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Es geht um eine Wetterstation auf Bjørnøya (oder Bäreninsel zu Deutsch), von der ein Notruf abgesetzt wird. Die ansonsten menschenleere Insel liegt auf halber Strecke zwischen dem norwegischen Festland und Spitzbergen. Da wegen eines Schneesturms niemand anderes auf den Notruf reagieren kann, werden Kommissar Sortland und sein neuer Partner aus Kirkenes hochgeschickt. Auf der eisigen Insel angekommen, finden sie eine verwüstete Wetterstation, eine Leiche und eine schwer verletzte Stationsleiterin vor. Sie sind ein paar Tage völlig auf sich allein gestellt, da wegen des Wetters keine Verstärkung anreisen kann. Im Folgenden müssen die beiden Polizisten herausfinden, wer für die Taten verantwortlich ist. Ihre Ermittlungen führen sie schließlich wieder auf das Festland, und enden in den einsamen Wäldern Finnlands.
Nebenbei wird der Kommissar, Karl Sortland, vorgestellt. Karl hat eine schwere Zeit hinter sich, er hat eine Scheidung und den Tod seines Vaters zu verarbeiten. Zudem wird ihm ein neuer Partner, der Schwede Mats Samuelsson, vor die Nase gesetzt. Karl gefällt das überhaupt nicht. Im Laufe der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass die beiden Männer, trotz ihrer Gegensätze, vielleicht gute Freunde werden könnten.
Kannst du uns Kommissar Sortland etwas genauer beschreiben? Würdest du sagen, dass er ein klassischer Kommissar ist?
Karl Sortland war ein ambitionierter, aufstrebender Kommissar bei der Polizei in Kirkenes. Allerdings ist in seinem Leben einiges in die Brüche gegangen, wie oben beschrieben. Dadurch hat er mit sich selbst zu kämpfen, er trinkt und ist zu Beginn der Geschichte launisch und unzuverlässig. Das sein Leben aus der Bahn geworfen wurde, er Probleme hat, das macht ihn vielleicht zu einem klassischen Kommissar, denke ich. Er muss zuerst einmal gegen sich selbst ankämpfen, bevor er den Antagonisten ankämpfen kann. Wenn alles nach Plan laufen würde, dann wäre es doch langweilig, oder?
Wie würdest du die Dynamik zwischen deinen Ermittlern, Sortland und Samuelsson, beschreiben?
Die beiden Männer könnten zu Beginn der Geschichte nicht gegensätzlicher sein: Karl ist verbittert, desillusioniert. Mats ist ein positiver, empathischer, junger Polizist. Die beiden kommen aus einer anderen Kultur. Karl ist Norweger, erkennt keine Autorität an. Mats ist Schwede, ist Hierarchien gewohnt. Er versucht, Karl wirklich kennenzulernen. Karl blockt dies zu Beginn ab, weicht aber im Laufe des Falles immer weiter auf. Mit seiner freundlichen, liebenswerten Art hilft Mats dem Kommissar, wieder etwas Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Wie kamst du dazu einen Krimi zu schreiben?
Nun, ich habe schon immer sehr gerne Skandinavische Romane gelesen. Die schwedischen Kommissare Beck und Wallander. Dazu die Harry Hole Reihe von Jo Nesbø. Daher wurde mein zweiter Roman dann halt ein Krimi. Eisige Nacht, oder Bjørnøya, wie der Roman ursprünglich hieß, war mein viertes Buch. Ich bin sehr froh, dass ich damit beim dp Verlag untergekommen bin! Mein erstes Buch war tatsächlich eine Fantasy Geschichte. Mir gefällt es aber nun viel besser, Krimis und Thriller vor der eisigen Kulisse Skandinaviens zu schreiben, und ich werde wohl auf absehbare Zeit nichts anderes machen. Mein nächstes Projekt ist wieder ein Thriller, der auf Spitzbergen spielt.
Du lebst selbst in Norwegen: Inwieweit fließen reale Orte, Erlebnisse etc. mit in deinen Krimi ein?
Sehr! Ohne die Landschaft und die Leute selbst gesehen zu haben, könnte ich das nicht so schreiben, denke ich. Ich denke, in meinen Büchern ist sehr viel Lokalkolorit eingeflossen. Der Spitzbergen Thriller, die Idee kam mir nach dem Besuch in Longyearbyen.
Dein Roman spielt im Jahre 2010, gibt es einen bestimmten Grund, warum deine Handlung in der Vergangenheit spielt?
Ja, den gibt es. In dem Jahr wurde ein Abkommen zwischen Norwegen und Russland geschlossen, das die Seegrenze zwischen den beiden Staaten neu regeln sollte. Die genaue Grenzlinie war seit langer Zeit umstritten, so auch die Seegebiete um Bjønøya. Als ich mir die Geschichte ausgedacht habe, war das eine der ersten Ideen, dass dieser Grenzstreit interessant sei und in die Geschichte einfließen könnte. Zudem hat es den Vorteil, dass wenn es eine Reihe werden sollte, die Bücher nicht alle in der Gegenwart spielen müssen, sondern sich ihr langsam und chronologisch annähern.
Liest du in deiner Freizeit selbst viele Krimis? Hast du eine Empfehlung für uns?
Ja! Wie schon gesagt, ich lese gerne die klassischen Skandinavischen Krimis. Wenn ich zwei norwegische Thriller empfehlen könnte, die in Deutschland vielleicht nicht so bekannt sind wie die Harry Hole Reihe, dann „Blood on Snow“ (Teil 1 und 2) und „Ihr Königreich“ von Jo Nesbø. Diese Bücher haben mir sehr gut gefallen.
Wie sieht ein typischer Alltag bei dir aus? Hast du eine feste Schreibroutine etabliert?
Also, zuallererst habe ich ja einen anderen Job, der zuweilen viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber wenn ich ein neues Projekt anfange, dann nehme ich mir vor, jeden Abend mindestens eine halbe Stunde zu schreiben. Das kann am Anfang die Arbeit an der Outline oder Recherche sein. Für mich funktioniert es so am besten, dass ich wenigstens kurz etwas mache, man nicht aus dem Prozess fällt. Manchmal schaffe ich es aber auch nicht, aber das ist dann nicht so schlimm. Und wenn ich erst einmal drin bin in dem Projekt, dann können es am Abend auch schnell ein, zwei Stunden werden. Wenn das Gerüst steht, dann geht es bei mir irgendwie wie von selbst voran. Erst bei der dritten oder vierten Überarbeitung, dann fühlt es sich wieder wie Arbeit an …
Würdest du gerne weitere Krimis schreiben oder dich auch gerne in einem anderen Genre ausprobieren?
Also momentan kommen für mich nur Krimis und Thriller in Frage. Da habe ich am meisten Spaß beim Schreiben. Es ist ja schließlich ein Hobby, und da steht der Spaß an erster Stelle. Aber wer weiß, vielleicht versuche ich mich eines Tages noch einmal an Fantasy oder Science-Fiction, das lese ich nämlich auch gerne.