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Das Buch spielt in zwei Zeitebenen – im Süditalien 1955 und fünfzig Jahre später. Im Mittelpunkt stehen die verfeindeten Familien Lavoratori und Di Nero. Die einen backen Pizza, die anderen Süßspeisen und sie versuchen sich seit Jahrzehnten die Kunden streitig zu machen. Aber ihre Konkurrenz ist nicht der einzige Grund für ihre jahrelange Feindschaft, denn die Lage spitzt sich zu, als Anatolia Lavoratori schweren Herzens ihre Träume von einem Kunststudium in Neapel aufgibt, um ihren Eltern zu Hause in Venosa unter die Arme zu greifen. Um deren Pizzeria steht es seit dem Schlaganfall ihrer Mutter schlecht. Im Handumdrehen gelingt es der kreativen Anatolia das Geschäft zum Blühen zu bringen. Als sie jedoch den jungen Tynano kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, tritt dieses plötzlich in den Hintergrund. Was sie nicht ahnt, ist, dass er der Familie Di Nero angehört …
Fünfzig Jahre später versucht die junge Konditorin Liza Blüm der Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter Anatolia auf den Grund zu gehen und erkennt sehr schnell, dass in den Straßen Venosas ein Geheimnis lauert, das seinen Ursprung in einer Zeit lange vor ihrer Geburt nimmt. Auf der Suche nach Antworten findet sich Liza schon bald in eine Welt aus Zwietracht und Hass verstrickt, in der die Liebe über allem schwebt.
In dem Roman geht es um zwei verfeindete Familien und eine Menge Familiengeheimnisse. Wie bist du auf diese Geschichte gekommen und wie lange hast du an dem Buch geschrieben?
Das stimmt, da lauern jede Menge Geheimnisse. Meine Familie stammt mütterlicherseits aus dem im Roman beschriebenen Venosa. Mein Opa kam als Gastarbeiter nach Deutschland und viele Eindrücke, die im Roman beschrieben sind, stammen aus familiären Erzählungen. Das erwähnte Backrezept Tynao Di Neros habe ich tatsächlich als Geheimrezept Venosas kennengelernt. Auf die Geschichte zweier verfeindeter Familien bin ich bei meinen Recherchen gestoßen und habe daraus zusammen mit den Erzählungen meiner Familie die Idee zu Der Duft der Mandelblüte entwickelt. Zwar handelte es sich ursprünglich um zwei verfeindete Pizzabäcker, da ich aber vor allem süße Leckereien aus Venosa kenne, wollte ich die Geschichte entsprechend anpassen. Die Handlung hat sich im Lauf des Schreibprozesses immer weiter von autobiografischen Anteilen fortentwickelt, dennoch finden sich einige Geheimnisse darin, die sich bei meinen Charakteren und meiner Familie überschneiden. Geschrieben habe ich etwa vier Monate an der Geschichte, sie hat mich folglich eine Weile begleitet. Hinzu kam außerdem die Bearbeitungszeit nach dem Einschicken und das Lektorat. Insgesamt war ich gut ein halbes Jahr mit den Geheimnissen rund um Venosa beschäftigt.
Das Buch spielt in verschiedenen Städten in Italien. Hast du selbst eine Verbindung zu Italien oder den Städten?
Wie bereits erwähnt, stammt meine Familie aus Italien, das heißt sowohl in Venosa als auch Neapel war ich selbst schon. Das ist noch mal eine vollkommen andere Schreiberfahrung, wenn man eine gewisse Verbindung zu den Orten und Geschichten hat. Auch wenn ich nicht weiß, wie Venosa in den Fünfzigerjahren war, existieren viele inspirierende Bilder aus dieser Zeit. Generell hat man auch heutzutage den Eindruck, dass Venosa ein bisschen der Zeit entrückt ist – ein Eindruck, der sich im Roman widerspiegelt.
Wie würdest du die junge Konditorin Liza in wenigen Worten beschreiben?
Zielstrebig, entschlossen, sensibel.
Liza hat die Zielstrebigkeit ihrer Mutter geerbt und verwendet ihre gesamte Energie darauf, ihre Ziele zu erreichen. Aber sie ist auch jemand, der sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Für sie war das Erreichen von Zielen vielleicht einfacher als für Anatolia, dafür ist sie geprägt von der kühlen Beziehung ihrer Eltern zueinander und sucht stärker nach einem harmonischen Familienleben – so setzt sie ihre Kraft dafür ein, die Familienfehde zu beenden.
Du hast schon verschiedene Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke in verschiedenen Genres geschrieben. Hast du ein Lieblingsgenre oder ein Genre, welches du schon immer einmal ausprobieren wolltest?
Das ist eine spannende Frage. Ich habe schon immer Geschichten aller Art geliebt. Trotzdem hätte ich früher Märchen als mein besonderes Steckenpferd bezeichnet. Von meiner Agentin wurde ich dazu ermutigt, so viele Genre wie möglich auszuprobieren und das war ein großartiger Tipp. Ich bin vollkommen fasziniert davon, dass es bislang kein Genre gab, in dem ich mich nicht sofort wohl gefühlt hätte, obwohl ich sehr häufig unsicher war, ob ich dem gewachsen bin. Ich gebe allerdings zu, dass ich Familiengeheimnisse mittlerweile besonders schätze. Das Verfassen einer Geschichte in zwei Zeitebenen übt einen großen Reiz aus – im Grunde darf man zwei Romane schreiben, die sich im Lauf der Zeit miteinander verweben. Ein herrlicher Prozess.
Alle deine Projekte vereinen die Idee von Held:innen, die noch solche werden müssen. Was macht für dich eine:n Held:in aus?
Oh je, da könnte ich einiges benennen. Ich denke, jeder Mensch hat seine Schwächen und Dämonen – für Charaktere in Büchern bedeutet das, dass sie interessant und zu Identifikationsfiguren werden. Zu Heldinnen und Helden entwickeln sie sich für mich, wenn sie es schaffen, im Lauf ihrer Geschichte ihren Wert zu erkennen und etwas vollbringen, das sie selbst nicht von sich erwartet hätten und somit über sich hinauswachsen. Ich schreibe gerne über Menschen, die nicht aufgeben, obwohl Schicksalsschläge ihren Weg säumen. Wenn sie es dann noch schaffen, stark für andere zu sein und diese dazu inspirieren, ein Abenteuer zu erleben, ist die heldenhafte Figur perfekt. Und ein Abenteuer kann auch bereits sein, dass man sich gegen familiäre Riten stellt, die eigentlich nichts als Zwietracht sähen.
Was machst du, wenn du nicht am Schreiben bist?
Ich versuche zu lesen, obwohl das mit zunehmenden Schreibprojekten immer schwieriger wird. Außerdem mache ich sehr gerne Spaziergänge durch die Natur. Das ist immer eine große Inspiration. Als Schauspielerin verwirkliche ich mich auch begeistert in Filmen oder auf der Bühne, wobei mein Tag definitiv mehr Stunden bräuchte, da das Geld im Augenblick noch hauptsächlich über meine Tätigkeit im Kindergarten fließt. Zum Glück lässt sich das Schreiben von Büchern wunderbar mit filmischer Arbeit kombinieren. Daraus sind schon einige Trailer und Videos entstanden. Und man kann ab und an auch ein bisschen verrücktspielen …
Hast du irgendwelche Tipps für Debütautor:innen?
Schreiben, schreiben, schreiben – und es lieben, selbst wenn es auch mal Ablehnungen oder Kritik gibt. Daraus kann man sehr viel lernen – und nicht jede davon muss stimmen, also bloß nicht unterkriegen lassen. Geschichten sind zu wertvoll, um sie wegen einer einzelnen Meinung aufzugeben.
Gibt es eine Geschichte, die dich dein Leben nicht mehr losgelassen hat?
Rotkäppchen. Wobei ich nicht mal genau erklären kann, weshalb das so ist. Aber dieses Märchen begleitet mich schon eine lange Zeit und stiehlt sich immer wieder auf die ein oder andere Weise in Projekte und Geschichten von mir.
Dürfen wir uns schon auf ein nächstes Projekt von dir freuen? Falls ja, kannst du schon etwas dazu verraten?
Das dürft ihr in der Tat. Ich habe soeben den zweiten Teil einer Cosy Crime – Kurzromanreihe beendet, die ebenfalls beim dp Verlag erscheinen wird. Das Genre ist ein völlig anderes, obwohl es auch darin einige Geheimnisse zu lüften gibt. Und zwar in einem englischen Dörfchen namens Snugford. Dort muss sich ein schusseliger Ermittler mit den eingefahrenen Einheimischen herumärgern und erhält unerwartete Hilfe von zwei toughen Ladys, die sich nicht so leicht schrecken lassen …
Hast du ein Lieblingsbuch? Hast du eine Buchempfehlung für uns?
Ich habe mehrere Lieblingsbücher und es kommen ständig neue dazu, seit ich im persönlichen Kontakt mit anderen Autorinnen und Autoren bin. Einer meiner langjährigsten Favoriten ist und bleibt Die Hexe von Paris von Judith Merkle Riley. Die Protagonistin ist aus meiner Sicht auch eine Heldin der besonderen Art, die eine erstaunliche Wandlung macht.