Interview Autorin Dorina Weßendorf im Interview

Worum geht es in deinem Buch Nordseemädchen?

In dem Buch geht es um vier Freundinnen, die gemeinsam für die Umweltschutzorganisation Blue Waves arbeiten, um bedrohte Schweinswale an der holländischen Küste zu retten und den Bau eines Windparks in der geplanten Schutzzone verhindern wollen. Sie genießen den Sommer trotz dieser Herausforderung in vollen Zügen, doch als eine von ihnen ermordet wird, gerät das Gleichgewicht außer Kontrolle und es entsteht ein Strudel aus Misstrauen und falschen Verdächtigungen, der auch zehn Jahre später noch gravierende Folgen hat.

 

Warst du schon mal an der Nordseeküste?

Seit ich denken kann, bin ich jedes Jahr mindestens einmal an der Küste Nordhollands und liebe es dort. Die Dünen, der weitläufige Strand und heißer Chocomel mit Sahne gehören für mich einfach zum Sommer dazu. Das fühlt sich dann immer ein bisschen wie Nachhausekommen an.

In deinem Buch geht es um vier Freundinnen, was macht für dich eine langjährige Freundschaft aus?

Ich denke, es kommt gar nicht immer so darauf an, wie oft man sich sieht oder wie eng man in Kontakt ist. Denn je älter man wird umso mehr steckt jeder in seinem eigenen Alltag zwischen Arbeit, Familienleben und Terminen. Das ist dann schon anders als früher und verändert sich auch laufend. Aber entscheidend ist, dass es gar keine Rolle spielt, wie lange man sich nicht gesehen hat sondern dass es sich so anfühlt, als wäre es erst gestern gewesen.

 

Sind Geheimnisse immer der Untergang einer Freundschaft?

Nicht unbedingt. Ich würde sagen, es kommt drauf an, wie man damit umgeht und ob es Geheimnisse sind, bei denen man den anderen hintergeht oder verletzt. Wenn ein gewisses Maß an Grundvertrauen da ist, darf man ruhig auch Geheimnisse haben.

 

Was muss ein guter Thriller in dir auslösen?

Auf jeden Fall eine Gänsehaut! Ich persönlich mag es, wenn sich so ein subtiles Beklemmungsgefühl aufbaut, bei dem man noch gar nicht so genau weiß, wo es her kommt. Nur dass man ahnt, dass da irgendwas lauert oder passiert und es noch nicht richtig greifen kann.

 

Wie kamst du zu diesem Thema?

Ich wollte unbedingt etwas schreiben, das die Stimmung eines Sommers am Meer einfängt und gleichzeitig auf die drohenden Veränderungen in diesem empfindlichen Ökosystem aufmerksam macht. Gleichzeitig aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt. Dafür hab ich mich während eines Urlaubs inspirieren lassen und bei einem Spaziergang durch ein Villenviertel mit idyllischem Wasserlauf hinter den Gärten, ist mir der Gedanke gekommen, wie einfach es wäre von dort aus unbemerkt zu verschwinden oder sich Zugang zu verschaffen. Und dann hat sich alles irgendwie nach und nach miteinander verknüpft.

 

In welcher der vier Frauen steckt am meisten Dorina?

Ich würde sagen, in allen vier Frauen steckt ein wenig von mir. Es kommt ganz auf die Stimmung oder vielleicht sogar die Lebensphase an, in der man sich gerade befindet.

 

Hast du eine Leseempfehlung für uns?

Ich persönlich liebe die Thriller von Lucy Clarke, da sie fast immer am Meer oder einem wunderschönen Urlaubsort spielen und einem zeitgleich vor Spannung den Atem rauben. Auch da gibt es nämlich oft düstere Geheimnisse, die erst nach und nach ans Licht kommen.

 

Wie sieht dein perfekter Sonntag aus?

An einem perfekten Sonntag herrscht auf jeden Fall warmes Sommerwetter und man startet draußen mit einem entspannten Frühstück.  Dann geht’s vielleicht zum See oder am besten natürlich an den Strand und man liegt in der Sonne. Vielleicht mit einem Cocktail in der einen und einem Buch in der anderen Hand. Und abends trifft man sich dann einfach noch mit ein paar Freunden zum Grillen, sitzt lange draußen und lässt den Abend ausklingen. Und im besten Fall hat man am Montag dann einfach frei.

 

 

Und für noch mehr "Nordseemädchen"-Feeling findet ihr hier noch die Playlist der Autorin zum Buch!

https://open.spotify.com/playlist/6tBktbyH62VMgjS8l8mHko?si=Jmtevex3T4CQrliMFeM9iQ&pi=H76z_4paSJCTO