Interview Eva-Maria Silber und Mart Wolff im Interview

Worum geht es in eurem Politthriller Die Agentur?

Um die entzündlichen Zeiten, in denen wir leben, angefacht durch die sozialen Medien. Die Unschuldsvermutung hat ihre Unschuld im Netz verloren. Vor dem Hintergrund geschieht ein besonders grausames Verbrechen: Ein Kind wird missbraucht und getötet. Sein Tod wird von Polit-Agitatoren ausgenutzt, um Misstrauen, Angst und Hass zu schüren. Während die Öffentlichkeit sich in Threads, Foren, Blogs etc. verliert, nutzen alte Seilschaften die fehlende Aufmerksamkeit, um im Verborgenen aus allem Geld zu machen: der Ware Mensch, der Abschaffung der Wahrheit durch Etablierung alternativer Fakten – you name it.

 

Amal el Ahmar und ihr Kollege Schmitt wirken als starkes Team. Wie habt ihr die Dynamik zwischen den beiden entwickelt?

Amal ist die Newcomerin. Sie ist jung, energiegeladen, hat einen starken Gerechtigkeitssinn, aber eine kurze Zündschnur. Geduld und strategisches Abwarten sind nicht ihr Ding.

Schmitt ist das Gegenteil davon: sehr erfahren, besonnen handelnd, nur schwer aus dem Gleichgewicht zu bringen, obwohl er eine „gefühlige“ Seite hat, die er aber nicht offen zeigt.

Beide können anfangs nicht allzu viel miteinander anfangen, entdecken aber im Laufe der Ermittlungen, dass der jeweils andere die perfekte Ergänzung ist.

 

Die Täter in eurem Thriller scheinen nicht nur grausam, sondern auch vielschichtig motiviert zu sein. Was macht für euch einen „guten“ Antagonisten aus?

Ein guter Antagonist ist einer, der nicht von vornherein als Antagonist zu erkennen ist. Er sollte ein ambivalenter Charakter sein, der sich einem auf den ersten Blick nicht erschließt, weil er nicht in die nächstbeste Schublade passt.