Interview Autorin Marlene Menzel im Interview zu Die Tote vom Pendle Hill

Worum geht es in deinem Buch Die Tote vom Pendle Hill

In meinem Auftakt geht es um Alethea ‚Thea‘ Shaw, die nach dem Tod ihres Vaters ins kleine Pendle in Nordengland, das für seine Hexenprozesse im 17. Jahrhundert bekannt ist, reist. Sie hat ihr Studium geschmissen und übernimmt eine Arbeit als Totengräberin. Nebenher betreibt sie einen Online-Blog, der ungeklärte Verbrechen behandelt.

Immer wieder gerät sie mit den verschrobenen Einwohnern aneinander, findet aber auch Verbündete unter ihnen wie bspw. Inspector Myrna Evans, die gegen ihren Willen nach Pendle versetzt wurde.

Eines Tages entdeckt Thea die skelettierte Leiche einer vor fünfzehn Jahren verschwundenen Jugendlichen, die als Hexe verschrien wurde. Als sie eigenhändig nachforscht, sticht sie in ein Wespennest

Was hat dich inspiriert, einen Krimi zu schreiben?

Ich habe immer schon gern Krimis und Thriller geschrieben. Den neuen Anstoß für Cosy Crime gab mir die Autorin Gisela B. Schmidt mit ihrer Reihe „Mia Midway“, die ich verschlungen habe. Außerdem bin ich ein großer Miss-Marple-Fan. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich einen etwas gemütlicheren Krimi schreibe.

Was fasziniert dich an dem englischen Ort Pendle? Warum ist er genau die richtige Kulisse für deine Cosy Crime Reihe?

Pendle ist klein, ruhig, verschroben und ein wenig gespenstisch, landschaftlich interessant und von Sagen und Mythen durchzogen. Ich wollte meine Geschichte in eine Gegend verlagern, in der es eine verschworene Gemeinde gibt, eine Kirche mit Friedhof und etwas Gruselpotenzial, aber auch Orte, an denen man sich entspannen kann.

Warst du schon einmal in Pendle? Oder möchtest du einmal hinreisen?

Ich war tatsächlich noch nie selbst dort, würde aber gern eines Tages die Wanderwege rund um den Pendle Hill erkunden. Auch ein Besuch im benachbarten Clitheroe Castle würde mich interessieren.

Mein Buch vermischt Fiktion und Wahrheit, was Pendle betrifft. So ist für jeden etwas dabei.

Der Beruf der Totengräberin ist sehr außergewöhnlich. Wie bist du darauf gekommen, dass die Protagonistin Alethea diesen Beruf ausführt? 

Ich wollte Thea skurril, aber nahbar gestalten. Sie sollte nicht angepasst wirken und einen Beruf ausüben, durch den sie mehr erfährt als manch anderer. Auf dem Friedhof hat sie ihre Ohren überall. Außerdem ist sie zu Beginn der Reihe eine Einzelgängerin und genießt die Stille um sich herum. Da ihr Vater Totengräber war, übernimmt sie seinen Posten und verdient auf diese Weise etwas Geld, das sie in die Renovierung des angrenzenden Herrenhauses steckt, welches ihr vermacht wurde.

Warum sind Alethea und Myrna so ein gutes Ermittler-Team?

Sie ergänzen sich perfekt, weil sie sehr unterschiedliche Charaktere sind. Myrna ist stark und taff, aber immer freundlich, während Thea oft mit dem Kopf durch die Wand will und schneller emotional wird. Myrna arbeitet kompetent und nach Regelwerk, während Alethea Grenzen überschreitet und auch Myrna aus ihrer Komfortzone holt.

Alethea betreibt einen True Crime Blog. Hast du selbst auch schon einmal einen Blog geführt?

Ich selbst habe lediglich normale Websites gehabt und nie einen Blog geführt, aber ich weiß, wie viel Arbeit in True Crime Blogs oder auch Podcasts steckt. Mir fehlt leider die Zeit für ein Extra-Projekt.

Marlene Menzel Interview Portrait

Wovon lässt du dich inspirieren? 
Ich lasse mich querbeet von Büchern, Filmen, Serien, dem wahren Leben und Zeitungsartikeln inspirieren. Manchmal sind es nur Überschriften, mal finde ich es einfach schade, dass es eine bestimmte Geschichte nicht gibt. Aber meistens sind es andere Autoren und ihre tollen Bücher, die mich dazu anregen, etwas Eigenes zu schreiben. 

 

Schreibst du nur Krimis? 

Nein, ich schreibe breit gefächert. In meinem Fall sind das neben den Krimis auch noch Liebesromane, Korean Drama, Fantasy, Thriller, Psychothriller, Erotik, Heftromane in den Bereichen Liebe, Adel, Arzt, Familie, Heimat und Science Fiction sowie Kurzgeschichten aller Art. 

 

Wie sieht deine Schreib-Routine aus? 

Ich setze mich morgens gleich an den Laptop und frühstücke erst deutlich später. Dabei brauche ich am besten absolute Ruhe (Musik beim Schreiben stört mich eher) und meine Teetasse, denn ohne Tee läuft bei mir gar nichts. Kaffee kann ich dafür nicht ausstehen. 

 

Welche Projekte planst du als Nächstes? 

Ich sitze bald an Band zwei von Churchyard Crimes sowie an einem Liebesroman, der an der malerischen Nordseeküste spielt. Außerdem überarbeite ich eine abgeschlossene Thriller-Trilogie, um sie neu auf den Markt zu bringen. 

Daneben schreibe ich viele Heftromane und werde versuchen, etwas Fantasy und Korean Drama aufs Papier zu bringen. Es gibt zahlreiche angefangene Projekte, die ich fertigstellen möchte, also immer etwas zu tun. ;-)