Interview Cornelia Härtl im Interview zu Liebe zwischen den Zeiten

Worum geht es in deinem Buch Liebe zwischen den Zeiten?
Valerie, ein verwöhntes It-Girl, fällt im Landsitz ihrer Familie in Ohnmacht und wacht rund 300 Jahre früher wieder auf. Als Magd im Haushalt eines verarmten Adeligen.


Wie bist du auf die Idee zu der spannenden Geschichte gekommen?
Es war ein Silvestergedanke, gespeist aus einem Gespräch über manche Scheinwelt in den Sozialen Medien und der Fridays for Future-Bewegung. Da kam irgendwann die Frage auf, was wäre wenn … jemand ohne den „künstlichen Lack“ und ohne die Errungenschaften der heutigen Zeit sein Leben fristen müsste? Klar war aber sofort, dass es romantisch und humorvoll zugehen muss.

Deine Protagonistin fällt durch die Zeit. Stell dir vor, du wärst an ihrer Stelle, wo würdest du landen wollen?
Ich finde die Belle Epoque spannend, besonders das damalige Leben in Paris.


Zu Beginn der Geschichte ist deine Protagonistin wütend, dass ihre Familie an Weihnachten nicht nach Aspen fährt, sondern eine ganz andere Weihnachtsfeier veranstaltet. Welcher Weihnachtstyp bist du?
Oh, ich bin seit einigen Jahren ein sehr „verkuschelter“ Weihnachtstyp. Ich mag es, den Baum zu schmücken, Weihnachtsmusik aufzulegen und nachdenklich-heitere Filme zu gucken. Tee, Plätzchen und Duftkerzen gehören ebenfalls dazu.


Du hast noch andere Romane geschrieben, allerdings Krimis. Wo liegt der Unterschied beim Schreiben? Gibt es überhaupt einen?
Für mich macht es einen großen Unterschied. Bei meinen Spannungskrimis tauche ich in eine Welt ein, vor der wir im wahren Leben lieber die Augen verschließen. Die Recherchen sind meist umfangreicher. Tatsächlich pflege ich seit Jahren ein Archiv, in dem ich thematisch geordnet alles aufbewahre, was vielleicht einmal zu einer Story verarbeitet werden kann. Manches ist auch belastend. Es hilft mir, dass ich beim Schreiben konsequent die Haltung derjenigen Person einnehme, die an der Seite der Opfer steht und für sie kämpft.

Was war leichter für dich in der Planung und beim Schreiben? Liebesroman oder Krimi?
Mir fällt die Planung eines romantischen Stoffes leichter, weil ich dabei meiner Hauptfigur folge. Sie und ihr Verhalten lösen die Geschehnisse aus. Hier sind auch spontane Eingebungen immer gut umsetzbar. Bei einem Krimi steht die Story im Vordergrund, die Figuren folgen dem, was geschieht, der Plot ist zwingender. Da plane ich im Hinblick auf Logik und die Abfolge der Geschehnisse anders und zeitaufwendiger.


Wieso hast du dich für diese Epoche entschieden?
Ich liebe Märchen und wollte meine Heldin in eine entsprechende Zeit zurückschicken.


Würdest du selbst lieber in der Vergangenheit oder der Gegenwart leben wollen?
Auf jeden Fall in der Gegenwart. Ich hätte aber nichts gegen ein bisschen mehr entspannte und entschleunigte Sixties-Atmosphäre einzuwenden :D