Was bedeutet dein Buch Rockstar oder Traummann? für dich?
Es ist die Erfüllung eines großen Traumes.
Geschrieben habe ich eigentlich schon immer. Allerdings habe ich mich nie getraut, diese Geschichten auch jemand anderem zu zeigen, denn damit offenbare ich einen Teil meiner Gefühlswelt. Ganz überwunden habe ich die Angst, deswegen verletzt zu werden, noch immer nicht. Jede Geschichte erzählt ein wenig von mir selbst, von meinen Wünschen und Träumen.
Doch um mir meinen Traum vom eigenen Buch erfüllen zu können, musste ich mich trauen. Und das habe ich mit dem „Rockstar“ geschafft.
Wie lange hast du an deinem Buch gearbeitet?
Von den ersten handgeschriebenen Sätzen auf einem Notizblock bis zum Wörtchen ENDE unter dem letzten Kapitel ist ein halbes Jahr vergangen. Ein halbes Jahr, in dem ich mich meist abends, wenn die Kinder im Bett waren, an den Computer gesetzt habe, sehr zur Freude meines Mannes, der damit die Alleinherrschaft über die Fernbedienung hatte.
Als ich mit dem letzten Kapitel fertig war, war ich glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil ich es tatsächlich geschafft hatte, und traurig, weil ich mich nun von meinen beiden geliebten Hauptfiguren Sarah und Alex verabschieden musste. Das fühlte sich fast wie eine Trennung an.
Erst drei Monate später habe ich es über mich gebracht, die Geschichte von vorne bis hinten noch einmal zu überarbeiten.
Wie kamst du auf die Idee?
Die erste Idee hatte ich im Urlaub in der Türkei, den ich in einem wunderbaren Hotel bei leider wirklich schlechtem Wetter verbracht habe. Damals hatte ich die Szene vor Augen, wie Sarah ihren Alex das erste Mal nach langer Zeit wieder sieht und erst einmal erschrocken flüchtet.
Der Anfang war geboren. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, wie die Geschichte weiter geht und wo sie einmal hinführen würde. Ich habe also immer weiter geschrieben, um selbst zu erfahren, wie es weiter geht. Manchmal haben die Figuren ein Eigenleben entwickelt, welches so nie geplant war. Und manchmal tauchten auch Figuren in der Geschichte auf, die es auch in meinem echten Leben gibt: meine größere Tochter ist zum Beispiel zum Vorbild für Sarahs Tochter Lilly geworden.
Worum geht es in deinem Buch?
Für Sarah ist das Wiedersehen mit Alex ein Wechselbad der Gefühle. Sie wird einfach nicht schlau aus ihm. Mal ist er abweisend, dann wieder total nett. Kann sie ihm vertrauen und ihm ihr Geheimnis verraten? Und was sagt ihre Tochter Lilly dazu? Lilly, die sich immer erträumt hat, James Hartfield würde einmal ihr Papa werden. Es ist nicht einfach für Sarah, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Alex traut seinen Augen kaum, als er Sarah nach all den Jahren wieder sieht. Sie war seine Traumfrau und dann sein Alptraum, weil sie ihn einfach so verlassen konnte. Aber er wird sich an Sarah rächen. Nur dumm, dass Sarah überhaupt nicht das Biest ist, für das er sie hält. Und wer ist dieses kleine Mädchen, das ihn an irgendwen erinnert?
Was reizt dich daran, humorvolle Liebesromane zu schreiben?
Das Leben ist real und trist genug, manchmal ein Drama oder sogar eine Tragödie mit ungewissem Ausgang. Mit meinen Geschichten möchte ich Welten erschaffen, in die man abtauchen kann, deren Probleme lösbar sind und die dann, wenn auch über Umwege, letztlich immer zum Happy End führen.
Hast du weitere Projekte?
Ich schreibe an einer Geschichte über eine Frau, die durch eine unverhoffte Erbschaft die Möglichkeit bekommt, noch einmal völlig neu anzufangen und sich einen Traum zu erfüllen: die Renovierung eines alten Hauses und die Arbeit als Tiertherapeutin.
Welche Projekte planst du noch für die Zukunft?
Konkret geplant ist noch nichts. Aber ich habe gerade mit einer Geschichte über eine Frau begonnen, die das Leben von hochintelligenten Wissenschaftlern organisieren muss (das ist übrigens mein oft sehr unterhaltsamer Berufsalltag).
Was liest du selbst gerne?
Am liebsten lese ich unterhaltsame Liebesromane mit vielen unverhofften Wendungen und Happy End. Je mehr ich mich dabei mit einer Figur identifizieren kann, desto besser. In meinem Bücherschrank finden sich außerdem einige historische Romane und viele Fantasy-Romane. Tatsächlich lese ich auch gerne Pferdebücher für Jugendliche. Bitte verratet das niemandem, denn meine Tochter ist immer noch der Meinung, ich tue IHR einen Gefallen, wenn ich mit ihr zusammen beim abendlichen Vorlesen ein Buch nach dem anderen durchschmökere.
Wo liest du am liebsten?
Meist lese ich in der Badewanne und abends im Bett. Am liebsten lese ich im Urlaub am Strand, leider kommt das viel zu selten vor.
Wann liest du am liebsten?
Wann immer mich das reale Leben überfordert oder langweilt. Gibt es eigentlich etwas dazwischen? Ich lese eigentlich immer …
Welche anderen Autoren magst Du?
Meine absolute Nummer eins ist Kerstin Gier. Ihre Romane habe ich alle verschlungen. Ansonsten mag ich vor allem Autoren, die Buchreihen schreiben. Wenn man dann mal einen Schreibstil gefunden hat, den man mag, gibt es noch Nachschub. Ich mag Stephenie Meyer, J. K. Rowlings, J. R. R. Tolkien und Iny Lorentz.
Was ist dein Lieblingsbuch?
Das ist leicht zu beantworten. Mein Lieblingsbuch seit meiner Jugend ist Mel von Liz Berry. Mel ist ein 16-jähriges Mädchen, das ihr Leben selbst in die Hand nehmen muss, da ihre Mutter mit Depressionen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie renoviert in Eigenregie ihr Haus und gewinnt dabei an Selbstvertrauen. Sie findet endlich Freunde und erlebt, was man alles erreichen kann, wenn man nur den Mut dazu hat.
Ich freue mich schon auf den Tag, an dem meine Töchter alt genug sind, um sich dafür zu interessieren. Ich werde es beiden mit Freude auch gern mehrmals vorlesen.
Was tust Du, wenn Du nicht am Schreiben bist?
Das kann man in einem Wort zusammenfassen: Organisieren.
In meinem Berufsleben organisiere ich den Arbeitsalltag von chaotischen, zerstreuten und viel zu intelligenten Wissenschaftlern und zuhause den Familienalltag für meinen Mann, zwei süße Töchter, zwei Kater und zwei Meerschweinchen. Beides mache ich unheimlich gerne und mit viel Leidenschaft. Dennoch bin ich immer wieder froh, dass ich durch das Schreiben eine Möglichkeit gefunden habe, etwas völlig anderes und auch nur für mich machen zu können.