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Die Geschichte handelt von der jungen Winzertochter Magdalena, die sich kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs unsterblich in den Nachbarsohn Matthias verliebt, der allerdings eine vornehme Braut aus der Stadt wählt. Wir nehmen an ihrem Leben teil, an dem ihrer Familie und natürlich am Krieg, der alles ändert …
Beschreibe Magdalena in einem Satz:
Magdalena ist wie viele junge Mädchen anfangs ein wenig unsicher, neugierig und sehr liebenswert.
Der historische Roman spielt während des ersten Weltkriegs. Wie sah die Recherchearbeit dafür aus?
Für diesen Roman habe ich etliche Bücher, Erfahrungsberichte und originale Zeitungsartikel gelesen, Feldpostbriefe und Verlustlisten studiert, aber auch, Filme Videos und Dokumentationen angeschaut, teilweise mit rekonstruiertem Material. Mitunter war ich fassungslos und maßlos wütend, mit welchem Zynismus eine Generation von jungen Männern gnadenlos verheizt wurde. Überrascht hat mich zudem, dass Medien damals schon durch Falschinformationen und Hetze eine unrühmliche Rolle gespielt haben.
Was hat dich zur Geschichte inspiriert?
Vor allen Dingen wohl eine Geschichte meiner Mutter über ihren Vater, der im Ersten Weltkrieg für tot liegen gelassen worden war. Ein Freund aus seinem Heimatdorf hat ihn entdeckt und zum Sanitäter geschleppt. Nur deshalb hat mein Großvater seine schwere Verletzung überlebt. Leider habe ich ihn persönlich nie kennen gelernt, er ist im Alter von 44 Jahren tödlich verunglückt.
Welche der Figuren liegt dir besonders am Herzen und warum?
Da ist einmal Magdalena, die sich trotz der schwierigen Zeit und der Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt, natürlich auch ihr Liebster Matthias und ihre Brüder, Lorenz und Heiner. Wobei gerade letzterer im Verlauf der Handlung eine viel wichtigere Rolle eingenommen hat, als ursprünglich von mir geplant war. Wie Magdalena kämpft auch er für seinen Traum.
Die Geschichte spielt auf einem Weingut. Kennst du dich selbst mit Wein und Rebsorten aus?
Während des Schreibens hatte ich die ganze Zeit eine Infografik meines Zweitältesten vor Augen: ‚Von Wasser zu Wein‘. Sie hängt in unserem Wohnzimmer. Ein paar Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling, Gewürztraminer, Pinot noir kenne ich, als große Weinkennerin würde ich mich deswegen aber nicht bezeichnen.
Was erwartet uns im zweiten Band der Winzerfrauen-Reihe?
Magdalena ist am Ziel ihrer Träume und Matthias‘ Ehefrau. Aber ihre Schwiegermutter lehnt sie ab und macht sie klein. Außerdem bleiben die Zeiten unruhig: Enorme Reparationsleistungen sollen erbracht werden, die Franzosen verwenden Kolonialtruppen im Rheinland, was wiederum Empörung auf Seiten der Deutschen hervorruft …
Welches Buch hat dich geprägt?
Am meisten wohl mein allererstes selbstgelesenes: Hummelchen geht in die Schule von Käthe Theuermeister. Erst ging es nur mühsam, aber dann ist der Knoten geplatzt und bin ich auf den Geschmack gekommen. Seither liebe ich das Lesen und lasse mich nur zu gerne in fremde Welten, Länder und Zeiten entführen …
Wenn du in eine Epoche zurückreisen und dort ein Jahr leben könntest, wo würdest du landen?
In Boston, am 16. Oktober 1846. Es ist ein Freitag. Um zehn Uhr operiert der Chirurg John Collins Warren einen jungen Mann vor Publikum – in Äthernarkose. Hinterher stellt er erschüttert fest: „Meine Herren, das ist kein Humbug.“ Den Siegeszug der Narkose, die Erleichterung der Patienten, die Fortschritte in der Medizin mitzuerleben, die dadurch möglich wurden … Das würde mich reizen.