Interview Sanja Kellath über ihren neuen Roman Unbroken Soul

Worum geht es in deinem Buch Unbroken Soul?

Jule lebt bei ihrer besten Freundin Ella. Als Ella eines Tages verschwindet, mach Jule sich auf die Suche nach ihr, gerät dabei zwischen die Fronten einer Mafia-Schießerei und wird Zeugin eines Mordes. Dante, ein angehender Mafiaboss, macht normalerweise mit Zeugen kurzen Prozess und dennoch kann er Jule nicht töten. Vom ersten Augenblick an, fasziniert ihn diese junge Frau. Er nimmt sie mit in sein Reich und trotz ihrer Unterschiede und Jules bewegender Vergangenheit entwickelt sich zwischen ihnen eine Beziehung. Die Sorge und die Gedanken, was mit ihrer Freundin passiert sein könnte, lässt Jule dennoch nie los und sie nutzt die erstbeste Gelegenheit zur Flucht. Gelingt ihr diese und kann sie ihre Freundin finden oder gibt es da draußen noch etwas aus ihrer Vergangenheit, das viel bösartiger ist als die Mafia?

 

Wie kamst du dazu eine Mafia-Romance zu schreiben?

Eigentlich war das gar nicht so geplant. Alles fing mit Jule und ihrer Vergangenheit an. Dann kam mir diese eine Szene in den Sinn, wie Jule vor Dante kniet und darauf wartet, dass er ihr Leben beendet. Tja und daraus entwickelte sich dann die Geschichte drum herum. Weil ich gerne in dem Genre lese, kam schließlich die Idee daraus eine Mafia-Romance zu machen.

 

Wie würdest du Dante und Jule beschreiben?

Jule ist eine Kämpferin, die eine schlimme Vergangenheit hat und dennoch versucht irgendwie wieder zurück ins Leben zu finden. Sie ist verletzlich, klug, loyal und hat ihr Herz auf dem rechten Fleck.

Dante ist geradlinig, hat seine Prinzipien, von denen er nur ungern abweicht und hatte ebenfalls eine unschöne Kindheit. Er wurde dazu erzogen, einmal das Mafia-Imperium zu führen, übernimmt Verantwortung und beschützt was zu ihm gehört.

 

Kannst du dich mit einem Charakter deines Buches identifizieren?

Irgendwie schlüpft man als Autor doch in jede Figur und begleitet sie auf ihrem Weg. Mich selbst habe ich eigentlich bei niemandem als Vorbild genommen. Aber, wenn ich mich mit jemanden identifizieren sollte, dann am ehesten mit Vincenzs Mutter.

 

Was ist das Besondere an der Beziehung zwischen Jule und Dante?

Dass sie einander brauchen und sich ergänzen. Jule ist zwar stark, braucht aber einen Anker, eine Aufgabe im Leben. Dante gibt ihr diesen Halt, diese Konstante, auch, wenn sie sich dagegen sträubt, konfrontiert er sie ziemlich direkt und brutal mit ihrer Vergangenheit und zwingt sie dazu, sich und ihren Körper wieder zu akzeptieren. Er zeigt ihr, dass nicht jedes Monster gleich ist. Im Gegenzug bringt sie ihn dazu, sein Herz zu öffnen.

Gab es Szenen, die dir beim Schreiben besonders schwerfielen?

Die Rückblenden und die Bestrafungsszene waren für mich am schwierigsten zu schreiben. Da habe ich das ein oder andere Mal schwer geschluckt und schon den Finger auf dem Delete-Knopf gehabt. Aber sie gehören eben zu der Geschichte dazu.

 

Glaubst du Menschen sind von Grund auf gut oder böse?

Das ist eine verzwickte Frage. Grundsätzlich glaube ich, dass jeder Mensch beide Teile in sich trägt und sich nur die Richtung und Ausgeprägtheit unterscheiden – der eine ist eben mehr gut, der andere mehr böse.

 

Wie sieht deine Schreib-Routine aus?

Ich gehöre eher zu den chaotischen Schreiberlingen. Ich schreibe, wann ich Zeit und Lust habe, an den unmöglichsten Orten und zu den unmöglichsten Zeiten – da kann es auch mal sein, dass mir eine Szene in der Nacht einfällt, ich aufstehe und mich an den PC setze.

 

Was tust du, wenn du nicht schreibst?

Neben Job, Familie und Freunden bleibt nicht viel Zeit übrig. Ich bin durch unseren Hund automatisch täglich an der frischen Luft und im Sommer gerne im Garten. Wenn ich nicht selbst schreibe, dann lese ich viel – mein E-Book begleitet mich mittlerweile fast überall hin.

 

Welches Genre liest du am liebsten?

Eigentlich kommt es bei mir immer ein wenig auf die Stimmung und auf das Zeitfenster an. Generell lese ich alles außer Biografien oder politisch angehauchte Bücher. Ich mag Thriller und Romanzen in allen Variationen, aber auch mal etwas Humorvolles. Fantasyromane lese ich grundsätzlich nur dann, wenn ich genügend Zeit habe, weil sie entweder dicke Wälzer sind oder oft über mehrere Bände gehen.