Wie kamst du auf die Idee für Liebeschaos unter Palmen? Gab es einen besonderen Anlass, mit dem Schreiben zu beginnen?
Verrätst du uns, was es mit dem teuflisch starken Marillenschnaps auf sich hat?
Ich habe lange Jahre in Tirol, Österreich, verbracht. Marillenschnaps ist da schon sehr weit vorne auf der Liste der All-time-favorite Spirituosen und quasi flüssiger Kulturschatz. Den Schnaps in die Story einzubauen: eine spontane Bauchentscheidung. Und ein kleiner Tribut an meine zweite, alte Heimat.
Beschreibe Flo, deine Protagonistin, in drei Worten:
Unabhängig, neurotisch (na, ein bisschen zumindest ;-) ), liebenswert.
Ein typischer Satz, den sie sagen würde?
Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.
Flos Pläne werden ganz schön durcheinandergewirbelt. Ist das auch eine Erfahrung, die du selbst gemacht hast – dass das Leben den eigenen wohldurchdachten Plänen oft ein Schnippchen schlägt?
Absolut! Aber wer kennt das nicht? Das Leben ist eben keine gerade Rutschbahn, sondern eher ein wackeliger Hochseilgarten. Irgendwie auch gut so, oder? Denn welche tollen, bewegenden Geschichten gäbe es sonst in Buchdeckel zu verpacken :-)
Die tickende biologische Uhr kennt man vor allem bei Frauen, obwohl sie durchaus auch bei Männern vorkommt, man nehme Flos Freund zum Beispiel. Was hat dich an diesem Thema besonders gereizt?
Die sich verschiebenden Rollen innerhalb der Gesellschaft, das ist einfach ein sehr aktuelles Thema unserer Zeit. Emanzipation, beruflicher Erfolg, ein selbstbestimmtes Leben abseits gesellschaftlicher Konventionen: wir Frauen können uns heute (meist) die Welt gestalten. Gott sei Dank! Trotzdem: die Anforderungen des Alltags sind nicht ohne. Wenn dann noch Familienplanung ein Thema wird, kann frau sich schon mal überfordert fühlen. Dazu kommt, dass die Geschlechterstereotypen immer mehr aufbrechen. Und so ist es eben nicht automatisch immer die Frau, die das Thema Kinder auf die Agenda bringt. Trotz aller Leichtigkeit, allen Humors, war mir ein ernsthafter Kern mit Relevanz für die Leser:innen deshalb ganz wichtig für die Geschichte. Denn nur, wenn man sich mit einer Protagonistin und den Herausforderungen ihres Lebens verbunden fühlt, kann ein Buch wirklich berühren.