Interview Katherine Collins im Autorinneninterview zu Die geheimnisvolle Lady des Viscounts

Worum geht es in deinem Buch Die geheimnisvolle Lady des Viscounts?

In meinem Roman lernen wir Blake kennen, ein im Grunde liebenswürdiger Geck, der sich nicht nur mit seiner Familie tief verbunden fühlt, sondern auch mit seinem jahrelangen Freund und Wegbegleiter Charles. Er ist sich seiner Stellung und seines Umfeldes sehr bewusst und ist daher überrascht, als sich ihm Dinge offenbaren, die er nie für möglich gehalten hat. Charles hat tiefe Abgründe – und eine Zwillingsschwester! Diese ist offenbar nicht augenblicklich von ihm hingerissen, sondern aus seiner Sicht rüde und uneinsichtig. Eigentlich agiert sie lediglich den Konventionen entsprechend, die Männer natürlich eher überschreiten können als Frauen, deren Ruf wesentlich zerbrechlicher und auch wichtiger für ihre Existenz ist. Letztlich ist die Geschichte eine Reise des Erwachsenwerdens für Blake und ein Schritt in die Zukunft für Charlotte – Charles Zwillingsschwester –, die seit Jahren um den Verlust ihres Gatten und der Tochter trauert und keinen Ausweg aus ihrer Misere sieht.

 

Was macht Charlotte in Blakes Augen so besonders?

Charlotte ist ein Mysterium und ein gelangweilter Lord wie Blake kann dem nur schwer widerstehen. Er schätzt ihre Aufrichtigkeit, auch wenn sie ihn beizeiten verletzt. Sie ist weder einfältig noch auf den Mund gefallen, was ihn an sein häusliches Umfeld denken lässt. Sie ist ihm vertraut, auch wenn er sie nicht kennt, da sie dem jungen Charles ähnlich ist.

 

 

Bild für Interview Kathrine Collins

Der Roman spielt im England des 19. Jahrhunderts. Was hat dich dazu inspiriert, in diese Zeit zurück zu reisen?

Ich schreibe gern und häufig in dieser Zeit, da die Zeit so glorreich und romantisch erscheint, was sie aber absolut nicht war. Ich versuche,, so viel gesellschaftliche Realität hineinzupacken, wie man mich lässt, um eben deutlich zu machen, dass die Vergangenheit für Frauen alles andere als romantisch war.

 

Wie sieht dein Schreibprozess aus?

Ich habe eine Idee, die wird knapp notiert. Wenn ich dann nicht weiß, woran ich arbeiten soll, bzw. gleich Zeit ist, arbeite ich die Idee aus. Wenn ich weiß, mit wem ich es zu tun habe und in welche Richtung die Geschichte geht, setze ich mich hin und schreibe. Änderungen ergeben sich im Schreibprozess. Dann bleibt das Manuskript liegen. Meist bis zu einem Jahr, bevor ich die Geschichte überarbeite und offensichtliche Denkfehler ausmerze. Im Anschluss schreibe ich ein Exposé und reiche meinen Vorschlag bei meinem Verlag ein. Et voilà, ihr könnt die Geschichte lesen.

 

Was machst du, wenn du mal eine Schreibblockade hast?

Ich habe keine Schreibblockaden in dem Sinn. Es gibt Zeiten, da schreibe ich wenig. Das ist Lust oder Zeitproblemen geschuldet. Wenn ich mit einer Geschichte nicht weiterkomme, switsche ich zu einer anderen. Ich habe bis zu drei unterschiedliche Romane in Arbeit. Meist mit deutlich anderem Background, sodass die Erzählstimmen nicht durcheinandergeraten können.

 

Welches Buch sollten wir unbedingt gelesen haben?

Da gibt es zu viele, als dass ich mich auf eines festlegen könnte. Außerdem kommt dies sehr darauf an, was man bevorzugt. Ich finde es leichter zu sagen, lies dies nicht, das ist schlecht, als ein einziges Buch herauszupicken, dass gut ist. Davon gibt es viel zu viele!