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Im Buch geht es um Lucy, der eine kleine Bäckerei mit integriertem Café im schönen Rothenburg ob der Tauber gehört. Sie backt und verkauft dort Schneeballen, eine regionale Spezialität. Trubel kommt in ihr Leben, als sie erfährt, dass im leerstehenden Gebäude gegenüber eine neue Filiale einer großen Bäckereikette eröffnen wird – die sich ausgerechnet auf Rothenburger Schneeballen spezialisiert hat.
Während Lucy versucht, gegen die neue Konkurrenz zu bestehen, lernt sie auf dem Weihnachtsmarkt Nick kennen, mit dem sie sich sehr gut versteht. Sie kommen sich auch schnell näher, Nick scheint ihr allerdings etwas zu verheimlichen, vor allem, was seinen Beruf angeht.
Was hat dich dazu inspiriert, die Geschichte rund um die gemütliche Bäckerei in Rothenburg ob der Tauber anzusiedeln?
„Schreib über das, was du kennst“, heißt es. Und ich kenne Rothenburg, denn ich bin dort aufgewachsen. Ich probiere als Autorin gerne neue Sachen aus, und tatsächlich wollte ich schon lange einmal einen Weihnachtsroman schreiben. Zunächst hat mir aber die zündende Idee gefehlt. Die kam dann fast von allein, nachdem ich letztes Jahr einen Tag vor Heiligabend auf dem Rothenburger Weihnachtsmarkt war und festgestellt habe, dass diese Kulisse ziemlich perfekt dafür ist. Zwei Becher Glühwein und ein paar Weihnachts-Romcoms auf Netflix haben dann für den letzten Schubs gesorgt, und so habe ich nach den Feiertagen direkt angefangen, die Geschichte zu plotten und die ersten Kapitel zu schreiben.
Nicholas bringt ja einiges an Spannung in Lucys Leben. Wie hast du seine Figur entwickelt, und was macht ihn für Lucy (und die Leser:innen) so besonders?
Nicholas ist ein Charakter, der auf mehreren Ebenen Spannung in Lucys Leben bringt. Einerseits gibt es seine berufliche Situation – er arbeitet für die Konkurrenz und steht damit symbolisch für alles, was Lucys Existenz bedroht. Andererseits ist da die emotionale Spannung: Er ist nicht nur jemand, der Lucys Herz schneller schlagen lässt, sondern fordert sie auch heraus, ihre Ängste zu überwinden und sich auf neue Möglichkeiten einzulassen.
Bei der Entwicklung von Nick war es mir wichtig, dass er eine komplexe Figur ist, die sowohl die äußeren Konflikte (wie den Konkurrenzkampf) als auch die inneren Konflikte (wie seine eigene Suche nach Sinn und Zugehörigkeit) vorantreibt.
Für Lucy ist er besonders, weil er eine Mischung aus Vertrautheit und Herausforderung bietet – er kennt ihre Welt, aber er zwingt sie auch, ihre Komfortzone zu verlassen.
Für die Leser wird er spannend, weil er nie eindimensional ist; er hat Schwächen, Ecken und Kanten, und seine Entwicklung steht genauso im Mittelpunkt wie Lucys.
Ein großer Konflikt in deiner Geschichte ist der Konkurrenzkampf mit der Bäckereikette. Warum hast du dieses Thema gewählt?
Der Konkurrenzkampf mit der Bäckereikette spielt in meiner Geschichte eine zentrale Rolle, weil er einen wichtigen Gegensatz schafft: das Persönliche, Individuelle gegen das Massenhafte, Gewinnorientierte. Lucy hat ihr Herzblut in ihr Café gesteckt und kämpft darum, die besondere Atmosphäre und den direkten Kontakt zu den Menschen zu bewahren. Die Bäckereikette steht hingegen für etwas, das viele von uns kennen: den Druck, in einer Welt voller großer, gesichtsloser Unternehmen zu bestehen.
Dieses Thema liegt mir am Herzen, weil es in gewisser Weise auch ein Spiegel für die Erfahrungen ist, die viele kleine Unternehmer oder auch Kreative machen: Der Balanceakt zwischen Leidenschaft und Existenzdruck, aber auch die Frage, wie weit man bereit zu gehen ist, um sich zu behaupten, ohne sich dabei selbst zu verlieren.
In der Geschichte wird also nicht nur der äußere Konflikt beleuchtet, sondern auch Lucys innerer Kampf, ihre Werte und ihre Liebe zu ihrem Café gegen den äußeren Druck zu verteidigen. Es geht darum, die eigene Identität und Leidenschaft zu schützen, selbst wenn die Welt um einen herum auf Profit ausgerichtet ist.
Wie hat dir das Schreiben deiner weihnachtlichen Romantic Comedy gefallen? Hast du währenddessen schon Plätzchen gebacken oder Weihnachtslieder gehört, um in die richtige Stimmung zu kommen?
Das Schreiben hat im Großen und Ganzen sehr viel Spaß gemacht, auch weil das Genre eine ganz neue Erfahrung für mich war. Etwas schwieriger wurde es erst gegen Ende, weil ich das letzte Drittel im Sommer fertiggestellt habe. Bei dreißig Grad über Schnee und Weihnachten zu schreiben, war dann doch eine kleine Herausforderung. Plätzchen, Punsch, die passende Musik und ein gemütlicher Abend mit Weihnachtsfilmen haben dann aber geholfen. :)
Gab es einen bestimmten Moment in der Geschichte, den du besonders geliebt hast oder der dir besonders ans Herz gewachsen ist?
Meine persönliche Lieblingsszene ist die Karaoke-Nacht, bei der Lucy und Nick sich zufällig über den Weg laufen. In dieser Szene hat auch Nicks Kollege Jan seinen ersten großen Auftritt – eine Figur, die ich ursprünglich überhaupt nicht geplant hatte, die dann allerdings eine so einnehmende Persönlichkeit hatte, dass ich sie unmöglich wieder streichen konnte. Jan sorgt in dieser Szene dafür, die Leben von Lucy und Nick erst so richtig auf den Kopf zu stellen.
Was wünschst du dir, dass die Leser:innen aus Wintercafé der Herzen mitnehmen? Gibt es eine besondere Botschaft, die du ihnen ans Herz legen möchtest?
In erster Linie hoffe ich, dass die Leute von meiner Geschichte gut unterhalten werden und es für sie eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit ist. Ich wollte eine Geschichte schreiben, die Spaß macht und nach dem Lesen ein wohlig-warmes Gefühl hinterlässt.
Davon abgesehen war es mir wichtig, dass es zwischen Lucy und Nick trotz der Konflikte und des Rivals-to-Lovers-Tropes respektvoll und verständnisvoll zugeht. Ihre Beziehung entwickelt sich trotz der Hindernisse auf eine Weise, die zeigt, dass man auch in schwierigen Situationen miteinander verbunden bleiben kann.
Im Kern geht es in meinem Buch aber um Vertrauen, Vergebung und die Bedeutung von Gemeinschaft. Besonders zur Weihnachtszeit hoffe ich, dass die Leser:innen spüren, wie wichtig es ist, alten Schmerz loszulassen und sich auf neue Möglichkeiten einzulassen.