibt viel eher in deinem Kopf – und vielleicht sogar in deinem Herz.

Lege eine Playlist zu einem bestimmten Thema an, entweder eines deiner Bücher oder deine Lieblingslieder zum Schreiben. Wie kleine Alben, die in deine eigenen Welten entführen. Nicht zu lang, nicht zu wild gemixt. Transportiere das Gefühl, das die jeweilige Geschichte bei dir auslöst und lass uns daran teilhaben. Wie ein kleines und exklusives Medley. Veröffentliche die unkompliziert angelegte Playlist, teile den Link dazu und lass deine Leser:innen abtauchen! Mit den Songs, die für dich genau das richtige Gefühl für die Geschichte transportieren.

 

#3 CANVA

Wie gerne würdest du deiner Lieblingsautorin oder deinem Lieblingsautor beim Schreiben über die Schulter gucken? Über den Schreibverlauf und die Konzeptentwicklung könnte man bloggen, vloggen, podcasten, booktoken, snapchatten, posten oder reelen – aber das bedeutet relativ viel Aufwand. Canva ist ein so einfaches und effizientes Tool für Grafik-Design, mit dem viele ihre Posts, Pitches oder Infomaterialien erstellen. Die Pitches haben einen großen Vorteil: Du kannst Live-Links dazu zur Verfügung stellen. Wie wäre es also, wenn du deine Leser:innen, die genauso auf die Veröffentlichung deines neuen Werkes hinfiebern wie du, auf die Reise in deine Geschichte mitnimmst und in regelmäßigen Abständen Updates zum Schreibprozess gibst?

Leg‘ doch einen Handlungsverlauf an, den du ab vier bis sechs Wochen vor Veröffentlichung mit mehr und mehr Details füllst. Aber: Achtung, Spoiler-Alarm! Über Social-Media-Kanäle kommunizierst du Updates und kannst mit Bilderstrecken, die ein Gesamtbild entstehen lassen, eine neue Auffälligkeit für deine Neuerscheinung schaffen. Das könnte ein spannender Bestandteil deiner Online-Kampagne für die nächste Neuerscheinung sein. Klick‘ dich einfach mal durch, vielleicht begeistern dich die vielen Canva-Pitchvorlagen auch so, dass dir Ideen für ihre Nutzung zufliegen! Dann fang sie auf und nutze sie für deine Social-Media-Kanäle. So kannst du deine Autorenmarke entwickeln und dich unverwechselbar machen.

 

#4 REALISTISCHE SETTINGS ALS HANDLUNGSORTE 

Würdest du auch gerne mal ein, zwei, drei oder mehr Kaffee im „Elephant House“ in Edinburgh trinken, weil J.K. Rowling sich dort an ihrem Traum festhalten und immer neue Abenteuer von Harry Potter aufschreiben konnte? Oder wie Emma und Dexter aus „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls durch die Stadt schweben, vom Old College Campus über die Vennel Treppe zu Arthur’s Seat? Edinburgh ist schon weit weg und nicht um die Ecke, aber was für eine schöne Vorstellung, die das Kopfkino gleich starten lässt.

Wenn du dich für deinen Roman für einen regionalen Schauplatz entscheidest, den du gut kennst und den deine Leser:innen auch bei einem Ausflug besuchen könnten, machst du deine Geschichte viel greifbarer. Und realistischer, dadurch sticht sie heraus. Dieser Effekt bedeutet, dass du den Handlungsort auch für den Handlungsverlauf nutzen kannst. Orte haben immer einen Einfluss auf ihre Besucher und alle, die sich dort aufhalten. Denk an die vollen Straßen in Paries, voller Cafés und Brasserien oder an eher verlassene, ruhige Orte wie die schottischen Highlands. Wegen ihrer Wirkung auf das Publikum sieht man sie oft gleich auf dem Cover. Eine Liebesgeschichte beginnt vielleicht in einer von überfüllten Regalen fast platzenden Buchhandlung, ein wirklich warmes Setting. Ein Thriller eher in einem komplett leeren, düsteren und feuchten Keller, das lässt oft schon beim Gedanken daran eine Gänsehaut aufkommen.  Nimm die Gefühle an deinen Schauplätzen auf und lass sie beim Schreiben einfließen. Das bedeutet ein ganz anderes Erleben des Handlungsortes, den Leser:innen nur im Kopf sehen und spüren. Im besten Fall ist der Ort so gut und athmosphärisch beschrieben, dass deine Leser:innen ihn auch besuchen wollen um sich in deine Geschichte hineinzufühlen.

Ein Schauplatz, der benannt und detailliert beschrieben wird, hinterlässt eine ganz andere Wirkung beim Lesen, im besten Fall bedeutet es ein „Ankommen“, wenn man das Buch wieder öffnet, die Playlist dazu startet und weiterliest. Nutz‘ ein nicht so weit entferntes Setting doch auch dafür, dass deine Leser:innen es bei einem Ausflug an diesen Handlungsort besuchen könnten. Man muss dann nicht unbedingt losfahren, um sich Schauplatz und Geschichte richtig gut vorstellen zu können, aber es fühlt sich gleich an, als könnte man selber Teil des Ganzen sein. Deswegen sind regionale Bezüge zu Geschichten immer eine große Hilfe. Anders als einen Sehnsuchtsort könnte man sie einfach bei einem Ausflug besuchen. Und sich in die Geschichte hineinfühlen, nicht nur hineinversetzen. Beliebige Schauplätze kennen wir alle: Colleges, Kieze oder Großstadt-Settings. Trotzdem ist eines der Highlights bei Besuchen in New York City vielleicht der Besuch an Carrie Bradshaws Haustür, oder?

Über dein Pinterest-Board kannst du Bilder von deinen Schauplätzen ganz einfach teilen, ganz genauso so wie du sie siehst. Und: Je näher der Handlungsort den Leser:innen ist, desto näher fühlt sich deine Geschichte für sie an. Und was hältst du von einer Lesung an diesem Ort? Oder du legst eine Schatzsuche für Fans an, die du auf deiner Website oder über Social Media teilst. Vielleicht siehst du dann auch Fotos von deinen Fans und ihren Besuchen an den Handlungsorten auf den Plattformen. So teilen du und die Leser:innen die Begeisterung für deine Geschichte auf eine ganz andere Art – und das löst ganz neue Gefühle aus. Wie besonders ist das?

 

Nimm dir Zeit, lass diese Ideen ganz in Ruhe sacken und überlege, welche dieser Ideen zu deinem letzten Lieblingsbuch ein echter Gewinn gewesen wäre. Vertrau‘ deinem Gefühl und nimm deine Leser:innen über diesen neuen Wege mit auf deine Reise!