Interview Stefanie Maurer im Interview über ihren neuen Roman Tödlich schöne Aussicht

Worum geht es in deinem Buch Tödlich schöne Aussicht?

Der Roman handelt von der 39-jährigen Nicole, eine alleinerziehende Mutter aus München, die zu ihrer Freundin Elena in deren Ferienhaus am Lago d´Orta fährt. Eine anstrengende Reise nach Norditalien, eine beinahe Katastrophe und eine Begegnung mit einem unmöglichen Kerl später, findet sie das schicke Ferienhaus ihrer Freundin verlassen vor. In der Hoffnung auf Antworten sucht sie Elenas Nachbarn auf, der sich ausgerechnet als ebenjener unmöglicher Kerl entpuppt. Zunächst will Nicole nichts mit ihm zu tun haben, doch als ihre Freundin nicht auftaucht und die Polizei kein Verbrechen feststellen kann, benötigt sie Jans Hilfe. Die beiden raufen sich zusammen und suchen nach Hinweisen auf Elenas Verbleib, immer mit Jans Hündin Sila an ihrer Seite. Dabei stoßen sie auf mehr Verdächtige als erwartet und kommen sich nach und nach näher. Doch als im Zusammenhang mit einer laufenden Einbruchserie eine Leiche auftaucht, gerät ausgerechnet Jan unter Mordverdacht. Es stellt sich die Frage, ob Nicole dem Richtigen vertraut hat und sie ihre Freundin rechtzeitig finden kann.

 

Was hat dich inspiriert einen Cosy Crime zu schreiben?

Das war eine relativ spontane Idee. Da absehbar war, dass die Dystopie, an der ich arbeitete, noch längere Zeit in Anspruch nehmen würde, habe ich mit einer Freundin etwas herumgealbert. Die Vorstellung, alltägliche Menschen in die Rolle von Detektiven zu versetzen, dabei die Beziehungen zwischen den Charakteren zu vertiefen und eine eher heitere und gemütliche Umgebung aufrechtzuerhalten, hat mich kreativ gereizt. Am Ende war klar: Warum nicht erst einmal ein Cosy Crime?

Warum hast du den Lago d’Orta als Handlungsort für deinen Roman ausgewählt?

Ich war schon immer ein Italien-Fan und besonders die norditalienischen Seen haben es mir angetan. Der Lago d'Orta ist eher als touristischer Geheimtipp anzusehen. Dort ist es nicht so überlaufen wie beispielsweise am Gardasee oder dem Lago Maggiore. Er bietet eine malerische und inspirierende Umgebung. Die atemberaubende Landschaft, die historischen Gebäude und die kulturelle Atmosphäre passen optimal zur Handlung und den Charakteren des Romans.

 

Welche Charaktereigenschaften magst du an deiner Protagonistin Nicole am meisten?

Ihre Loyalität gegenüber den Menschen, die ihr wichtig sind, und ihr Wille, für eben diejenigen über ihre persönlichen Grenzen hinauszugehen. Außerdem ist sie ein „Steh-auf-Männchen“.

 

Ist eine Fortsetzung geplant? 

Ja, und zwar auf zweifache Weise.

Obwohl die Geschichte von Nicole und Jan ursprünglich als Einzelband angedacht war, diente der Lago d´Orta mir als eine große Quelle der Inspiration. Die Ideen sprudeln, was großartig ist, denn hier gibt es noch viele wunderbare Orte zu entdecken.

Zudem wird es auf jeden Fall auch eine Fortsetzung des Konzeptes geben; die nächste Story dieser Art führt uns nach Schottland zum „Tor zu den Highlands“.

Wie sieht dein Schreiballtag aus und was machst du am liebsten, wenn du nicht schreibst?

Schreiben ist für mich nicht an jedem x-beliebigen Ort möglich; nur in meinem Büro, an meinem Schreibtisch und mit absoluter Ruhe. Keine Musik, Gerede oder andere Hintergrundgeräusche – und bitte keine sich öffnenden Türen, sonst springe ich vor Schreck bis an die Decke.

Die Angst vor dem weißen Blatt kenne ich nicht. Ich fange einfach an. Überarbeiten kann man alles, aber nur, wenn dort auch etwas steht. So sind die Rohfassungen relativ schnell geschrieben; die Überarbeitung dauert um einiges länger, was auch mit meinem Hang zum Perfektionismus zu tun hat.

Zeitmanagement ist ein großes Thema für mich, denn obwohl ich für das Schreiben brenne, stehen Familie und Hauptberuf natürlich an erster Stelle. Davon abgesehen nutze ich jede freie Minute zum Schreiben und renne manchmal sogar zwischendurch zum PC, um spontane Ideen oder Szenen festzuhalten; notfalls muss das Handy für Notizen herhalten. Kreativität kennt eben keine festen Arbeitszeiten.

Außerhalb des Schreibens bin ich eine leidenschaftliche Leserin, liebe die Ölmalerei und Hunde, insbesondere Aussies. Außerdem schätze ich es, Zeit im Freien zu verbringen, sei es beim Wandern, Radfahren oder einfach nur Spazierengehen. Das hilft mir, meine Gedanken zu klären und neue Inspiration zu finden.