Interview Autorin Kristin Ullmann im Interview zu More Than Roommates

Worum geht es in deinem Buch More Than Roommates?

Um jede Menge Humor, ein bisschen Star-sein und die Möglichkeit, Chancen anzunehmen. In More Than Roommates treffen zwei gescheiterte Sternchen aufeinander, verschweigen jedoch ihren Ruhm dem jeweils anderen. Anni war bis vor kurzem erfolgreiche deutsche YouTuberin, bis ihr Bandmitglied und Partner sie durch eine neue Sängerin ersetzt. Fast gleichzeitig kehrt Park Moon-hee von Seoul in seine Heimat München zurück, nachdem seine K-Pop Band aufgelöst wurde. Beide kommen in der WG von Annis bester Freundin unter und es folgen witzige Missverständnisse, nervige Gelegenheitsjobs und Entscheidungen entgegen jeder Vernunft.

 

Beschreibe deine Protagonisten Anni und Moon jeweils in drei Worten.

Anni ist Realistin, ein Stehaufmännchen und sehr humorvoll. Moon ist der Inbegriff von koreanischen Manieren, wenn ich ihn also in drei Worten beschreiben müsste, wäre das aufmerksam, hilfsbereit und respektvoll.

 

Wie bist du auf die Buchidee gekommen? Gab es dafür einen besonderen Auslöser?

Der Auslöser-Auslöser war tatsächlich ein Traum, in dem ein K-Pop-Idol nach einer Party in der Badewanne einer Fremden übernachtet. Da dachte ich, das ist doch der perfekte Start für eine lustige Geschichte. Der Rest hat sich durch die Liebe zum K-Pop und der koreanischen Welt ergeben. Nachdem das Thema aber nicht im Vordergrund stehen sollte, habe ich lange über eine interessante Protagonistin mit eigenen Problemen gegrübelt, die dem Idol in nichts nachsteht.

 

Musik scheint eine bedeutende Rolle im Leben von Anni zu spielen. Hat die Musik auch für dich eine besondere Bedeutung?

Hat sie aus zwei Gründen. Ich durfte quasi mit Musik aufwachsen. Mein Opa stand seit er ein Teenie war, als Vollblut Gitarrist auf der Bühne. Mein Papa war lange Zeit als Roadie dabei und hat mich mit einem guten Musikgeschmack großgezogen. Der Geschmack hat sich allerdings vor knapp drei Jahren etwas verändert, denn da habe ich K-Pop für mich entdeckt. Und es stimmt, was man sagt: Zum K-Pop findet man oft in schwierigen Lebensphasen, er hilft einem dadurch und bleibt mit einer tiefen Bedeutung im Herzen.

 

Dem Landleben scheint Anni unbedingt entkommen zu wollen. Geht es dir auch so? Bist du eher ein Stadtmensch?

Ganz und gar nicht. Ich bin ein Dorfmensch durch und durch. Das dürfte meinem Introvertierten-Ich geschuldet sein. Die Stadt ist mir schnell zu laut und dort herrscht für mich viel zu viel Durcheinander. Ich mag es eher ruhig und gemütlich. Gerade als Hundemama genieße ich gelassene Spaziergänge zwischen Feldern und Wiesen.

 

Was machst du, wenn du nicht am Laptop sitzt und an neuen Manuskripten schreibst?

Arbeiten ist an diesem Punkt bestimmt eine Antwort, die man nicht lesen möchte. Aber bei einem Vollzeitjob und der Ambition mit dem Schreiben endlich mehr zu erreichen, bleibt da nicht viel Zeit übrig. Das bisschen, was da noch bleibt, schenke ich meinen Hunden … und der PlayStation … und dem Fangirlen über K-Pop. Das war’s dann aber auch schon.

 

Liest du Romance-Bücher auch in der Freizeit? Welche Autor*innen haben dich besonders inspiriert?

Ich inhaliere seit Jahren fast nur noch Romance-Bücher – New Adult, um genau zu sein. Meine Liebe zum Lesen habe ich mit dem YA-Fantasy Genre entdeckt, aber irgendwie bleibe ich aktuell eher an Romance hängen. Wenn ich darüber nachdenke, welche*r Autor*in mich inspirieren, fällt mir eine sofort ein: Annika Hanke. Vermutlich rechnen viele mit Größen wie Lilly Lucas, Bianca Iosivoni oder Mona Kasten als Antwort – die definitiv eine große Inspiration sind, überhaupt zu schreiben. Für mich aber bedeutet inspirieren, angespornt zu werden. Und das gemeinsame Schreiben sowie der Austausch mit meiner Mitbewohnerin Anni liefern mir jede Menge Motivation besser zu werden und meinen Geschichten mehr Tiefgang zu verleihen.

 

Du hast gerade deine Mitbewohnerin Anni erwähnt. Hat sie etwas mit der Anni aus deinem Buch zu tun?

Jein. Meine Mitbewohnerin Anni habe ich erst kennengelernt, als das Skript bereits zu 100 Seiten stand. Wir mussten beide Lachen, als ich ihr von den Parallelen zu Buch-Anni erzählt habe. Mitbewohnerin-Anni war es dann auch, die mich dazu motiviert hat, es mit dem Buch bei Verlagen zu versuchen. Witzigerweise sind dann auch während der Überarbeitung ein paar Gewohnheiten von Mitbewohnerin-Anni in Buch-Anni geflossen.

 

Darfst du schon verraten, an welchen Projekten du aktuell schreibst? Wieder eine Liebesroman?

Mein aktuelles Schreibprojekt, an das ich ein klein wenig mein Herz verloren habe, ist eine Romance, die komplett in Südkorea spielt. Wann, wie und auf welche Weise ich dieses Buch veröffentlichen kann, steht noch in den Sternen. Allgemein strenge ich mich gerade an, als Autorin neue Wege zu gehen und mehr Leute mit meinen Büchern zu erreichen.