Interview Autorin Katja Segin über ihre neue Familiensaga

Worum geht es in deinem Buch Das Erbe der Schokoladenfabrik?

Es geht darin um die von ihrem Alltag frustrierte Charlie, die der geheimen Identität ihres Großvaters auf die Spur kommt und dabei mal eben ihr gesamtes Leben umkrempelt. Natürlich so, dass die schönere Seite zum Vorschein kommt ;-) …

 

In deinem Buch geht es um ein Familiengeheimnis, welches gelüftet werden soll. Wie bist du auf dieses Thema gekommen und hast du selbst schon einmal ein Familiengeheimnis recherchiert?

Tatsächlich wurde ich, wie schon in meinem letzten Familiengeheimnisroman, von meiner eigenen Familiengeschichte inspiriert. Denn mein Opa und Charlies Opa haben einen Teil des Geheimnisses gemeinsam. Doch leider hatte ich nicht genügend Anhaltspunkte, um der Vergangenheit meines eigenen Großvaters hinterher zu spüren, also habe ich einfach etwas erfunden … Das ist ja der Vorteil eines Lebens als Autorin!

Katja Segin Interview Freizeitbild
©Patrik Wasmuth

Wie würdest du die Protagonist:innen Charlie und Phil in wenigen Worten beschreiben?

Charlie ist sehr einfühlsam, aber auch abenteuerlustig. Sie hat sich jedoch von ihrem Alltag – besonders von ihrem Mann, der ihre Empathie für seine Arbeit ausnutzt – zu sehr einschränken lassen. Ihre Loyalität verhindert beinahe ihr eigenes Glück.

Phil ist schüchtern, zielstrebig und intelligent, wird jedoch von seiner Familie unterschätzt und ausgebremst – bis er Charlie trifft.

 

Wenn Das Erbe der Schokoladenfabrik verfilmt werden würde, wer sollte Charlie und Phil spielen?

Charlie soll bitte von Emily Blunt gespielt werden!

Phil dürfte gern von Ryan Reynolds verkörpert werden … Darf ich dann beim Casting dabei sein?

 

Du schreibst auch über Geheimnisse krimineller Art unter dem Pseudonym Mina Giers. Was ist der Vorteil unter einem Pseudonym zu schreiben und was fasziniert dich daran, über Geheimnisse aller Art zu schreiben?

Unter dem Namen Mina Giers schreibe ich gemütliche Krimis. Die unterscheiden sich schon sehr von dem, was ich unter meinem echten Namen schreibe. Ich wollte vermeiden, Lesende des einen Genres versehentlich in ein Buch zu locken, das sie gar nicht erwartet hatten. Wer aber alles von mir lesen möchte, findet die Werke auch ;-)

Geheimnisse zu lüften und Rätsel zu lösen hat mir schon immer Spaß gemacht. Lange Zeit war Detektivin mein sehnlichster Berufswunsch. Dann wurde mir klar, dass es mir noch mehr gefällt, anderen Menschen ein selbst konstruiertes Geheimnis vorzusetzen – und es im Idealfall auf eine Weise zu lösen, die sie nicht erwartet hatten.

Katja Segin Interview Bild Schachtel
©Katja Segin

Woher ziehst du deine Inspirationen für deine Bücher?

Oft sehe ich ein Foto oder ein Gemälde, höre den Bruchteil einer Erzählung oder stolpere über einen interessanten historischen Fakt, der mich aufhorchen lässt. Dann macht sich meine Fantasie selbstständig und beginnt, eine Geschichte darum zu spinnen. So nach dem Motto: Wie ist es wohl dazu gekommen? Wie könnte es in Wahrheit gewesen sein?

Das verselbstständigt sich dann recht schnell. In diesem Fall war es ein altes Familienfoto – so wie das, welches Charlie auf dem Dachboden findet.

 

Hast du eine besondere Schreibroutine?

Ich schreibe meistens nachts, weil ich da meine Ruhe habe. Leider lasse ich mich tagsüber zu leicht ablenken … Und alles kann Ideen für eine neue Geschichte liefern!

Ein paar gute Pralinen neben der Tastatur sind bei der Arbeit natürlich auch niemals verkehrt.

 

Was war dein Traumberuf als Kind? Wolltest du schon immer Autorin werden?

Das wechselte in meiner Kindheit ständig. Außer Detektivin (das war ein wirklich hartnäckiger Traumberuf, als Kind war ich Vorsitzende eines Detektivclubs, der ganze zwölf Tage existierte) und Autorin wollte ich Archäologin, Fotografin und Architektin werden … alles entweder kreativ oder mit dem Aufdecken von Geheimnissen verbunden.

Warum ich dann Rechtswissenschaften studiert habe, kann ich echt nicht sagen!

 

Dürfen wir uns schon auf ein nächstes Projekt von dir freuen? Falls ja, kannst du schon etwas dazu verraten?

Der nächste Krimi steht immer schon in den Startlöchern, da schreibe ich ja als Serientäterin ;-) Aber auch an einem Projekt unter meinem eigenen Namen wird fleißig gearbeitet. Dazu kann ich allerdings noch nicht so viel verraten … Nur, dass es wahrlich fantastisch wird!

 

Hast du ein Lieblingsbuch? Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Oh, mein Lieblingsbuch mag kaum jemand außer mir: Das Foucaultsche Pendel von Umberto Eco. Für mich hat das alles: Liebe, Spannung, tolle Figuren, und vor allem eine ordentliche Dosis Geheimnis!