Worum geht es in deinem Buch Sünderblut?
Mittelpunkt der Handlung ist die Jagd nach einem Serienkiller. Die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen, und dazwischen sucht ein junger Kommissar Halt und Orientierung.
Wie bist du auf die Idee eines Ermittlerduos gekommen?
Die Kriminalliteratur ist ein Sammelsurium an gegensätzlichen Paaren. Das ist zwar ein alter Schuh, verliert aber nichts an Attraktivität. Ich wollte mich in diese Tradition einreihen. Wollte Teil von dem sein, was mit Holmes und Watson vor langer Zeit begann.
Wo liegen die größten Unterschiede zwischen Henry Kilmer und Linda Liedke? Welche Typen von Menschen sind die beiden?
Henry ist wissbegierig und einfühlsam, aber noch nicht gefestigt. Linda hat sich längst im Leben positioniert und agiert wesentlich abgeklärter, mitunter auch schroffer. Für Linda ist ein neuer Fall nichts weiter als ein neuer Fall, für Henry dagegen nur eine Etappe auf seiner großen Suche.
Wie würdest du die Dynamik zwischen Kilmer und Liedke beschreiben?
Es ist ein Miteinander, das nicht immer harmonisch verläuft. Genau darin liegt die Stärke dieser Beziehung: Linda und Henry können an- und miteinander wachsen.
Liest du selbst gerne Krimis? Welche Bücher würdest du uns empfehlen?
Kriminalromane und Thriller sind meine große Leidenschaft. Gern empfehle ich von John Harvey Schrei nicht so laut und von Tana French Totengleich.
Hast du literarische Vorbilder?
Ruth Rendell. Sie schaut in ihre Figuren hinein und vernachlässigt dabei nicht das soziale Gefüge, das diese Figuren prägt, steuert oder gar ins Verderben stürzt. Es ist mir unbegreiflich, wie die Autorin trotz ihres immensen Outputs ein so hohes Niveau halten konnte.