Interview C. R. Scott und Marit Bernson über ihre Hörbuchreihe British Christmas Love

C.R. Scott, worum geht es im ersten Band Irish Winter Dreams?

Carina: In Irish Winter Dreams geht es um die 29-jährige Amelia aus Dublin, die über die Adventszeit ihre Eltern in einem kleinen, malerischen Dorf unweit der nordirischen Küste besucht. Auf dem Weg dorthin hat sie einen heißen One-Night-Stand mit einem attraktiven Fremden im Weihnachtsmannkostüm. Kaum ist sie im Dorf angekommen, erfährt sie von der dortigen Tradition, dass sich Singles zu Advents-Dates verkuppeln lassen. Dadurch lernt sie den gutaussehenden Conor kennen – schnell knistert es gewaltig zwischen den beiden. Doch der heiße Santa Claus will Amelia nicht aus dem Kopf gehen. Plötzlich deutet alles darauf hin, dass es sich dabei ausgerechnet um Conors Bruder Michael handelt. Eigentlich darf sie sich für niemanden der beiden entscheiden, denn sie wohnt nicht gerade um die Ecke und ist momentan ganz auf ihre Karriere als Immobilienmaklerin konzentriert.

 

Marit Bernson, verrate uns doch etwas mehr über den zweiten Band Irish Snow Kisses:

Marit: In Irish Snow Kisses werden Oona und Duncan bei der Single-Weihnachtsaktion gezwungen, miteinander Zeit zu verbringen. Dabei haben sich beide Mühe gegeben, keinem passenden Date-Partner zugeordnet werden zu können. Jetzt müssen sie sich mit den Konsequenzen ihrer Flunkereien auseinandersetzen – und miteinander, obwohl sie seit zwei Jahren nach einem Riesenstreit kein Wort mehr miteinander wechseln.

 

Handlungsort der Reihe ist Nordirland, eine Umgebung mit imposanter Steilküste und malerischen Bergen. Wart ihr schon einmal dort? Was verbindet ihr mit der Insel?

Carina: Ich war schon des Öfteren in Irland, zumal mein Mann dort vier Jahre lang in seiner Jugend gelebt hat. Ich verbinde Irland mit malerischen, inspirierenden Orten, berühmten Schriftstellern, Entschleunigung, Mystik und Gastfreundschaft. In Nordirland bin ich allerdings noch nicht gewesen, was ich aber gerne mal nachholen würde. Für unsere Reihe sind wir deswegen auf Nordirland gekommen, weil wir finden, dass dies in Liebesromanen noch viel zu selten vorkommt. Außerdem habe ich bei den Influencern „PietSmiet“ gesehen, dass sie das Land bereist und dies gefilmt haben – das habe ich mir sehr gerne angesehen. Bei der Recherche habe ich einmal mehr festgestellt, dass es viele atemberaubend schöne Ort dort gibt. Tatsächlich konnte mein Mann mir ein paar Ausflugstipps für Amelia und Conor geben, da er diese Gegenden als Schüler auch mal besucht und nie vergessen hat.

Marit: Ich war einmal in Irland und total fasziniert von der Natur und auch von den Menschen. Mit Irland verbinde ich sattes Grün, frischen Wind, fröhliche Musik und Menschen mit einem wunderbaren Humor. Aber auch Feen, Elfen und Trolle, denen ich leider nicht begegnet bin.

 

Welche Schauspieler:innen für Amelia, Conor, Oona und Duncan habt ihr für eine Verfilmung Im Kopf?

Carina: Für Amelia und Conor hatte ich beim Schreiben keine bestimmten Schauspieler im Kopf, sondern habe mich am Cover als Referenzbild konzentriert. Ich durfte die Cover für beide Romane gestalten – natürlich in enger Absprache mit Marit, was großen Spaß gemacht hat – und hatte auch mein eigenes Cover schon vor dem Losschreiben fertig, sodass ich mich daran orientieren konnte für die Optik meiner Protagonisten.

Marit: Ich hatte auch keine bestimmten Schauspieler im Kopf. Meine Protagonisten erwachen beim Schreiben zum Leben und verraten mir oft erst dann, wer sie sind und wie sie aussehen.

 

Wie viel Organisation und Kommunikation untereinander braucht es, um gemeinsam eine Buchreihe zu konzipieren? Habt ihr Tipps für andere Autor:innen?

Carina: Wenn man eine gemeinsame Reihe auf die Beine stellen möchte, ist es sehr wichtig, viel abzusprechen und auch schriftlich festzuhalten, vor allem damit nicht versehentlich inhaltliche Widersprüche in den Manuskripten entstehen. Auch fürs Marketing, den Coverstil, die Titel, den Veröffentlichungszeitpunkt, die Taschenbuchmaße, den Einführungspreis und alles Weitere sollte man sich rechtzeitig austauschen, damit alles einheitlich bleibt. Aber der Mehraufwand lohnt sich in vielerlei Hinsicht: Es macht Spaß, auch als Autor:in enge Kollegen zu haben und gemeinsam etwas zu kreieren, außerdem feiern die Leser:innen diese Art von Miteinander sehr, man wirft sich gegenseitig Sichtbarkeit zu und kann seinen schriftstellerischen Horizont erweitern. Es ist also wichtig, sich mit jemandem zusammenzutun, mit dem man auf einer Wellenlänge ist, und das bedeutet dann einiges an Kommunikation und auch mal Kompromissen, aber ich behaupte, dass auch das eine bessere Autorin aus mir macht und mir guttut. Somit würde ich mich immer wieder dazu entscheiden, bei Co-Reihen dieser Art mitzumachen.

Marit: Gleich zu Beginn haben wir lange Gespräche geführt, die sehr inspirierend waren. Es hat Spaß gemacht, den Ideen freien Lauf zu lassen und verschiedene Plotvarianten durchzuspielen. Als wir uns jeweils für einen Grundplot entschieden hatten, haben wir Handlungs- und Zeitabläufe abgestimmt sowie überschneidende Szenen festgelegt. Es gibt sogar einen Hintergrundplot, damit am Ende alles schlüssig ist. Diese enge Absprache war zwar ungewohnt gegenüber Einzelprojekten, aber dafür habe ich das Schreiben hinterher als leichter empfunden. Denn ich grübele während des Schreibprozesses oft, ob ich nicht doch Szenen ändern sollte. Da hier die Entscheidung für den Handlungsablauf aber bereits getroffen war, brauchte ich mir darüber keine Gedanken zu machen.
Wichtig für die Zusammenarbeit ist, dass man das wirklich als Gemeinschaftsprojekt sieht und sich für das Gelingen gemeinsam stark macht. Ich plane auf jeden Fall weitere Gemeinschaftsprojekte, weil die Zusammenarbeit einfach eine tolle Möglichkeit ist, sich weiterzuentwickeln, Sachen auszuprobieren und Kontakte zu pflegen.

Habt ihr ein Lieblingshörbuch für die Winterzeit?

Carina: Abgesehen von Irish Winter Dreams und Irish Snow Kisses? ;-) Ich bin ein großer Fan der Winteredition der Co-Reihe Liebe auf Schwedisch. Ich durfte bei der Sommeredition mitmachen und habe dafür alle fünf Hörbücher der Winteredition aufmerksam gehört. Dabei habe ich mich in die Geschichten und die Protagonisten verliebt. Deswegen kann ich allen die fünf winterlichen Audiobooks über das Dorf Lillaström von Emma Wagner, Emily Ferguson, Mela Wagner, Saskia Louis und Ellen McCoy nur empfehlen.

Marit: Mein Lieblingsweihnachtshörbuch ist Das Fest von John Grisham. Ich habe es vor vielen Jahren auf einer langen Autofahrt nach Hause gehört, einen Tag vor Heiligabend. Danach habe ich mir das Buch gekauft, und seit es den Film gibt, ist es mein Lieblingsfilm. Die Geschichte hat alles, was ich mir unter Weihnachten vorstelle, Weihnachtstress, Weihnachtszauber, Zusammenhalt und ganz viel Liebe.

Ihr schreibt über eine ungewöhnliche Weihnachtstradition. Habt ihr in eurer Familie oder in eurem Wohnort ebenfalls eine ganz besondere Tradition?

Carina: Ich lebe mittlerweile auch in einem Dorf – dort gibt es beispielsweise den lebenden Adventskalender: An jedem Tag im Dezember bis Weihnachten veranstaltet ein Haushalt eine „Adventstür“. Dann darf man vorbeikommen, und es gibt irgendeinen Programmpunkt vor dem Haus … Glühweinausschank, ein kleines Theaterstück, ein Lichterspiel und mehr. Außerdem gibt es in meiner Familie das besondere Ritual, dass wir uns an Weihnachten zu einer LAN-Party treffen. Auch meine Eltern machen mit, wenn wir unsere PCs vor Ort vernetzen und Ballerspiele zocken.

Marit: Ich wohne auch in einem kleinen Dorf. Hier gibt es das ganze Jahr über besondere Rituale. Was wir uns als Familie nie entgehen lassen, ist die Christbaumversteigerung vom Sportverein. Es gibt Essen und Trinken, dann kann man Sachen ersteigern, die an einem Christbaum hängen oder danebenstehen. Das Geld ist für einen guten Zweck. Die Versteigerung dauert ein paar Stunden, und danach gibt es Punsch und Plätzchen.

 

Wie und wo verbringt ihr am liebsten die Weihnachtszeit?

Carina: Bei meinem Mann und mir ist es Tradition, dass wir bereits am 1. Advent den Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken – diesen Brauch hat er aus Irland mitgebracht. Ab da höre ich dann auch die Weihnachtsklassiker von Mariah Carey & Co. rauf und runter, bis Heiligabend kommt. Weihnachten selbst bedeutet für mich ganz klar, Zeit mit der Familie zu verbringen. Es ist egal, an welchem Ort man dies tut und wie viele Leute dafür zusammenkommen. Denn es geht nicht um Quantität oder darum, welche Kulisse mich umgibt. Solange ich mit Lieblingsmenschen zusammen bin und wir es uns gut gehen lassen, ist Weihnachten für mich perfekt. Gemeinsam zu kochen und sich beim Essen Zeit zu nehmen, ist dafür ideal. Mehr braucht es gar nicht.

Marit: In der Familie lassen wir es ruhig angehen. Zu Beginn der Adventszeit schmücken wir alles, stellen schon einen kleinen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer hin, hängen drinnen Weihnachtsgardinen und draußen Lichterketten auf und schauen einen Weihnachtsfilm nach dem anderen. „Christmas with the Kranks“ schauen wir bereits das erste Mal im Oktober an. Heiligabend kommt dann der große Baum, der Kleine wandert nach oben vor die Kinderzimmer. In diesem Jahr freue ich mich besonders über die Weihnachtsmänner, die ich aus Island mitgebracht habe.