Interview Romance-Autorin Mia Milberg im Gespräch

Worum geht es in deinem Buch Klang der Hoffnung?

Das Buch erzählt die Lebensgeschichte dreier faszinierender Charaktere in den 1930er Jahren: Veronika, eine junge Frau aus gutem Hause, Karl, aufgewachsen auf dem Land mit einer großen Portion Ehrgeiz und Eigenwilligkeit ausgestattet und Fritz, ein leidenschaftlicher Komponist und Musiker. Das Schicksal verbindet das Leben der drei Protagonisten auf ganz unterschiedliche Weise.  

Doch die Liebesbeziehung zwischen Veronika und Karl bleibt nicht ohne Schatten. Ihre unterschiedlichen Herkunftsfamilien spielen eine bedeutende Rolle in ihrer Beziehung. Während Veronika aus einem gutbürgerlichen Haus stammt, ist Karl auf sich selbst gestellt und hat sich seinen Weg mit viel Ausdauer und Fleiß gebahnt. Diese Unterschiede führen zuweilen zu Spannungen und stellen ihre Liebe auf die Probe.

Karl betrachtet Fritz zunächst als Konkurrenten, da er die enge Verbindung zwischen Veronika und dem emphatischen Musiker spürt. Fritz’ unkonventionelle Art und sein Gespür für die Musik lassen Karl an seiner eigenen Beziehung zu Veronika zweifeln. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich eine komplexe Dynamik zwischen den drei Charakteren, die von Respekt und Verständnis geprägt ist.

Ein verborgenes Familiengeheimnis spielt ebenfalls eine Rolle in der Beziehung zwischen Veronika und Karl. Dieses Geheimnis, das tief in der Vergangenheit ihrer Familie verwurzelt ist, beeinflusst ihre Entscheidungen und stellt ihre Liebe vor manche Herausforderung.

Das Buch beleuchtet die Dynamik und die Beziehungen zwischen allen Charakteren in einer Zeit, die von Umbrüchen und Unsicherheit geprägt ist. Es thematisiert den Kampf um Selbstbestimmung, den Bruch mit Traditionen, die Kraft der Kreativität und die Verwirklichung von Träumen. Der Leser wird in eine Welt voll Emotionen, Herausforderungen und Hoffnungen entführt, in der jeder Charakter seinen eigenen Weg sucht und findet.

 

Wie würdest du Veronika beschreiben?

Veronika ist eine junge Frau mit viel Gefühl und Sensibilität. Für ihre Zeit ist sie bemerkenswert selbstständig und strebt danach, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Durch die Annahme einer Stelle als Kontoristin bricht sie mit den traditionellen Vorstellungen und Weltanschauungen ihrer Mutter. Sie vereint Realitätsbewusstsein mit einer träumerischen Natur und möchte gemeinsam mit Karl, dem Mann ihrer Träume, diese Träume Wirklichkeit werden lassen.

 

Wo unterscheiden sich Karl und Fritz am meisten?

Karl ist ein bodenständiger Mann, der Ordnung und Prinzipien schätzt. Er hat eine pragmatische Herangehensweise an das Leben und legt großen Wert auf Struktur und Verlässlichkeit. Seine Prinzipien sind fest verankert und leiten ihn in seinen Entscheidungen und Handlungen. Karl ist jemand, auf den man sich immer verlassen kann. Er ist zuverlässig und verantwortungsbewusst. Trotz seiner bodenständigen Natur hat er ein großes Herz und eine tiefe Loyalität gegenüber den Menschen, die ihm wichtig sind. Er strebt nach Stabilität und Sicherheit, sowohl in seinem persönlichen als auch in seinem beruflichen Leben.

Fritz ist ein Freigeist, der als seiner Zeit voraus beschrieben werden kann. Er hat eine unkonventionelle Art und eine kreative Seele, die ihn von anderen abhebt. Seine Leidenschaft für die Musik ist allumfassend. Fritz ist ein Träumer, der in den Klängen und Harmonien seiner eigenen Welt schwebt. Trotz seiner manchmal abgehobenen Art besitzt er eine tiefe Sensibilität und ein Verständnis für die Schönheit des Lebens, die sich in seinen musikalischen Werken widerspiegelt.

 

 

Recherchematerial der Autorin

Wie sah deine Recherche für den Roman aus?

Die Recherche war zwar ziemlich aufwändig, aber auch sehr interessant und vielfältig.

Zum einen habe ich mir diverse Bücher mit Fotos und alte Filme auf DVDs besorgt und diese durchgearbeitet, um eine visuelle Vorstellung vom Leben in den 1930er Jahren zu bekommen. Andererseits habe ich auch viele Infos von meiner Mutter und ihrem Cousin erhalten, die zum Teil aus Fotos von meinen Großeltern aus dieser Zeit bestanden, aber auch aus Erinnerungen meiner Mutter. Mein Großvater hat zudem minuziöse Aufzeichnungen (Tagebücher, etc.) hinterlassen, anhand derer ich die Stütze für den Roman bauen konnte. Alte Straßenpläne von München konnte ich darüber hinaus im Internet finden.

 

 

Die Großeltern der Autorin

Warum hast du München als Schauplatz für deinen Roman gewählt? Hast du selbst eine Verbindung zur Stadt?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Da mein Roman im weitesten Sinne auf der Lebensgeschichte meiner Großeltern (die leider schon lange verstorben sind) basiert und ich während meiner Recherche herausgefunden habe, dass die beiden sich in München kennengelernt und dort einige Jahre gelebt haben und beruflich tätig waren, war es für mich naheliegend, diese Stadt auch als realistischen Schauplatz zu verwenden. Insofern ist meine Verbindung zu München jedoch eher genetischer Art.

 

Wie sieht dein Schreiballtag aus?

Ich habe keine feste Schreibroutine, das heißt, ich habe keine festgelegten Zeiten. Vielmehr bin ich (meist unterbewusst) immer mit meinen Geschichten verbunden und nutze jede freie Minute, um neue Ideen, Erkenntnisse oder Änderungen zu Papier zu bringen. Hauptsächlich habe ich diese freie Zeit jedoch in den Abendstunden. Da sitze ich fast täglich vor dem PC, um an einer (aktuellen) Geschichte zu arbeiten oder zu feilen. Dies sind meine kreativsten Stunden.

 

Was ist die perfekte Sonntagsbeschäftigung?

Wertvolle Momente der Entspannung und Reflexion sind für mich, wenn ich manchmal am Sonntag, sofern das Wetter es zulässt, auf der kleinen Bank auf meiner Terrasse sitze, einen dampfenden Espresso neben mir stehen und meinen roten Kater auf dem Schoss liegen habe. So kann ich perfekt abschalten und die Seele baumeln lassen, wobei mir dabei auch ab und an Ideen für neue Geschichten in den Sinn kommen.

 

Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Ich würde die „Dallmayr-Saga“ von Lisa Graf empfehlen.

 

 

Wie würdest du deine Protas bei einer Netflix Verfilmung von Klang der Hoffnung besetzen?

Für die Hauptrollen:

Für die Rolle der Veronika Wagner kann ich mir Lea van Acken sehr gut vorstellen.

Karl Landthaler würde ich mit Louis Hofmann besetzen, und Fritz Becker würde ich in den Schauspielern Jannis Niewöhner oder Jonas Nay wiedererkennen.