Worum geht es in deinem Buch Das dunkle Verlangen des Marquis?
Es ist im Grunde eine die Schöne und das Biest-Geschichte. Matthew, der Held, hat viel mit dem Biest gemeinsam. Wenn man es mit dem Märchen vergleicht, wurde er von seinem bösen Onkel verflucht und gezwungen, als ein gefangener Wahnsinniger zu leben. Aber wie das Biest hat auch Matthew eine innere Stärke, die nichts zerstören kann, und wie beim Biest ist die Liebe zur Heldin absolut und für immer. Bei dieser, der jungen Witwe Grace, ist es ebenfalls wie im Märchen, denn sie blickt allmählich hinter die furchterregende Fassade und erkennt den wunderbaren Mann dahinter. Und nur wenn sich die beiden der Liebe hingeben und gemeinsam gegen das Böse verbünden, können sie den Fluch brechen und ihr Happy-End finden. So enden eben die besten Märchen!
Was macht deine Protagonisten einzigartig?
Matthew Lansdowne, Marquess of Sheene, litt als Kind an einer Krankheit und wurde seither als Verrückter weggesperrt. Während das die meisten Menschen zu Monstern gemacht hätte, hat Matthew sich seinen guten Charakter, trotz aller Schwierigkeiten, bewahrt. Er ist klug, liebenswert, einfühlsam und mutig. Nach einer Reihe von gescheiterten Fluchtversuchen hat er sich mit seinem Schicksal abgefunden, bis die schöne Witwe Grace Paget zu ihm in das von hohen Mauern umgebene Anwesen gebracht wird, in dem er gefangen gehalten wird.
Auch Grace hat es nicht leicht gehabt. Sie flüchtete vor einer aristokratischen Familie, um einen älteren Mann zu heiraten, den sie auf ein Podest gestellt hatte, nur um festzustellen, dass ihr Traummann nicht der war, der er zu sein schien. Seit dem Tod ihres Ehemannes kämpft sie mit finanziellen Schwierigkeiten und sucht ein neues Zuhause bei Verwandten. Doch finstere Männer entführen und zwingen sie, die Geliebte eines Verrückten zu werden, worauf sie mit Mut und Einfallsreichtum reagiert. Als sie sich dann in Matthew verliebt, ist sie bereit, alles aufs Spiel zu setzen, um ihr Glück zu finden.
Hast du ein Geheimrezept für die perfekte Liebesgeschichte?
Zu einer perfekten Liebesgeschichte gehören ein Held und eine Heldin, die noch etwas lernen oder überwinden müssen, bevor sie ihr Happy End bekommen. Sie müssen durchs Feuer gehen und kommen als reines Gold heraus und sind schließlich der großen Liebe würdig.
Warum hast du dich entschieden Liebesromane zu schreiben, die in der Regency-Zeit spielen?
Ich habe schon immer Bücher geliebt, die in der Regency-Zeit spielen. Schon in der Grundschule habe ich angefangen, Georgette Heyer zu lesen und ich bin ein großer Jane-Austen-Fan. Es ist eine großartige Zeit, um darüber zu schreiben, voller Veränderungen, Abenteuer und Dramen. Es war auch ein Zeitalter der Gegensätze – Eleganz und Armut, Witz und Unwissenheit, Krieg und Frieden, traditionelle Werte und aufkommender Industrialismus. Und schließlich – und das ist sicher nicht der geringste Grund! – gefällt mir die Kleidung sehr gut. Die Männer sahen schneidig aus und die Frauen trugen diese wunderbaren Kleider mit hoher Taille.
Was gefällt dir aus dieser Zeit am meisten und gibt es etwas, das du überhaupt nicht magst?
Ich liebe die Mode und ich liebe den Witz und den Glamour der High Society in der Regency-Zeit. Für mich als Schriftstellerin ist alles, was mit dieser Zeit zu tun hat, interessant und nützlich für die Handlung. Als Frau im wirklichen Leben gefällt es mir jedoch nicht, dass Frauen vor dem Gesetz so wenig Macht hatten. Frauen waren entweder die Tochter oder die Frau von jemandem. Einer der Gründe, warum ich gerne über Witwen schreibe, ist, dass Witwen ein gewisses Maß an Freiheit hatten, das den meisten anderen Frauen verwehrt blieb, vor allem, wenn sie nach dem Tod ihres Mannes zumindest ein wenig finanzielle Unabhängigkeit hatten.
Du hast so viele großartige Liebesromane geschrieben, aber gibt es noch ein anderes Genre, das du schon immer einmal erkunden wolltest?
Ich hatte schon lange Lust, mich mit historischen Kriminalromanen zu beschäftigen. Das ist ein Genre, das ich viel lese und ich mag die Idee, eine Liebesgeschichte über mehrere Bücher hinweg zu entwickeln, während der Held und die Heldin eine Reihe von Rätseln lösen. Im Moment geht es aber darum, die Zeit zu finden, um in einem neuen Genre zu schreiben und diesem gerecht zu werden. Eines Tages vieleicht!
Gibt es etwas, das dir beim Schreiben hilft, oder etwas, das dich davon abhält?
Ich trinke literweise Tee, wenn ich schreibe. Das ist das Benzin, das meine Kreativität antreibt! Ich höre Soundtracks oder klassische Musik nebenher, um mich inspirieren zu lassen. Musik in Verbindung mit Worten lenkt zu sehr ab. Wie die meisten Schriftsteller fürchte ich mich vor Unterbrechungen, wenn es mit einer Geschichte richtig läuft.
Planst du deinen Plot akribisch oder bist du eher der spontane Typ?
Ich bin eher ein spontaner Typ! Im Allgemeinen beginne ich ein Buch, sobald ich eine Anfangsszene, eine Vorstellung von Held und Heldin und den Problemen, mit denen sie konfrontiert werden, habe – dazu gehört eventuell auch ein Bösewicht. Dann schaue ich, wohin mich die Geschichte führt. Während ich schreibe, habe ich oft schon ein paar Ideen für zukünftige Szenen, die in die Geschichte passen könnten, aber meistens lasse ich mich einfach treiben.
Was liest du gerne, wenn du nicht gerade schreibst?
Ich bin eine eifrige Leserin. Das bin ich schon seit meiner Kindheit, als ich verrückt nach Enid Blyton und Pferdebüchern war. Ich lese so ziemlich alles, von Liebesromanen und Krimis bis hin zu Sachbüchern über Geschichte, Reisen oder Populärwissenschaft. Auch Biografien und Memoiren mag ich sehr gerne. In letzter Zeit haben mir die Bücher von Elly Griffiths und Taylor Jenkins Reid besonders gut gefallen.
Hast du ein Motto, nach dem du lebst?
Ich halte mich nicht immer daran, aber ich mag: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“