Interview Autorin Nina Hayden im Interview

Worum geht es in deinem neuen Buch Verliebt im Ostseewind?

Um den alltäglichen Wahnsinn einer alleinerziehenden Mutter. Johanna lebt seit dem Tod ihres Mannes allein mit ihren beiden Töchtern im beschaulichen Ostseeort Kalifornien. Ihre Untermieterin zieht überraschend aus und sie vermietet die Wohnung an Mario. Anfangs scheint er sehr sympathisch zu sein, doch der erste Eindruck täuscht. Als ein vorbeifahrender Zirkus drei Alpakas verschenkt, sagt er ja und damit beginnt das Abenteuer für Johanna und ihre Kinder! 

Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Wie gesagt, ich lebe im bezaubernden Land zwischen den Meeren und bei mir in der Nachbarschaft gibt es ein paar total knuffige Alpakas. Ich besuche sie regelmäßig und beobachte sie nur zu gerne. Da bleibt es nicht aus, dass irgendwann die Frage aufploppt – „Was wäre, wenn …“

Der Roman spielt an der Ostsee – welche Bedeutung hat diese Region für dich?

Ich liebe den „echten“ Norden! Als Hamburgerin bin ich hier groß geworden und habe Land und Leute geliebt. Erst als ich meinen Mann kennenlernte, bin ich umgezogen. Es galt plötzlich Schneesturm statt Sturmflut, da wir in den Hotzenwald gezogen sind. Unsere Tochter ist dort groß geworden und lebt nun in Berlin. Nach mehreren Jahrzehnten im tiefsten Schwarzwald haben mein Mann, die Katze und ich die Koffer gepackt. Wir sind zurück in den Hamburger Westen gezogen. Somit sind wir von Wasser umzingelt. Sowohl die Elbe als auch Nord- und Ostsee sind innerhalb kürzester Zeit erreichbar und wir machen hier gerne Urlaub.

Kurz vor dem Interview habe ich mir Bilder vom letzten Jahr angesehen. Fast alle zeigten sie nur eins – Wasser in allen Schattierungen.

Gab es besondere Herausforderungen beim Schreiben des Romans?

Es kommt darauf an, an welche Herausforderungen man denkt. Ein blinkender Cursor auf einer leeren Bildschirmseite kann sehr anstrengend sein. Aber mir hilft es, jeden Tag hinsetzen und etwas schreiben. 

Daneben habe ich einiges über Alpakas gelernt. Sie sind im Wesen so völlig anders als Pferde und so musste ich beim Schreiben oft umdenken. Aber das macht die Sache natürlich doppelt spannend.

Gibt es literarische Vorbilder, die dich besonders beeinflusst haben?

Ja, die gab es. Und zwar mehr als reichlich. Als Jugendliche habe ich gerne Enid Blyton und Karl May gelesen. Auch die SF-Serie Perry Rhodan hat mich in vielerlei Beziehung beeinflusst und mir gezeigt, was alles möglich ist.

Jetzt, im etwas „reiferen“ Alter, lese ich gerne Romane von Lucinda Riley oder Karen Swan.

Jedes Mal, wenn ich in die Gedankenwelt eines Autors abtauche, bin ich für ein paar Stunden nicht anwesend und fiebere mit den Protagonisten mit. Genau das versuche ich auch mit meinen Romanen. Ich möchte meine Leser mit der Handlung fesseln und ihnen ein paar schöne Stunden bescheren.

Wie kamen die Alpakas in die Geschichte – waren sie von Anfang an Teil der Idee oder eine spontane Eingebung?

Sie waren von Anfang an mit dabei. Ich liebe es, Geschichten zu erfinden, wo die Protagonisten ins kalte Wasser geworfen werden und dann zeigen, was in ihnen steckt. Vor Johanna, der Heldin meiner aktuellen Geschichte, habe ich viel Respekt. Es ist erstaunlich, wie schnell sie sich auf das Abenteuer Alpakas eingelassen hat.

Was war das Schönste, was ein/e Leser/in dir über deine Bücher gesagt hat?

Es gibt immer wieder Rückmeldungen von meinen Lesern und ich freue mich über jede einzelne. Daneben bin ich auch sehr dankbar, wenn ich einmal eine kritische Rückmeldung erhalte. Denn nur so kann ich mich als Autorin weiterentwickeln.

Besonders gefreut habe ich mich über das Kompliment einer treuen Leserin, die mir erzählte, dass sie meine Landschaftsbeschreibungen liebt und ihr die Protagonisten ans Herz wachsen.

Gibt es ein Zitat aus deinem Buch, das dir besonders am Herzen liegt?

Ehrlich gesagt gibt es viele Zitate und Szenen, die ich sehr gerne mag. Besonders schmunzeln muss ich aber bei der folgenden Szene:

Letzten Endes schwebten drei kleine Halfter vor ihr und drohten beständig in die Spaghetti zu plumpsen. Mit einer schnellen Handbewegung nahm Johanna ihr die Ausrüstung ab und legte sie zur Seite.

Ich finde gerade diese Sätze zeigen, wie turbulent es manchmal in einer Familie zugeht.

Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interesse!