Worum geht es in deinem Buch Wo der Regenbogen anfängt?
Es handelt von der Liebe, der Hoffnung, der Lebensfreude und den Ängsten. Es geht um die Suche nach einem passenden Stammzellen-spender:in und das Glück, welches sogar in Kleinigkeiten zu finden ist.
Die Leser:innen begleitet die beiden Vollweisen Niamh und Maeve McKee auf eine Achterbahn der Gefühle. Denn das Schicksal traf sie mit dem Tod der Eltern hart und schlägt sogar noch ein zweites Mal erbarmungslos zu. Die zehnjährige Niamh erkrankt an Leukämie und sowohl die Oma, als auch die elf Jahre ältere Maeve scheiden als Stammzellenspender aus. Die Krankenhausaufenthalte, die Chemotherapien und die Ungewissheit, diese Krankheit zu überleben, bestimmen die Tage der Schwestern und schweißen sie zusammen. Und dann kommt der Tag von Niamhs 11. Geburtstag und eine Reise von Berlin nach Wicklow in Irland nimmt ihren Anfang.
Wie lange hast du daran gearbeitet?
Haha, das ist eine tolle Frage, arbeite ich doch jetzt, kurz vor der Veröffentlichung, schon wieder dran. ;D
Spaß beiseite. Nach zehn Monaten Schreib-, Recherche- und Korrekturzeit war mein Herzensbuch bereit für die Verlagssuche.
Wie kamst du auf die Idee für dein Buch? Gab es eine Art Initialerlebnis?
Achtung Schriftstellerklischee!!! Ich habe eine bestimmte Szene geträumt. ^^
Es gab einen Baum, zwei Schwestern und eine besondere Person. Die jüngere Schwester der beiden trug ein Kopftuch und war sehr blass und Maeve, wie ich sie später nannte, verhielt sich wie eine Mutter. Über die dritte Person schweige ich lieber. Auf jeden Fall, gab es von diesem Moment an kein Halten mehr. Ich bastelte Steckbriefe, grübelte darüber, warum die beiden Vollweisen sein könnten, ich überlegte wo mein Traum in der Realität anzusiedeln wäre und recherchierte Krebsarten. Außerdem informierte ich mich über Heilungschancen und blieb bei der Leukämie hängen.
Was reizte dich daran, die Geschichte von Maeve und Niamh zu erzählen?
Ich möchte für die Stammzellenspende sensibilisieren, Neugier schüren und es liegt mir am Herzen, dass die Leute wissen, dass jede:r FÜNFTE Leukämiepatient:in keinen Spender findet. Was nicht unbedingt heißt, dass dieser sterben muss, aber die Rückfallquote ist um ein vielfaches höher, wenn man keine fremden und gesunden Stammzellen transplantiert bekommt.
Ist dein Buch quasi eine Liebesgeschichte über die Liebe zweier Schwestern zueinander und die Liebe zum Leben?
Aber voll und ganz! Außerdem über Opfer die man für die Liebe bringt und das dieses Gefühl immer für ein paar Überraschungen zu haben ist.
Du engagierst dich auch privat für die DKMS – möchtest du etwas darüber erzählen?
Durch meine Recherche fand ich heraus, was man als Stammzellenspender:in tun muss und was mit einem, im Falle einer Übereinstimmung, passiert.
Wie viele andere Frauen und Männer auch, hielt mich die Angst vor einem Eingriff am Rückenmark davon ab. Ich fürchtete mich vor schrecklichen Folgen, wie Lähmungen und dergleichen. Außerdem war ich bereits unregelmäßige Blutspenderin und während meiner Ausbildung gab ich mehrere Liter Blutplasma ab. Somit wollte ich gar nicht unbedingt weitere Zellen von mir weitergeben, immerhin hatte ich doch schon einen Beitrag geleistet.
Auf der Website der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) fand ich beinahe alle wichtigen Informationen für mein Buch und stieß auf zwei Verfahren, wie den Spender:innen die Stammzellen entnommen werden. Ich war überrascht, denn in 80 Prozent aller Fälle werden die benötigten Zellen mithilfe eines Medikaments in die Blutbahn gespült und anschließend durch eine Art Blutspende, die etwas länger dauert, entnommen. Und in den anderen 20 Prozent werden in einer Operation Stammzellen aus dem KNOCHENMARK des Beckenkamms entnommen. Das Rückenmark bleibt unversehrt!
Deshalb habe ich mich 2015 bei der DKMS typisieren lassen und auch schon Geld gespendet.