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Worum geht es in deinem Buch Rockstar Kisses und warum sollte es jeder unbedingt lesen?
(lacht) Na ja, ich weiß nicht, ob es wirklich jeder lesen muss. Es geht darum, dass wir uns oft eine Vorstellung machen, wie etwas oder jemand sein oder wie das Leben laufen sollte. Und wenn man sich in diesen Vorstellungen zu sehr festbeißt, kann es passieren, dass man viel Aufregendes und Tolles verpasst. Manches, was zunächst wie Pech scheint, kann sich als Glücksgriff herausstellen, und man trifft auf dem Weg immer auch hilfreiche und tolle Menschen. Das erfährt auch meine Hauptfigur Sarina, die auf der Suche nach ihrem perfekten Traummann ist, der leider ohne Abschied und Kontaktdaten nach London aufgebrochen ist. Ich finde, es ist eine schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft und eine andere Seite von London.
Wie würdest du Sarina in einem Satz beschreiben?
Sarina ist sehr emotional und naiv, sie hat fixe Ideen im Kopf, die sie nur schwer loslassen kann, gibt viel auf vermeintliche Idealbilder und flippt dann total aus, wenn etwas nicht zu ihrer Wahrnehmung der Welt passt, aber sie ist lernfähig.
Welchen Bezug hast du zu London?
Ich habe Anglistik studiert und war sehr oft in London. Jede Mark (ja, ich bin wirklich so alt!), die ich mit Studentenjobs verdient habe, wurde in Flugtickets und Unterkunft investiert. Während des Studiums habe ich ein Jahr in einem kleinen Ort in Surrey gelebt, da konnte man in einer halben Stunde in London sein. Mit einer Freundin meines Bruders habe ich dann das Londoner Nachtleben unsicher gemacht und dabei in einem Pub in Camden meinen damaligen Freund kennengelernt, der in Nordlondon wohnte. Da war ich dann immer am Wochenende. Auch danach bin ich regelmäßig in London gewesen. Als ich viel später als „alte Schachtel“ noch einmal mit meinem kleinen Sohn nach London geflogen bin, habe ich die Stadt noch einmal durch eine ganz andere Brille kennengelernt. Da habe ich Dinge gesehen, auf die ich früher nie geachtet hätte (Spielplätze zum Beispiel).
Wie kamst du auf die Idee für deine Geschichte?
Das ist im Nachhinein immer schwer zu sagen. Ich wollte eine Geschichte darüber erzählen, wie wertvoll es sein kann, sich von festen Vorstellungen und Erwartungen zu verabschieden, dass die besten Dinge im Leben oft passieren, wenn man gar nicht damit rechnet und dass man sie auch oft zunächst nicht als Glücksgriff erkennt. Außerdem wollte ich gerne eine Geschichte schreiben, die in London spielt, aber nicht nur an den Schauplätzen, die man in jedem Touristenführer ohnehin sehen kann. Sarina hat ein ganz anderes Ziel und sieht London daher nicht durch die Touristenbrille, dennoch verliebt sie sich in diese faszinierende Stadt.
Würdest du selbst auch in ein anderes Land ziehen, um deinen Traummann zu finden?
(lacht) Ich bin nicht ganz so verbissen wie Sarina, aber ich war Anfang/Mitte zwanzig fest davon überzeugt, dass ich einen Briten heiraten muss (am besten einen Schotten), mich in Großbritannien niederlassen und bilinguale Kinder erziehen. Wie so vieles im Leben hat dieser Plan nicht so funktioniert wie gedacht. Meinen Traummann habe ich ganz woanders gefunden, nämlich in Hamburg.
Was macht für dich eine gute Lovestory aus?
Puh! Eine Formel gibt es da nicht. Ich denke, man muss mit den Charakteren mitfühlen können, und sie dürfen nicht zu perfekt sein. Ich mag keine Lovestorys, in denen alle wie Supermodels aussehen und superperfekt sind. Gerade Fehler machen Menschen liebenswert, und Liebe bedeutet oft, dass wir einander unsere Fehler verzeihen und lernen, die kleinen Unzulänglichkeiten als Besonderheiten zu lieben.
Eigentlich gar nicht so sehr. Im Zentrum steht ja immer die Geschichte, und die ist in beiden Fällen eine Variante von „Boy meets Girl“ (oder besser gesagt „Human meets human“). Zwei Menschen verlieben sich und haben Hindernisse zu überwinden oder aber zwei Menschen finden auf Umwegen zueinander, obwohl sie zunächst überhaupt nicht zueinander zu passen scheinen.
Die Hindernisse sind heute andere als zum Beispiel im 19. Jahrhundert, aber im Grunde hat Liebe sich kaum verändert. Natürlich muss ich beim historischen Roman mehr recherchieren. Da stellen sich ganz andere Fragen als in einem modernen Roman, zum Beispiel: Was macht man, wenn man auf einem Ball aufs Klo muss und wie geht das mit einem Reifrock? Wie macht man Licht, wenn man mitten in der Nacht wach wird und kein elektrisches Licht hat? Gab es eigentlich im 19. Jahrhundert in England schon Zitronen, und wer konnte sie sich leisten?
Wolltest du schon immer Schriftstellerin werden?
Kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe auf jeden Fall immer gern gelesen und auch schon sehr früh eigene Geschichten geschrieben. Schriftstellerin gehörte jedenfalls immer zu den Berufen, die ich mir ganz toll vorgestellt habe.
Hast du einen Buchtipp für uns?
Kommt darauf an, was ihr lesen mögt. Meine Kollegin und Freundin Evelyn Boyd schreibt tolle, fantasie- und humorvolle Geschichten über eine Dämonen-WG in London (Schöner Wohnen mit Dämonen). Und wenn ihr eine verträumte und außergewöhnliche Liebesgeschichte mögt, kann ich Emilia und das Flüstern von Liebe von meiner guten Freundin und Kollegin Angelika Lauriel empfehlen. Wer gern historische „Nackenbeißer“ liest: Ich übersetze gerade die Reihe Academy of Love von Minerva Spencer. Der erste Band hat mir schon mal sehr gefallen, der erscheint demnächst bei dp DIGITAL PUBLISHERS.