Worum geht es in deinem Buch Irish Heartbeats – Planlos ins Liebesglück?
Sandra und Franzi, zwei Freundinnen von Anfang dreißig, haben noch nie etwas Spontanes gewagt, obwohl sie ihr braves, geregeltes Leben in den immer gleichen Bahnen als reichlich langweilig empfinden. Alles ändert sich, als Sandra die Telefon-Hotline einer Shampoofirma anruft und spontan ein Date in Dublin angeboten bekommt. Kurzerhand packen Sandra und Franzi die Koffer und ein aufregender Roadtrip quer durch Irland beginnt. Zusammen mit einer Folkband geht es zu einem großen Contest in Limerick, mit viel Bier und Musik – und für die Herzen ist auch etwas dabei …
Deine Protagonistin reist nach Irland. Warst du selbst schon in Dublin oder Limerick?
Ja, schon mehrmals in ganz Irland, vor allem in Dublin. Meistens mit dem eigenen Auto ging es rund um Irland und mittendurch, immer mit Bed & Breakfast.
In deinem Buch entscheiden Sandra und Franzi – zwei Freundinnen –mal spontan zu sein. Was tun die beiden?
Sie buchen nach der Einladung von Tom kurzerhand den Flug nach Dublin, der schon zwei Tage später geht, und lassen sich auf das unbekannte Abenteuer ein. Wie erwartet klappt es mit dem Date nicht, und so machen die beiden sich auf die Suche nach Tom von Dublin aus Richtung Limerick, werden ausgeraubt, retten ausgebrochene Pferde, bekommen Streiche gespielt und bringen eine chaotische Folkband auf Trab. Ganz schön viel für nur zehn Tage Urlaub …
Wie spontan bist du in deinem Leben?
Normalerweise gehe ich planvoll vor, das geht gar nicht anders bei meinem Arbeitspensum, beruflich wie privat. Ich habe einen kleinen Hof, bin freiberufliche Autorin, dazu habe ich seit vielen Jahren einen eigenen Verlag und bin bei einer Literaturagentur mitbeteiligt, arbeite als Lektorin, dazu gebe ich noch ab und zu Schreibseminare und bin in Standup-Comedy unterwegs. Dennoch kann es vorkommen, dass ich, wie jetzt gerade, da der Herbst mit miesem Wetter Einzug hält, spontan für einige Tage am Gardasee (schmunzel) gebucht habe, weil dort Sonnenschein und Spätsommer gemeldet ist. Es kommt auch vor, dass meine Nachbarin bei mir anruft, und wir, obwohl wir arbeiten müssen, aber das Wetter so schön ist und wir eine Pause brauchen, einen spontanen Ausflug unternehmen. Und jeden Morgen, wenn ich den Tag plane, kommt sowieso alles anders. Die einzige Routine – weil Pflicht – ist die morgendliche Versorgung der Tiere, bevor ich dran bin, daran ändert sich nie etwas. Danach kann das Chaos dann kommen. Okay, nach dem ersten Kaffee.
Wie bist du auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen?
Das Shampoo gab es wirklich. Ich habe es mal als Testerin bekommen und mich köstlich amüsiert über den lustigen Text darauf. Und es stank und klebte. So kam, während ich damit kämpfte, ein Gedanke zum anderen und der Plot war fertig, bis ich aus dem Bad kam. Im Gegensatz zu Sandra habe ich aber die Hotline nicht angerufen. Hm. Hätte ich …?
Wie sieht deine perfekte Reise aus?
Jede Reise ist perfekt, denn es kommt ausschließlich darauf an, was ich daraus mache. Ob nun alles gelungen ist oder auch mal was schiefgeht, es ist einfach immer schön, weil es immer Alternativen zu den Planungen gibt, weil es sowieso immer anders kommt als man denkt, und hey, Urlaub, das allein ist ein Grund zum Dauerfreuen. Wir wurden schon im Flugzeug und am Flughafen vergessen, in fensterlosen Kellern untergebracht, hatten Kakerlaken im Bad, drei Tage im Dauerregen festgesessen, verdorbenes Essen serviert bekommen, sind übers Ohr gehauen und beschimpft worden. Das Benzin ist uns ausgegangen, sodass wir das Moped über Stock und Stein über Hügel und durch Täler schieben mussten, es gab geplatzte Reifen und einen Bären, der durchs Fenster des gemieteten Wohnmobils reinguckte. Irgendwas ist ja immer. Und? Das gehört dazu. So wie bei der Loriot-Familie Hoppenstedt: „Jetzt machen wir’s uns gemütlich!“ Trotzdem!
Was muss immer auf deinem Schriftstellertisch sein? Was gehört zu deinem kreativen Prozess?
Mein Notebook. Das restliche Chaos kommt von allein und verlangt Kreativität. Und Nougat bin ich natürlich auch nicht abgeneigt. Das gehört unbedingt auf meinen Schreibtisch, ist aber nie da. Oder schon wieder weg …?
Dein Irish Summer-Musiktipp? Welche Lieder bringen uns in die richtige Stimmung?
Natürlich alles, was mit Irish Folk zu tun hat, sei es punkrockig wie von den Pogues oder romantisch wie von Ed Sheeran, beispielsweise „Nancy Mulligan“. Und natürlich sehr passend „Galway Girl“. Rea Garveys romantisches „Can’t say no“ trifft die Stimmung auch recht gut. Im Roman selbst werden viele schöne und mitreißende Songs benannt und natürlich auch berühmte Bands wie die Dubliners. Einfach reinschauen!
Welche Romane oder Geschichten liest du am liebsten in deiner Freizeit?
Allgemeine Belletristik, Urban Fantasy, literarische Science-Fiction, Graphic Novels und Comics. Ca. eine halbe Stunde vor dem Einschlafen (wenn ich es so lange schaffe). Mehr Zeit habe ich nicht. Aber die nehme ich mir jeden Tag, egal wie spät es geworden ist.
Gibt es schon weitere Projekte? Kannst du uns mitteilen ob du neue Romane schreibst?
Ich schreibe ja permanent als Auftragsautorin für Serien, aktuell in Planung habe ich zwei weitere schöne eigene Projekte, die auch mit Humor zu tun haben: Wie man eine Bank richtig überfällt (was natürlich schiefgeht), und einen Detektiv mit Mops, die natürlich jede Menge Romantik-Faktor haben. Mehr will ich zu beidem noch nicht verraten. Außerdem überarbeite ich gerade meine beiden großen Serien „Elfenzeit“ und „Schattenlord“, an der auch andere Autoren mitgearbeitet haben, die einst exklusiv für Bertelsmann erstellt wurden, und die nächstes Jahr endlich in den Buchhandel kommen. Darauf freue ich mich schon ganz besonders – spannende Urban Fantasy mit einer richtigen Weltreise an großartige Orte voller Mythen und Magie. Und die Liebe kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz!