Interview Romance-Autorin Hell im Gespräch zu Verliebt mit Waldbeertee

Worum geht es in Verliebt mit Waldbeertee?

Ebba liebt ihr ruhiges Leben in Lillaström. Sie verwaltet die Bücherei, führt das Bürgeramt und mag die Ordnung ihrer Akten. Zusätzlich hilft sie ihrer Familie, die das gemütliche Restaurant Little Italy betreibt. Der Bürgermeister des kleinen schwedischen Ortes spannt Ebba immer wieder für seine Vorhaben ein. Sie hilft ihm normalerweise gern, bis eines Morgens Henrik in ihrem Büro steht. Der gut aussehende Naturfilmer ist der einzige One-Night-Stand, den sie jemals hatte. Aber das war vor ein paar Monaten in Malmö.
Ausgerechnet Henrik hat einen Termin im Rathaus, um sich die Drehgenehmigung für einen epischen Tierfilm zu besorgen. Doch der Bürgermeister hat eigene Ideen für einen Film und Ebba soll mal wieder helfen. So findet sie sich mit Henrik im nächtlichen Herbstwald zwischen brunftenden Elchen wieder. Dabei steht nicht nur ihr Herz auf dem Spiel, sondern auch ein wohlgehütetes Geheimnis, das niemand in Lillaström erfahren soll.

Warum spielt dein Roman in Schweden?

Die fiktive Kleinstadt Lillaström ist ein wundervoller Ort für Liebesgeschichten. Die Natur in Schweden bietet eine großartige Kulisse in allen Jahreszeiten. Sie weckt die Sehnsucht nach Ruhe und einem unkomplizierten Leben abseits unseres gewohnten Alltags. Die Einwohner von Lillaström sind teilweise etwas schräg, aber immer herzlich. Man muss diesen Ort einfach gernhaben. Und wenn es dort ein Fest zu feiern gibt, sind alle mit dabei.

 

Ist Henrik für Ebba der Ausbruch aus ihrem geordneten Leben?

Ebba hat sich in der Kleinstadt Lillaström einen Ruf aufgebaut, die unscheinbare, zuverlässige und hilfsbereite Langweilerin zu sein. Sie schützt sich, da sie in der Vergangenheit Ablehnung erfahren hat, als sie ihre extrovertierte Seite gezeigt hat. Diese Seite existiert immer noch, doch bis auf ihre beste Freundin weiß niemand in Lillaström davon. Henrik schubst sie ins kalte Wasser, wenn auch nicht mit Absicht. Sie muss sich ihrer Angst stellen und wächst daran.

 

Deine Romane haben häufig Getränke oder Gerichte in ihrem Titel … Wie kommt das?

Ich trinke und esse gern.

Nein, im Ernst … es heißt ja gemeinhin, dass Liebe durch den Magen geht und ich finde, dass man bei einem kulinarischen Titel eigene Erinnerungen verknüpfen kann. Mag ich Fischbrötchen? Wie schmecken diese mit Tee oder Kaffee?

Bei Waldbeertee habe ich beispielsweise gleich einen süßlich-sauren Geschmack auf der Zunge.

Was ist dir bei der Entwicklung der Geschichte besonders einfach gefallen, was war schwieriger?

Bei Verliebt mit Waldbeertee hatte ich von Anfang an eine Szene im Kopf, die eher in der Mitte des Romans kommt. Ebba und Henrik nachts im Wald auf der Suche nach den besten Elch-Aufnahmen. Um diesen Moment habe ich die Geschichte beim Schreiben entwickelt und war selbst gespannt, auf welchem Weg die beiden dort landen würden.

 

Was ist deine Lieblings-Tierdokumentation?

Uh, das kann ich gar nicht sagen. In meinem Wohnort Eckernförde findet jährlich das Greenscreen-Festival statt. Es ist das größte Naturfilmfestival Europas und dort habe ich vor zwei Jahren den Film „Constructions Animales“ des Naturfilmers Geoffroy de La Tullaye gesehen. Der Naturfilmer hatte nach dem Film von den Dreharbeiten erzählt. Eine der Episoden handelte von Termiten in Namibia. De La Tullaye hatte für die Dreharbeiten eine Art Termitenfarm in seiner Garage, wenn ich das richtig erinnere. Im Nachhinein denke ich, er war eine große Inspiration für Henrik.

Wie sieht dein typischer Workflow aus?

Ich bin nicht besonders gut in Routinen, also gibt es auch keinen typischen Workflow. Wenn ich einen neuen Roman anfange, startet es häufig mit einem Gefühl, einem Schauplatz, den Protagonisten und ein oder zwei Szenen, die ich im Kopf habe. Dann fange ich an zu schreiben und entdecke die Geschichte. Natürlich heißt das am Ende noch einiges an Überarbeitung, denn mein intuitiver Schreibprozess ignoriert gerne Fakten. Doch mittlerweile bin ich ziemlich gut darin geworden, Logiklücken und zeitliche Ungereimtheiten zu korrigieren und daraus einen unterhaltsamen Wohlfühlroman entstehen zu lassen.

 

Was liest du gerade?

Momentan darf ich gerade einen Roman von meiner großartigen Kollegin Saskia Louis vorab lesen und amüsiere mich prächtig dabei.

 

Was ist deine absolute Lieblings-Romance?

Da mag ich mich gar nicht festlegen. Ich lese beispielsweise super gerne Romantasy-Romane. Wichtiger jedoch als das Genre ist mir, dass die Charaktere natürlich agieren. Ich liebe authentische, witzige Dialoge und genieße auch die langsame Annäherung der Protagonisten.