Interview Alice Spogis im Autoreninterview zu Inselmord

Worum geht es in Inselmord?

Als Ella auf die Nordseeinsel Juist flüchtet, um sich in der Rehaklinik Dunenburg von ihrem Burnout zu erholen, sterben dort zwei Mitpatientinnen unter mysteriösen Umständen. Bei ihrer Suche nach dem Warum kommt sie einem Supermedikament auf die Spur, das ebenso geheimnisvoll wirksam wie tödlich gefährlich ist und sehr bald auch ihr eigenes Leben bedroht.

 

Wie kamst du auf die Idee für den Thriller?

Dazu haben mich gleich mehrere Menschen in meinem Umfeld inspiriert, die, bevor sie dem Burnout zum Opfer gefallen sind, wacker im Leben standen. Ich erlebte ihre mühsamen Versuche mit, sich wieder aufzurappeln. Das machte mich neugierig, mich in das Thema zu vertiefen und mir die Fragen zu stellen: Wäre es nicht prima, wenn man ihnen helfen könnte, sehr viel schneller wieder auf die Füße zu kommen? Aber was wäre, wenn sich der vermeintliche Schutzraum Rehaklinik durch das eingesetzte Medikament und menschliches Versagen in einen Ort des Todes verwandeln würde?

 

Beschreibe deine Protagonistin Ella Brandt in drei Worten:

Neugierig. Gerecht. Kämpferisch.

 

Der Thriller spielt auf der Nordseeinsel Juist. Warum hast du ausgerechnet das beliebte Urlaubsziel als Schauplatz gewählt?

Schauplatz sollte auf jeden Fall eine kleine, tideabhängige Nordseeinsel sein, auf der ich einen eigenen Mikrokosmos erschaffen konnte. Die Klinik sollte als Symbol dafür stehen, dass die Protagonisten der bedrohlichen Situation nicht einfach schnell entkommen können. Dafür habe ich Juist gewählt, weil ich mich bei meinen vielen Besuchen total in die Insel verliebt habe.

 

Warst du selbst schon einmal dort? Wenn ja, hast du einen Insidertipp für uns?

Mehrfach. Immer wieder. Ich bin süchtig. Und ob ich einen Tipp habe? Dutzende! Zum Beispiel den, früh morgens bei Ostwind am Strand Richtung Billriff zu laufen. Dort habe ich einen Bernstein in den Wellen gefunden, der selbst meine Herbergsmutter in der Villa Charlotte in Staunen versetzt hat. Oder den, abends bei leckeren Tapas im Café del Mar an der Promenade den Sonnenuntergang zu genießen. Natürlich darf auch ein Besuch im gut bestückten Buchladen von Insel-Urgestein Thomas Koch nicht fehlen. Ebensowenig, wie das Stöbern im ehemaligen und einzigartigen Haushaltswarengeschäft Behrends an der roten Leuchttonne, das inzwischen liebevoll von Thomas Lohmann weitergeführt wird und wo man die schärfsten Brötchensägen der Insel findet, wenn nicht gar der ganzen Welt.

 

Inselmord wird auch als Hörbuch erscheinen. Wie fühlt es sich an, das Geschriebene anhören zu können?

Einfach toll, lebendig! Und Silke Buchholz macht ihre Sache wirklich großartig!

 

Welche Schauspieler:innen sollten Ella und Lysander in einer Filmadaption spielen?

Alice Dwyer und Sabin Tambrea (auch im echten Leben ein unschlagbares Team und Paar).

Was tust du, wenn du nicht am Schreiben bist?

Bücher verschlingen, im Meer schwimmen, Wolken gucken, barfuß durch das Leben tanzen, mich mit lieben Menschen treffen, meine Shelter-Katzen hofieren, gemeinsam mit meinem Mann alten Einrichtungsobjekten neues Leben einhauchen und die Ozeane dieser Welt bereisen.

 

Hast du einen Hör- und Buchtipp für uns?

Puh. Da fällt mir die Auswahl schwer. Was mich zuletzt gefesselt hat, sind Tödliches Vergessen von Tina Lundgren, Rachekarte von Juna Kristensen und Resistent von Stefanie Mühlenhaupt. Als Buchtipp Alles so hell da vorn von Monika Geier.