Worum geht es in deinem Buch Einmal Mord mit Schokolade?
Das erste Buch der Ein Fall für Savannah Reid-Reihe beschreibt Savannahs nicht ganz so elegante Wandlung von der Polizistin zur Privatermittlerin. Als Detective Sergeant Reid einen hochkarätigen Mordfall zugeteilt bekommt – den Mord am Ehemann einer Stadträtin – geht sie davon aus, dass ihr Boss möchte, dass sie den Mörder findet. Je näher sie jedoch der Lösung des Verbrechens kommt, desto klarer wird ihr, dass sie einen hohen Preis zahlen muss, wenn sie den Mörder vor Gericht bringen will: ihre Marke.
Einmal Mord mit Schokolade ist der erste Roman einer Reihe. Was hat dich dazu inspiriert, diese Reihe zu schreiben?
Seit ich neun Jahre alt war und mich von Märchen zu Nancy-Drew-Krimis weiterentwickelt hatte, liebe ich Krimis. Als Erwachsene mag ich es, mich in einer „besseren“ Welt aufzuhalten, wo das Gute immer triumphiert und Gerechtigkeit Normalität ist. Während ich Einmal Mord mit Schokolade geschrieben habe, sind Savannah und ihre Kollegen für mich wirklich zum Leben erwacht. Daraus ergab sich die Gelegenheit, die Geschichten ihrer Freuden und Herausforderungen über 25 Jahre hinweg in 26 Büchern zu teilen. Die Charaktere sind für mich gute alte Freunde. Die Briefe meiner Leser, in denen sie mir sagen, dass sie ebenso fühlen, ehren und berühren mich zutiefst.
Kannst du deine Protagonistin Savannah Reid in drei Sätzen beschreiben?
Als ältestes von neun Kindern einer alleinerziehenden Mutter, die sich nicht um sie gekümmert hat, wuchs Savannah bei ihrer liebevollen und resoluten Großmutter auf. Sie musste schnell erwachsen werden und helfen, ihre Geschwister zu versorgen, wodurch sie eine übertrieben mütterliche Art entwickelte, die wiederum dazu führt, dass sie jeden, den sie trifft, beschützen will. Das macht aus ihr eine hervorragende Polizistin und später eine fähige Privatermittlerin, während sie in ihrem Privatleben ein wenig zu fürsorglich und tonangebend ist.
Savannahs Familie ist offenbar sehr besonders. Kannst du uns mehr über sie verraten?
Savannah ist in Armut aufgewachsen und hat schnell gelernt, dass es die Menschen sind, die im Leben wichtig sind, und nicht die Besitztümer. Ihre Familie ist eine Mischung aus Blutsverwandten und anderen, die sie unter ihre Fittiche genommen hat.
Dirk: Savannahs früherer Partner bei der Polizei und bester Freund. Er ist unordentlich, mürrisch und zynisch, macht seine Arbeit schon zu lange und hasst die Welt im Allgemeinen, außer Hunde, Katzen und Kinder, Granny Reid und Savannah. Er ist heimlich in Savannah verliebt und dankbar, ihr Freund sein zu dürfen. Für mehr fehlt ihm der Mut.
Tammy: Als junge, anmutige, Größe 34 tragende Fitnessqueen ist Tammy das Gegenteil der nicht im Geringsten anmutigen Savannah, die immer gern isst. Doch Savannah liebt Tammy wie ihre acht Geschwister, was eigentlich etwas Gutes ist, außer, wenn Savannah es mit ihrem „Große-Schwester-Gehabe“ zu weit treibt.
Ryan und John: Ein wunderbares, anbetungswürdiges schwules Pärchen und beste Freunde von Savannah. Als ehemalige FBI-Agenten sind sie unschätzbare Mitglieder ihrer Detektei. Zunächst weist Dirk sie von Herzen ab, weil er vermutet, dass Savannah sie am liebsten beide heiraten würde. Und damit hat er recht.
Granny Reid: Sie ist die Person, die Savannah am nächsten steht. Savannah wird nie die Opfer vergessen, die ihre Großmutter für sie gebracht hat, indem sie sich um ihre neun Enkel gekümmert und sie aus Vernachlässigung und Chaos gerettet hat, um ihnen ein sicheres und liebevolles Zuhause zu geben. Selbst als Erwachsene profitiert Savannah von der Weisheit und bedingungslosen Liebe ihrer Großmutter. Die Leser haben so viel Gutes über Granny Reid geschrieben, dass ich ihr eine eigene Reihe gewidmet habe, ein Prequel zu der Savannah-Reihe. In den Granny-Reid-Krimis ist Gran die Heldin, die mit dem County Sheriff und der jugendlichen Savannah die gelegentlichen Mordfälle in ihrer Kleinstadt löst. In diesen Büchern wird erzählt, wie es dazu kam, dass Savannah und ihre Geschwister in die Obhut ihrer Großmutter kamen, und wie ihr Leben dadurch verlief.
Was macht aus ihr eine so gute Ermittlerin?
Als Kind hat Savannah viel Nancy-Drew-Krimis gelesen und war mit ihrer Großmutter unterwegs, als diese als Amateurdetektivin aktiv war. Neugier ist wohl ein dominanter genetischer Faktor bei den Reid-Frauen, ebenso wie Mitgefühl, Entschlossenheit, Mut und eine gewisse Führungskompetenz.
Savannah Reid ermittelt in einem Mordfall. Interessierst du dich auch für True Crime?
Ich lese viel über wahre Verbrechen. Ich finde es faszinierend, wie fähige Ermittler in Beweisstücken eine tiefe Wahrheit entdecken können, die andere vielleicht übersehen.
Wie sieht deine Recherche aus? Und woher bekommst du deine Inspiration?
Wenn ich ein Buch über wahre Verbrechen lese oder eine Fernsehsendung dazu sehe, notiere ich mir die Dinge, die mich überraschen oder faszinieren. Bevor ich Einmal Mord mit Schokolade geschrieben habe, las ich einen Zeitungsartikel über eine reiche Politikerin, deren Ehemann ermordet worden war. Ein paar Tage vor seinem Tod hatte der Ehemann beim Gericht eine Schutzanordnung gegen seine Frau beantragt. Das schien mir wie eine Umkehrung der üblichen häuslichen Gewalt und erweckte in mir eine Idee, die ich für Savannah brauchte.
Wie sieht deine tägliche Arbeit als Autorin aus? Kannst du uns etwas über deine Schreibroutine verraten?
Sechs Tage pro Woche bin ich Autorin. Manchmal auch sieben. Aber leider bedeutet das nicht, dass ich auch tatsächlich jeden Tag schreibe. Zu meiner Arbeit gehört viel mehr: Buchhaltung, Recherche, Korrespondenz, Editieren, Korrekturlesen – das mache ich nicht gerade gern, aber es ist notwendig. Ein Tag, an dem ich Wörter schreiben kann, aus denen schließlich ein Buch wird, ist ein guter Tag. Ebenso ist es mit der Beantwortung von Briefen meiner Leser. Ihre herzlichen Worte erinnern mich daran, warum ich beschlossen habe, meinen Lebenstraum, ein Cowgirl zu werden, aufgegeben habe, und stattdessen schreibe.
Was dürfen wir im zweiten Band erwarten?
Im zweiten Band freut Savannah sich über ihren ersten Fall als Privatermittlerin. Als sie jedoch die vermisste Person findet, muss sie entsetzt erkennen, dass sie ein Raubtier direkt zu seiner Beute geführt hat.
Zu guter Letzt: Hast du eine Buchempfehlung für uns?
Alles von James Herriot, meinem Lieblingsautor.