Worum geht es in deinem Buch Dead Girls Don’t Talk?
Es geht um den ersten Urlaub ohne Eltern für zwei Freundinnen, den sie auf einem Hausboot im mystisch schönen Spreewald verbringen wollen. Das Hausboot entpuppt sich allerdings als halbe Ruine, zwei unangenehme Jungs schließen sich ihnen an und kurz darauf entdecken sie die Leiche eines Mädchens im Wasser. Einer der Jungs hat das Mädchen ganz offensichtlich gekannt, streitet es aber ab …
Wo suchst du Inspirationen für deine Geschichten?
Ach, überall. Meist im Zusammentreffen mit anderen Menschen – ob nun lustig, nervend oder interessant. An verschiedenen Orten – ob nun atemberaubend schön oder langweilig. In der Natur, im Café, im Alleinsein, beim Reisen … Geschichten warten an jeder Ecke.
Wie würdest du die Protagonistin in drei Sätzen beschreiben?
Clara ist abenteuerlustig und hat eine scharfe Beobachtungsgabe. Sie hat Humor und lässt sich nicht unterkriegen. Aber natürlich hat sie auch Schwächen – Eifersucht und Eitelkeit und genau die bringen sie dann auch in Schwierigkeiten.
Du schreibst auch Kinderbücher. Wie unterscheidet sich deine Herangehensweise an ein Kinderbuch entgegen einem Jugendthriller?
Abgesehen davon, dass die Zielgruppen verschieden sind, ist der Schreibprozess sehr ähnlich. Natürlich fließt in Kinderbüchern kein Blut und der Serienmörder verursacht keine Albträume. Aber auch Kinder lieben Spannung und gerade im Kinderbuch ist diese ein gutes Mittel, um Lesemuffel bei der Stange zu halten.
Wie gehst du mit der Herausforderung um, ein Buch aus der Perspektive einer Jugendlichen zu schreiben? Ist es überhaupt eine Herausforderung?
Nein, es ist auch nicht anders als ein Buch für Erwachsene oder für Kinder. Das einzige Merkmal des Genres ist sicher die Jugendsprache oder die jeweiligen Strömungen in Musik oder Mode, aber das muss man ja gar nicht explizit erwähnen. Je neutraler (also keine direkten Referenzen zu Bands oder so) umso langlebiger wird das Buch. Es geht ja im Jugendbuch meist um allgemeingültige Erfahrungen – erste Liebe, erster Urlaub, erster Streit, erste Enttäuschung, wer bin ich, wer will ich sein usw. Das war 1920 oder 1970 oder 2010 auch nicht anders als heute.
Kannst du dir einen Urlaub auf einem abgelegenen Hausboot am See vorstellen? Wie sieht dein perfekter Urlaub aus?
Ja das kann ich. Zu abgelegen sollte es aber dann doch nicht sein, das wäre mir zu mulmig. Ansonsten gehört zu meinem perfekten Urlaub auf jeden Fall Wasser – ob See oder Meer ist egal. Dann noch Ruhe, Natur, Vogelzwitschern, gute Bücher, vielleicht noch eine Sauna und leckeres Essen. Also Bergsteigen mit Proteinriegeln wäre nicht so meins ;)
Was magst du am Genre des (Jugend)Thrillers am liebsten? Was macht für dich einen guten Thriller aus?
Gute Thriller, egal für welche Zielgruppe, ziehen dich in ihren Bann, du kannst sie nicht weglegen, weil sie so spannend sind, das Lesen ist wie ein Sog. Man will nur eins – endlich herausfinden, wie das Buch endet, auch wenn man zur selben Zeit paradoxerweise nicht will, dass das Buch aufhört. Dann hat der Autor oder die Autorin alles richtig gemacht.
Was tust du, wenn du nicht am Schreiben bist?
Yoga, Agility mit meinen Hunden, Gartenarbeit, meine Hühner streicheln, Lesen, Kochen, Wandern
Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch?
Das Jahr ohne Sommer von Constanze Neumann, gefällt mir sehr gut.
Und zu guter Letzt: Hast du eine Leseempfehlung für uns?
Ja, das letzte Buch, das mir unheimlich gut gefallen hat, war Das Gästezimmer von Clemence Michallon. Es war so spannend, dass ich es in Rekordzeit verschlungen habe.