Worum geht es in deinem Buch Vier Pfoten und ein Landhaus zum Verlieben?
Hauptsächlich dreht es sich um Träume, Wünsche und Ziele, die dem Leben einen Sinn geben. Anna bekommt die Möglichkeit, ihre Träume wahr zu machen: ihr ungeliebtes Leben hinter sich zu lassen, ein altes Haus von Grund auf zu renovieren und in ihrem Traumjob als Verhaltenstherapeutin für Hunde zu arbeiten. Doch natürlich läuft im Leben nicht immer alles reibungslos. Es ist nämlich gar nicht so einfach, ganz allein diese Renovierungsarbeiten zu stemmen. Und wie kommt man an Kund:innen, wenn man sich scheut, fremde Menschen anzusprechen? Außerdem hat ihre beste Freundin Suzi auch noch eine Idee, ihr ohnehin sehr aufregendes Leben noch etwas aufzupeppen, indem sie ihr ihren Lieblingssänger Eddi Markgraf für einen Erholungsurlaub aufhalst. So muss Anna ihren Kundenkreis von Hunden noch auf Rockstars erweitern. Aber wie heißt es doch so schön: Man wächst an seinen Aufgaben.
Wie lange hast du an deinem Buch gearbeitet?
Das ging tatsächlich recht schnell. Ich habe im Mai letzten Jahres angefangen und konnte das letzte Kapitel im November abschließen. Es hat unheimlich Spaß gemacht, in Annas Leben einzutauchen, so dass mir immer neue Ideen gekommen sind. Für die Überarbeitung habe ich nochmal genauso lange gebraucht, denn ursprünglich hatte ich nicht vor, diese Geschichte zu veröffentlichen. Da musste ich doch einiges umarbeiten.
Wie kamst du auf die Idee?
Diese Geschichte vereint meine eigenen Wünsche und Träume mit ein bisschen Schwärmerei und dem Versuch, das alles in eine Geschichte zu bringen.
Die Idee dazu wächst eigentlich schon sehr lange in mir. Meist probiere ich in Gedanken ein paar Varianten aus, bis ich eine finde, die mich innerlich gar nicht mehr loslässt. Und die bringe ich dann zu Papier.
Die Gegend, in der die Geschichte spielt, kenne ich ganz gut, etwas weiter südlich hatten meine Großeltern, die auch Namenspaten für die Hauptfiguren waren, ein ähnliches Haus. Ich fand die Vorstellung, eines Tages so ein Haus zu renovieren und modern und ansprechend zu gestalten, sehr interessant. Und da ich vermutlich in der Realität nie dazu kommen werde, so etwas wirklich zu machen, musste es eben in meiner Fantasie geschehen.
Den ersten Patienten, den Anna bei sich aufnimmt, Pino, ein aggressiver Rottweilermischling, habe ich vor einigen Jahren selbst kennen gelernt. Damals hieß er Balu und kam ins Tierheim, weil er seine Besitzer gebissen hatte. Glücklicherweise hat er ein sehr gutes neues Zuhause gefunden. Leider nicht bei mir, obwohl ich ihn gern genommen hätte.
Der Traumjob von Anna ist eher ungewöhnlich … nämlich Verhaltenstherapeutin für Hunde. Warum hast du ausgerechnet diesen Beruf gewählt?
Ganz einfach: das ist mein Traumjob! Ich habe, genau wie Anna, bei einem Praktikum im Tierheim nach der Schule erkannt, dass ich ein Händchen für schwierige Hunde habe. Danach habe ich Verhaltensbiologie studiert und ein besonderes Augenmerk auf Wölfe, Hunde und Pferde gelegt. Meine Arbeit ist jetzt zwar gänzlich was anderes, aber meinen Traum, eines Tages Verhaltenstherapeutin für Hunde zu werden, habe ich nie wirklich aufgegeben. Und wer weiß, ich bin ja noch nicht alt …
Wie viel von dir steckt eigentlich in Anna? Bist du z. B. auch so handwerklich begabt wie sie?
In dem Roman steckt viel von mir. Das hat vor allem damit zu tun, dass ich der Meinung bin, man kann nur über etwas wirklich gut schreiben, was man auch beherrscht. Anna hat in dem Buch nur die Arbeiten selbst erledigt, die ich auch kann und schon gemacht habe. Wir haben erst vor zwei Jahren ein älteres Haus gekauft und seither viel darin renoviert, das meiste in Eigenleistung. Diese Fähigkeiten habe ich übrigens meinem Vater zu verdanken.
Was fasziniert dich an Rockstars so, dass du gerne Bücher über sie schreibst?
Das Unbekannte! Rockstars können das, was ich leider nicht kann: sie stellen sich auf die Bühne und reißen mit ihrer Musik Massen mit. Ich bin total unmusikalisch, aber wahnsinnig fasziniert von Leuten, die singen und Gitarre spielen können.
Und hattest du einen bestimmten Rockstar vor Augen als du an Eddi geschrieben hast? Manche vermuten ja einen gewissen blonden Finnen …
Na ja, wenn ich ehrlich bin, kam Eddi noch nicht immer aus Hamburg. Und er hieß in der ersten Fassung der Geschichte auch noch nicht Eddi. Er konnte noch nicht einmal besonders gut Deutsch. Im Laufe der Geschichte hat er dann immer mehr Eigenleben bekommen und ist von der Vorlage abgewichen. Und dann war es gar kein so großer Schritt mehr, die Geschichte umzuschreiben.
Hattest du bestimmte Lieder, die dich in romantischen oder dramatischen Szenen inspiriert haben?
Ich habe beim Schreiben eigentlich die ganze Zeit Musik gehört. Das lag aber hauptsächlich daran, dass ich im Wohnzimmer schreibe, abends, wenn die Kinder im Bett sind. Mein Mann ist dann aber auch noch da und wenn ich mich konzentrieren möchte, muss ich die Nebengeräusche irgendwie ausblenden. Das geht am besten mit Musik, die ich gut kenne und die mich in diesem Moment nicht ablenkt.
Es gibt aber schon Lieder, die mich zu bestimmten Szenen inspiriert haben. Da ist zum Beispiel „6-0“ von Sunrise Avenue. Darin geht es darum, dass ein Mann eine Frau unbedingt davon überzeugen möchte, mit ihm ins Bett zu gehen. Er ist sich sicher, dass er dieses Spiel gewinnen wird und zwar sechs zu null. Das Ende des zweiten Teils habe ich genau mit diesem Lied im Ohr geschrieben.
Und dann gibt es noch „Choose to be me“ (auch Sunrise Avenue ;-) ). Ganz klar das Lied, dass Anna am Anfang immer wieder hört, als sie ihr altes Leben hinter sich lässt und ihre Erbschaft antritt.
Hast du schon weitere Projekte in der Pipeline?
Schwieriges Thema. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich seit einem Jahr gar nichts mehr schreibe. Das stimmt zwar nicht so richtig, denn neben der ganzen Überarbeitung der beiden veröffentlichten Romane habe ich auch eine neue Geschichte angefangen, aber es ist nicht dasselbe wie vorher, als ich mir fast jeden Abend wenigstens eine Stunde zum Schreiben genommen habe. Im Moment stockt es ziemlich und das macht mich auch nicht gerade froh. An Ideen mangelt es nicht. Mehr an der Motivation, mich Abend für Abend an den Laptop zu setzen. Ich hoffe, das wird schnell wieder!