Worum geht es in deinem Buch Liebe in Sicht?
Liebe in Sicht ist eine unterhaltsame Geschichte zum Wohlfühlen, die aber auch Tiefgang besitzt. Nami nimmt das Erbe ihrer Tante als Anlass für ein neues Leben. Mit Sohn Codey und Teenagerbruder Nolan, für den sie das Sorgerecht hat, bricht sie nach Rose Village auf, dem träumerischen, abgelegenen Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Doch ihr direkter Nachbar ist ausgerechnet Jack Montgomery – Namis ehemaliger Erzfeind und zu Jugendzeiten Albtraum des ganzen Dorfes. Es fällt ihr schwer zu glauben, dass aus dem unangenehmen Teenager ein derart attraktiver, hilfsbereiter und sympathischer Mann geworden ist. Nur allmählich beginnt Nami, sich in Rose Village dank der tollen Bewohner zu entspannen. Doch die Vergangenheit droht, sie einzuholen.
Was war deine Inspirationsquelle bei dieser Geschichte?
Die Story entstand, wie auch schon Mitbewohner küsst man nicht, durch einen Traum. Ich habe mir die Grundidee notiert und direkt angefangen, daran zu feilen. Enemies To Lovers schreibe ich sowieso gerne.
Du hast bereits als Jugendliche Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben. Gibt es vielleicht ein Gedicht, das du mit deinen Leser:innen hier teilen möchtest?
In meiner Jugendzeit und auch noch als junge Erwachsene habe ich Unmengen an Gedichten verfasst und damit ganze Notizbücher gefüllt. Gedichte haben mir geholfen, Alltagsärger, Streit und auch Liebeskummer zu verarbeiten. Gerne teile ich eines mit euch. Es heißt Du mit allen Sinnen.
Ich fühl mich blind und kann nicht sehen,
Im Wind hör‘ ich die Farben wehen.
Ich fühl‘ mich taub und kann nicht hören,
Seh‘ Melodien mit Tanz betören.
Ich fühl‘ mich stumm und kann nichts sagen,
Stelle schweigend meine Fragen.
Du bist ein Foto, bist ein Abbild,
Bist ein Gemälde und ein Wegschild,
Selbst ohne Augen seh‘ ich dich,
Seh‘ deine Hand und dein Gesicht.
Du bist die Stille, bist ein Flüstern,
Bist ein Raunen und ein Wispern.
Selbst ohne Ohren hör‘ ich dich,
Hör‘ dein Lied und dein Gedicht.
Du bist mein Echo, mein Gewissen,
Bist meine Stimme und mein Wissen.
Selbst ohne Wort erreich‘ ich dich,
Selbst ohne Sprache hörst du mich.
Ich bin nicht blind, oh, ich kann sehen!
Ich seh‘ dank dir die Farben wehen.
Ich bin nicht taub, oh, ich kann hören!
Hör‘ Melodien, die uns betören.
Ich bin nicht stumm, kann alles sagen
Und kann dank dir nach Liebe fragen.
Das ist eines der positiveren Sorte, es gibt aber auch viele mit eher traurigem Text. Man kann ruhig sagen, dass ich damals ein wenig melodramatisch unterwegs war. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht mal mehr genau, von wem dieses Gedicht handelt.
Einige meiner Gedichte habe ich damals auch veröffentlicht. Ich war Teil einer ganz tollen Jungautorengruppe. Wir nannten uns Die Stifthelden, hatten ein Forum und haben uns auch mal alle auf der Frankfurter Büchermesse getroffen, das war großartig. Neben einer Lyrik-Anthologie haben wir damals auch eine Prosa-Anthologie veröffentlicht. Leider hat sich das alles etwas verlaufen, als wir erwachsen wurden, und die Stifthelden haben sich aufgelöst.
Ich habe ewig keine Gedichte und auch keine Kurzgeschichten mehr geschrieben, inzwischen entwickelt sich irgendwie immer direkt ein Roman, wenn ich anfange, zu schreiben.