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Es geht darum, dass man vor seiner Vergangenheit niemals weglaufen kann. Man ist immer der Mensch, der man durch die Summe seiner Erfahrungen geworden ist. Und dann geht es um die erste, um die einzige, um die wahre Liebe. Darum, das man Menschen sehen muss, um sie verstehen zu können. Und das man auch das sagen sollte, was man denkt, wenn man sich anfängt in der Beziehung unwohl zu fühlen oder mit seinem Partner einen anderen Weg beschreiten will. Dazu ist es eine kleine Liebeserklärung an den schönen Norden, aus dem ich komme. Die Eigenart der Menschen, die Liebe zum Meer und wie viel der Fluss des Wassers uns allen beibringen kann. Ruhe und Gelassenheit zum Beispiel.
Wie bist du auf die Idee zu dem Liebesroman gekommen?
Oh, das kann ich so gar nicht genau sagen. Die Idee lag schon so lange herum, arbeitete in einem Kopf. Es ging damals los, als ich eine lose Anfrage von einer kleinen Produktionsfirma hatte, die fragte, ob ich mir vorstellen könnte, eine Liebesgeschichte für eine Audioproduktion zu schreiben. Ich habe damals aus der Sicht einer erfolgreichen Autorin schreiben wollen, die zurück in die Heimat kehren musste, um ein Problem zu lösen, damit sie zu sich selbst findet. Dann, als mir nichts gescheites einfallen wollte, blieb die Idee erst einmal eine meiner zahlreichen „Leichen“ auf dem PC. Dann nahm ich mir vor drei oder vier Jahren die Idee noch einmal vor, nachdem ich durch meinen Ordner „Exposés und Inhaltsangaben“ klickte. Da fand ich, dass meine Emma etwas steril und ein wenig karg wirkte, ebenso die nicht vorhandene Motivation, nachhause zurückkehren zu müssen. So überlegte ich mir, was einen zufriedener macht, Erfolg oder eine verlässliche Partnerschaft. Und was, wenn beides nicht so richtig klappt? Schon hatte ich zwei interessante Konflikte und als mir dann die Idee kam, dass man ja weggelaufen sein könnte, weil in der Vergangenheit etwas schief lief, klingt das auch nicht schlecht. Wovor läuft man weg? Eltern? Familie? Partner? Da tickerte es und ich fand, es ist doch nett, wenn man vor einen Menschen wegläuft, den man eigentlich liebt, der einen aber auch enttäuscht hat und das diese Person es aber ist, die zur Lösung deines jetzigen Problems beitragen muss. Das Beschaffen einer Heiratsurkunde zum Beispiel. Und schon öffnete sich ein großes Feld und ich arbeitete weiter. Ich überlegte, wie man zu dem wird, der man ist, das es Mentoren gab, kleine Feinde, aber auch Menschen, die einen nicht verzeihen, dass man gegangen ist und sich persönlich angegriffen fühlen, weil man nun zurückkehrt. Voila, schon hatte ich eine nette Geschichte, wo viele Probleme gelöst werden müssen. Na ja, und es geht darum, auch ein kleines Kinderherz zu erobern, damit es wieder lächeln kann. Es hat gepasst. Und so ist Herzklopfen und Meersalz entstanden. Klingt doch gut, oder?
Der Roman spielt am Meer. Würdest du selbst gerne am Meer leben? Warst du vor Ort recherchieren?
Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen – obwohl ich wasserscheu bin und nicht gerne schwimmen gehe. Aber allein der Blick über das Wasser, das Rauschen der Wellen, die Gischt, das Branden des Meer an Klippen, oder das sanfte Auslaufen von Wasser am Strand – herrlich. Ich muss jedes Mal, wenn wir am Meer oder an einem Fluss sind, ein Video davon machen. Egal ob es die Ost- oder Nordsee, oder die Elbe ist. Ich liebe es.
Nun, Eckenförde habe ich mir ausgedacht, weil ich einen Ort wollte, an dem ich mich gedanklich perfekt auskenne. Aber wer die Geschichte liest, wird sich schon an Burg auf Fehmarn, Mölln oder Lauenburg erinnert fühlen. Alles Orte und Plätze, an denen ich sehr gerne bin.
Der Ausblick von Emmas Zimmer in „Friedrichs Ruh“ zum Beispiel ist echt. Ebenso der kleine Anlegehafen oder der Platz am Leuchtturm.
Die Protagonistin Emma bekommt das Angebot, dass einer ihrer Romane verfilmt wird. Stell dir vor, das würde bei Seeluftliebe passieren. Welche Schauspieler siehst du in den Hauptrollen?
Das ist leicht, seit meiner Jugend und dem Genuss von Friends wäre Jennifer Aniston meine Wunschhauptrolle Michael könnte ich mir gut von Zac Efron gespielt vorstellen.
In einer deutschen Produktion wäre Rhea Harder-Vennewald perfekt, um Emma darzustellen. Und für Michael wäre doch ein Daniel Brühl total smart und nett.
Was inspiriert dich zu deinen Romanen?
Das kann so viel sein. Mal eine Szene in einem Film, wo ich mir denke, wie wäre es, wenn der Protagonist nicht dies, sondern das machen würde.
Dann mal eine Geschichte, die ich lese, und etwas in mir in Gang setzt. Aber auch das Leben an sich. Ein Artikel in einer Zeitung, ein aufgeschnapptes Gespräch beim einkaufen, oder wenn ich mit meinen drei Töchtern zusammen bin und die mir Geschichten aus der Schule oder dem Kindergarten erzählen.
Es sind so viele Facetten, die einen bewegen und inspirieren können.
Aber auch die Beziehung an sich, die man führt. Da frage ich mich oft, was wäre wenn, wie wäre es wo oder was würde ich tun, wenn mir XY passiert.
Letztens war es ein Bildchen das ich bei Facebook gesehen habe. Das war ein ganz flacher Witz, wo ein Mann seine Frau blöd auffordert zu gestehen, wann und wie sie ihn betrogen hat. Und sie sagt, irgendetwas mit letzter Woche und beide sitzen dann schweigend auf dem Sofa und drunter stand irgendetwas von: Und schon ist das Wochenende ruiniert oder so.
Da habe ich mich gefragt, was ist, wenn herauskommt, das du betrogen wirst. Nach Jahren einer Beziehung und schon fing es an zu arbeiten und wie man sich neu aufstellt, wie man lebt und wie man sich noch einmal neu verlieben kann.
Oder mein Opa erzählt mir, wie es 1952 in Zealand war, als er mit dem THW geholfen hat, nachdem die Deiche in den Niederlanden gebrochen waren. Fand ich spannend und auch erzählenswert, weil es gelebtes Leben ist. Na ja, ich musste natürlich eine Frau mit einbauen und die was wäre wenn Frage, nach der Liebe.
Du schreibst unter deinem Realnamen auch in anderen Genres. Fällt dir der Wechsel zwischen den verschiedenen Geschichten leicht?
Eigentlich schon, da ich es schon so lange mache. Aber ich mag die Gegenwartsliteratur oder den Unterhaltungsroman wo es um Menschen geht, am liebsten.
Aber ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, so viel Abwechslung zu haben.
Und es hilft mir ja auch in meiner alltäglichen Arbeit, so flexibel zu sein. Ich komme ursprünglich ja aus dem Dialoghandwerk wie Hörspielskripte und Dialogbücher. Das hilft mir in meinen jetzigen Romanen sehr, weil ich mich da beim gesagten auf das wesentliche konzentrieren kann. Man kann durch wenig Worte Figuren ganz anschaulich darstellen. Darüber bin ich sehr froh und dankbar.
Was magst du daran Autor zu sein, was nervt dich?
Ich liebe es Geschichten zu erzählen, in Gedanken- und Gefühlswelten einzutauchen. Menschen näher zu kommen und mich fragen, wie würde ich in Situation XY reagieren. Und die Figuren sind ja oft mutiger als man selbst. Das finde ich auch spannend – denn es ist immer wieder Ansporn, seine eigenen Grenzen auszuloten und diese auch ein wenig zu verschieben.
Nerven tun mich Absagen Aber die gehören ja dazu. Ich mag es auch nicht so gerne, wenn das Korsett zu eng gezogen wird. Ich mag es lieber etwas freier und spontaner. Aber wirklich nerven tut mich nichts. Dafür bin ich zu dankbar, dass ich das machen darf, was ich gerne tue.
Hast du Schreibroutinen?
Ich versuche jeden Tag meine 5000 – 6000 Wörter zu schreiben. Egal ob sie gut oder schlecht sind. Erst einmal stehen haben. Nachbearbeiten kann man immer.
Das habe ich mir damals angewöhnt, als ich merkte, dass ich durch das ab und zu schreiben nicht wirklich vorwärts gekommen bin. Ich hatte damals als junger Mensch gedacht, jeden Tag 2 Seiten muss das Minimum sein. Das steigerte sich dann und als ich 2007 mein erstes eigenes Hörspiel produzierte und Anfragen kamen, ob ich nicht auch für andere Labels schreiben will, musste ich ja auch ein Pensum schaffen. Das ist bis heute so geblieben und ich mag es ja auch, wenn Seiten sich mit Wörtern füllen.
Und ich kann nicht drauflos schreiben. Ich muss mir sicher sein, was ich erzählen will. Ich mache mir viele Notizen, arbeite die Figuren aus, schreibe mir Konflikte zwischen den Protagonisten auf und ich will wissen, wie sie sich in ihren Abenteuern verhalten. Dazu erarbeite ich eine Vergangenheit, um verstehen zu können, warum Figuren so sind, wie sie sind und warum sie agieren, wie sie es in meiner Geschichte tun. Anders kann ich nicht arbeiten. Es muss homogen sein. Und ich überlege mir, wie die Figuren sprechen, wenn sie verliebt, in einer normalen Situation sind, oder aggressiv werden.
Wir klingen ja auch nicht gleich, wenn wir uns emotional verändern.
Bin da ein kleiner Adrian Monk – aber das lohnt sich, wie ich finde. Je besser man sich in seinen Figuren auskennt, um so besser kann man mit ihnen arbeiten.
Und ich habe mal den Tipp bekommen, über das zu schreiben, wovon man Ahnung hat. Ich kann keinen Architekten zum Leben erwecken, wenn ich keine Ahnung von Architektur habe. Aber ich kenne mich durch meinen Lehrberuf mit Menschen und ihren Gefühlen aus, und ich selbst liebe es, mir über die Liebe in all ihren Facetten Gedanken zu machen. Also schreibe ich über das, was ich kenne. Menschen und ihre Gefühle, Bedürfnisse und Träume.
Wie sieht ein normaler Schreibtag bei dir aus?
Vor Corona habe ich die Kinder in die Schule bzw Kindergarten gefahren, habe meine eineinhalb Stunden Sport gemacht und dann bin ich an den PC, um bis 14:30 Uhr zu arbeiten. Dann hole ich die Kids wieder ab und arbeite noch einmal bis 16 oder 17 Uhr.
Seit Corona ins unser Leben gekracht ist, habe ich keine Ahnung wie ich es überhaupt geschafft habe, ein vernünftiges Wort zu Papier zu bringen. Aber irgendwie ist es mir gelungen. Aber das ist ein nebliger Dunst, der sich nicht wirklich lichten will.