Wie du deine (erste) Lesung meisterst 21. Januar 2025
Wer Bücher schreibt, der weiß, dass man Marketingtechnisch seinen Lesern und Leserinnen ganz schön etwas bieten muss. Instagram-Beiträge hier, TikToks da und auch Drucksachen wie Lesezeichen oder Postkarten sind bei der Community allseits beliebt. Du möchtest aber noch einen Schritt weitergehen und deine Leserschaft persönlich treffen? Dann solltest du dir überlegen, ob du mal eine Lesung halten möchtest.
Für viele ist die Vorstellung aus dem eigenen Buch laut vorzulesen, gar nicht so einfach. Wenn dann auch noch ein Publikum erwartungsvoll Augen und Ohren auf dich richtet, dann kann man ganz schön nervös werden. Daher geben wir dir ein paar Tipps an die Hand, wie du deine erste Lesung meisterst.
Vorbereitung ist alles
Wie du eine Lesung in einer Buchhandlung organisierst, haben wir dir schon einmal erklärt, daher gehen wir in diesem Artikel darauf ein, wie deine Lesung ablaufen soll.
Also, du hast die passende Location oder Buchhandlung gefunden, ordentlich Werbung gemacht und dein erstes Publikum akquirieren können. Der Tag der Lesung rückt näher und nun bereitest du dich auf deinen Auftritt vor. Überlege dir daher genau, was du von deiner Geschichte zeigen möchtest. Welche Stellen sind dir besonders wichtig? Gibt es eine emotionale Szene, über die du gerne sprechen magst? Super, somit hast du einen perfekten Anhaltspunkt, um dein Publikum in die Geschichte und vor allem in die Story dahinter eintauchen zu lassen.
Am besten ist es jedoch, wenn du deinen Leser:innen eine bunte Mischung bietest und die Lesung nicht nur aus traurigen oder tiefgründigen Szenen besteht. Such dir eine spannende Stelle und runde die Lesung anschließend mit etwas Humorvollem ab. So zeigst du die Bandbreite deines Werkes in all seinen Facetten. Damit läufst du nicht Gefahr, dass du zu lange Passagen liest, sondern mehrere kleine zum Besten gibst – das bietet eine schöne Abwechslung in deinem Programm.
Üben, üben, üben
Auch wenn es sich komisch anhört, denn schließlich hast du dieses Buch geschrieben, aber: Lerne deinen Text kennen. Lies die Passagen, die du vorstellen möchtest, am besten schon Wochen vorher immer wieder laut vor. Vielleicht ist jemand aus deinem Bekanntenkreis so lieb, und stellt sich als „Ersatzpublikum“ zur Verfügung. Vermerke dir auch unbedingt kleine Gedächtnisstützen in deinem Text. Unterstreiche die Stellen, die du betont langsam, oder aber auch etwas schneller lesen oder aber ganz besonders betonen möchtest. Grundsätzlich gilt: Langsamer lesen ist angenehmer für das Publikum.
Mache dir vor allem Notizen zur Einleitung des Buches. Zu Beginn wirst du dich und dein Werk genauer vorstellen. Du wirst ein paar Hintergrundinfos preisgeben und vor allem etwas über den Anfang des Buches erzählen, bis hin zu der Stelle, die du im Anschluss lesen möchtest. Wenn du hier also einen kleinen Spickzettel hast, dann bist du auf der sicheren Seite nichts Wichtiges zu vergessen.
Stoppe bei deinen Übungen die Zeit, wie lange du für die Textstellen brauchst, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange die Lesung vom reinen Lesen her dauern könnte. Am besten sind kleinere Passagen, die ca. zehn Minuten bis maximal 15 Minuten dauern – je nachdem wie viel Zeit du für die Veranstaltung eingeplant hast. Zwischen den Passagen solltest du etwas Luft lassen für Fragen und einem offenen Gespräch mit deinem Publikum. Hilfreich kann es sein, wenn du dir eine kleine Uhr auf den Tisch stellst, um die Zeit im Blick zu haben.
Ein paar goldene Regeln für eine gelungene Lesung
Du hast deinen Text geübt und fühlst dich sicher? Perfekt, dann kann der große Tag kommen. Um diesen zu meistern, gibt es noch ein paar Regeln, die dir helfen können.
- Sei du selbst! Versuche bloß nicht dich zu verstellen, sondern zeige die Person, die das Buch geschrieben hat.
- Mach kleine Pausen beim Lesen. Das steigert die Spannung und bietet deinem Publikum das Gelesene kurz zu verarbeiten.
- Bloß nicht spoilern! Lies die Passagen aus deinem Werk vor, die neugierig auf das Buch machen. Auch wenn du über das Buch sprichst, verrate niemals das Ende!
- Kleine Cliffhanger wecken die Neugierde deiner Leser:innen und helfen dir in den Gesprächsrunden ein Thema zu haben.
Denk immer daran: Du brauchst keine Angst vor einer Lesung zu haben, denn sie bringen dich als Autor:in nur voran. Du lernst nicht bloß deine Zuschauer:innen besser kennen, sondern auch dich als Schriftsteller:in. Vor allem gilt, dass kleine Fehler zu machen absolut in Ordnung ist – dafür musst du dich wirklich nicht schämen und deine Leser:innen werden es dir ganz sicher verzeihen. Wenn du dann auch noch über dich selbst lachen kannst, ist dir eine unvergessliche Lesung garantiert.