Worum geht es in deinem Buch Exfreunde küsst man nicht?
Es geht darum, was passiert, wenn Menschen, die einander einmal sehr geliebt haben, nach Jahren der Trennung wieder aufeinandertreffen, um verletzte Gefühle, gebrochene Versprechen und Missverständnisse und darum, dass Liebe in uns weiter glimmt, auch wenn wir vielleicht denken, dass sie bereits erloschen ist.
Dreißig vor dreißig lautet die Überschrift auf Samanthas Bucket-List. Hast du selbst auch so eine Liste? Was stünde darauf?
Ich habe tatsächlich keine solche Liste, habe aber mal mit einer Freundin geschrieben, die mir von ihrer erzählt hat. Ich fand die Idee grandios, habe mich jedoch bis jetzt irgendwie nicht getraut auch eine zu schreiben. Was daran liegt, dass ich ein wenig befürchte, mich selbst mit so einer Liste mächtig unter Druck zu setzen und am Ende keinen Spaß mehr an dem zu haben, was darauf steht – aber das ist vielleicht auch Blödsinn. Was aber auf jeden Fall auf meiner Bucket-List stehen würde, wäre eine Reise nach Schottland und eine zweite Reise nach Irland.
Dein Roman spielt an einer tollen Kulisse, warst du selbst vor Ort, um dort zu recherchieren? Wieso hast du Paisley und ein Anwesen bei Edinburgh gewählt?
Leider, leider nein. Aber, Schottland gehört zu meinen absoluten Traumzielen und ich habe viele Städte und Landschaften dort über Google Earth und Fotos erkundet. Die Handlung habe ich dort spielen lassen, weil mir Schottland einfach unfassbar gut gefällt und ich beim Schreiben immer das Gefühl hatte mit meinen Protagonisten dort zu sein. Man könnte also sagen, ich habe auf die Art schon einmal einen imaginären Urlaub dort gemacht.
Dein Roman mit einem heiklen Thema – der Rache. Bist du selbst nachtragend? Würdest du so handeln wie deine Protagonistin?
Ich bin absolut nicht nachtragend und könnte mich auch gar nicht erinnern jemals länger als ein paar Stunden böse wegen irgendetwas gewesen zu sein. Aber ich hatte bis jetzt auch, denke ich, Glück, weil ich z.B. nie in eine so extrem lebensverändernde, enttäuschende und verletzende Situation gekommen bin, wie Sam. Womit ich zur zweiten Frage komme, die ich definitiv nicht definitiv beantworten kann. Ich meine, die meisten von uns haben ja ein gewisses Bild von sich - auch ich. Wir haben unsere moralischen und sozialen Einstellungen und Vorstellungen von dem, was wir tun würden, wenn dies oder jenes geschieht. Und dann kommt dieser eine Moment um die Ecke, passiert die eine Sache, in der unsere Vorstellung von unserem zukünftigen Handeln plötzlich aktuell und auf die Probe gestellt wird; und damit auch der Moment, in dem wir vielleicht eben nicht so handeln, wie wir dachten, dass wir es täten. Bin ich also nachtragend? Nein. Werde ich es vielleicht irgendwann einmal sein, vor allem, wenn mir das passiert, was Sam passiert ist? Wer weiß.
Wie bist du auf die Idee zu dem Roman gekommen?
Die erste Version der Idee bestand aus einem Mann, einem Bunny-String, Handschellen, einer Firmenfeier, einem Kopierraum und einer Frau die diesen Raum beseelt von dem Gefühl Rache verübt zu haben verlässt. Wie ich genau auf das alles gekommen bin, weiß ich allerdings beim besten Willen nicht. Aus der ersten Version, die ich mir in meinem Ideenheft notiert habe, ist dann nach und nach eine konkrete Idee mit Protagonisten, Orten und Szenen und schließlich ein Roman geworden.
Haben deine Protagonisten reale Vorbilder oder sind sie komplett ausgedacht?
Rein äußerlich sind meine Protagonisten komplett ausgedacht, haben aber charakterlich stückweise Vorbilder. Alles das, was ich an Menschen mag oder nicht mag, fließt immer automatisch mit in die Figuren. Ebenso manch eine Angewohnheit oder Schrulle, die ich amüsant oder süß finde. Konkret in diesem Roman übrigens, der Satz ‚Da kann nichts passieren.‘ – der steht bei uns im Verruf dafür zu sorgen, dass garantiert etwas passiert.
Hast du eine Routine beim Schreiben?
Kann man die Frage überhaupt mit ‚nein‘ beantworten, ohne undiszipliniert zu wirken *lach*. Nein, aber im Ernst. Ich schreibe sowohl vormittags, als auch nachmittags, sowohl mit, als auch ohne Pause, sowohl mit klassischer Musik, als auch mit den aktuellen Charts. Mal mit Tee und Süßkram, mal ohne. Allerdings habe ich nach dem Schreiben eine bestimme Routine: Das Tagespensum eine Stunde liegenlassen und dann auf alles prüfen, von dem man weiß, dass man es nicht tun sollte, es aber beim Schreiben eben doch gerne mal tut.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und was liebst du daran?
Ich habe mit 16 Jahren schon einmal angefangen einen Roman zu schreiben, weil ich es spannend fand, eine Geschichte zu erzählen. Allerdings kam das dazwischen, was wohl den meisten dazwischenkommt, nämlich ganz schlicht und einfach das Leben; in Form von Schulabschluss, Studium und Lehre. Vor einiger Zeit gab es dann aber einen Moment in dem ich dachte: Wann, wenn nicht jetzt?. Und so habe ich mich hingesetzt und habe mich getraut. Am Schreiben liebe ich noch immer die Möglichkeit Geschichten erzählen zu können und zudem liebenswerte und spannende Charaktere zu erschaffen.
An was schreibst du gerade?
An einem Liebesroman mit magischen Elementen.
Könntest du dir auch vorstellen einen Thriller zu schreiben?
Absolut. Ich liebe Thriller. Am besten finde ich die mit den tiefen Abgründen oder, was ich noch lieber mag, die in denen es einen Touch Übersinnliches gibt.
Stadt- oder Dorfkind?
Beides. Aufgewachsen bin in einer Kleinstadt, habe aber meine Ferien zum Teil bei meiner Oma auf dem Dorf verbracht; also von beiden Welten viel mitbekommen.