Worum geht es in deinem Buch Das Geheimnis von Glencoe?
Es geht um den Lebensweg zweier Frauen, die beide vor einer wichtigen Entscheidung stehen, die ihr weiteres Leben schicksalhaft beeinflussen wird. Emma ist eine junge Frau von heute, die sich zwischen einem Leben in der glitzernden Metropole London und dem beschaulichen Leben in ihrem Heimatort in den Highlands entscheiden muss. Ihre Vorfahrin Sarah muss sich im Jahre 1845 entscheiden zwischen dem Schotten Alasdair und ihrem Bruder Samuel.
Wie kamst du auf die Idee, diese Geschichte zu schreiben?
Ich stand vor etlichen Jahren selbst vor der Entscheidung, die Emma treffen musste – jedoch ohne die amourösen Verwicklungen. Damals bin ich meinem Herzen gefolgt, wie Emma, und diesen Rat wollte ich meinen Leserinnen auf irgendeine Weise mitgeben. Die Idee, Emmas Geschichte mit der von Sarah zu verknüpfen, kam mir ganz spontan, da mich das historische Setting sehr reizte.
Beschreibe Emma in drei Sätzen.
Emma ist eine junge, moderne und unabhängige Frau, die anfangs nicht zwischen den Erwartungen, die von außen an sie herangetragen werden, und ihren eigenen Wünschen unterscheiden kann. Damit steht sie sinnbildlich für viele junge Frauen, die sich in dem Wust aus gesellschaftlichen Erwartungen, tradierten Verhaltensweisen und ihrer eigenen Sicht auf das Frausein positionieren und sich selbst finden müssen.
Dein Roman spielt in den Highlands. Welchen Bezug hast du zu dem Ort?
Ich liebe die einsamen Highlands mit ihren schroffen Berggipfeln, dieses Nebeneinander von Meer, Bergen, Seen und Wind, wo man sich dem Himmel so nah fühlt. Ich glaube, dass das einsame, entbehrungsreiche Leben die Schotten nachhaltig geprägt und zu der Entwicklung ihrer einzigartigen Clankultur beigetragen hat. In diesem kargen Land brauchte man derartige Bindungen, wenn man überleben wollte. Und es ist diese auf Ehre und Loyalität bedachte Clanstruktur, die meine Gedanken beflügelt, vielleicht gerade weil diese Begriffe nicht mehr modern sind.
In Das Geheimnis von Glencoe spielt die Liebe eine große Rolle. Was macht das Schreiben von Liebesromanen für dich interessant?
Eine Autorenkollegin sagte einst, dass der Krieg der Vater aller Dinge sei. Meine Antwort darauf war, dass dann die Liebe die Mutter aller Dinge ist. Sie ist unser Motor, sie treibt uns an. Sie befähigt uns, Dinge zu tun, die wir für unmöglich halten. Obwohl ich auch in anderen Genres schreibe, kann ich mir aus diesen Gründen nicht vorstellen, jemals eine Geschichte zu schreiben, in der die Liebe keine Rolle spielt.
Hast du auch schon einmal die Vergangenheit deiner Familie recherchiert?
Selbstverständlich! Es ist mir gelungen, meine Ahnen bis ins 16. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Dabei habe ich Verwandte gefunden, die im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert sind, mit denen ich seitdem in regelmäßigem Kontakt stehe. Ich habe sogar den Reisebericht eines meiner Ahnen herausgegeben, der im Jahre 1901 von Cincinnati nach Jerusalem reiste - inklusive Familienstammbaum.