Worum geht es in deinem Buch Der Killer?
Um einen ziemlich durchgeknallten Killer Konrad, der sich an den Menschen rächen will, von denen er meint, dass sie durch Pfuscherei verantwortlich für den Tod seiner Tochter sind. Er hasst Dilettanten und Stümper. Da der Killer natürlich den Verdacht von sich weglenken will, versucht er seine Morde so aussehen zu lassen, als sei ein brutaler Serienmörder unterwegs. Aber nicht einfach so. Als Perfektionist will Konrad unbedingt ein angesehener Serienmörder sein, einer, der nie gefasst wird, einer, der vom Volk verstanden wird, der nur die tötet, die es verdient haben. Allein aufgrund der Brutalität und scheinbarer Unsinnigkeit seiner Morde klappt das natürlich nicht so wie er sich das vorstellt.
Wie würdest du Kommissar Echtner in wenigen Worten beschreiben?
Kommissar Echtner ist der Ermittler, der den Killer Konrad unbedingt zur Strecke bringen will. Dabei hat er keine edlen Motive, sondern strebt seine Rehabilitation an. Nach der Trennung von seiner Frau macht er eine schwierige Phase durch und überwirft sich beruflich. Er wird von der Mordkommission in den Innendienst versetzt, wo er unbedingt wieder raus will. Doch Depressionen lähmen ihn, bis er die Droge Chrystal Meth entdeckt. Dann bekommt er plötzlich eine zweite Chance und macht seine Sache wirklich gut. Natürlich dürfen die Kollegen nicht ahnen, dass er Drogen nimmt, und auch er selbst will weg davon. Aber zuerst muss er den größten Serienmörder der Stadt fangen, um es allen zu beweisen. Und das meint er, nur noch unter Drogen schaffen zu können. Ein Teufelskreis.
Was hat dich inspiriert, Der Killer zu schreiben?
Neben meiner Tätigkeit als Historiker und Sachbuchautor brauche ich den Ausgleich des literarischen Schreibens. Dafür gut geeignet sind Thriller, in denen die Fantasie mal komplett übernehmen kann. Außerdem liebe ich schon immer verrückte Geschichten. Es kommt mir nicht auf die Brutalität einer Geschichte an, sondern auf das Besondere, Einzigartige. Ich liebe Suspense und irre Wendungen in einer Geschichte, mit denen man nicht rechnet. Mit diesen Dingen kann ich literarisch auch sehr gut selbst spielen. Nichts ist so langweilig wie eine Story, die man schon glaubt zu kennen.
Wie hast du für dein Buch Der Killer recherchiert und wie lange hast du daran geschrieben?
Da der Thriller in meiner Heimatstadt Osnabrück spielt, kenne ich alle Orte, die in der Geschichte vorkommen gut, und habe sie während des Schreibens auch immer wieder aufgesucht, um mich ganz in die handelnden Charaktere hineinversetzen zu können. In allen Genres kommt es meines Erachtens auf Authentizität an. Die Figuren können ruhig verrückt handeln, der Leser muss ihnen aber alles, was sie tun, abnehmen. Um das zu garantieren, recherchiert ein guter Autor den Kontext um die Geschichte herum. Was seine Figuren auch anschaut, benutzen oder fühlen, alles muss glaubwürdig sein. Schreiben bedeutet immer viel Recherche, egal, in welchem Genre. Ich habe jedenfalls länger über die Story nachgedacht und daran recherchiert als letztendlich daran geschrieben.