Leseprobe Das Mädchen der Heide

1

Düsseldorf, heute

»Ich glaube, das könnte richtig gut werden«, murmelte Esther und blickte zufrieden auf die Skizzen, die sie für die neue Kollektion des Modelabels La Dame ausarbeitete. Die Zeichnungen zeigten Frauen mit klassischen, knielangen Röcken und dazu passenden Jacketts. Wenig spektakulär also.

Aber Esther verwendete nicht die gedeckten Farbtöne, mit denen La Dame sonst auftrat, sondern nutzte kräftige Farbnuancen wie pink, kürbisorange, mintgrün und azurblau. Außerdem baute sie verspielte Details wie abgesetzte Nähte und Zierknöpfe ein. Wobei Esther sich vorstellen konnte, wie ihre Chefin Gisele darauf reagieren würde. Die Designerin, die zu ihren Glanzzeiten Kostüme mit Raffinesse entwickelt hatte, ließ nur noch langweilige Entwürfe zu.

Dabei hatten sie im Vorstellungsgespräch vereinbart, dass Esther der angestaubten Marke neuen Schwung verpassen, die Designerin eines Tages vielleicht sogar beerben sollte. Immerhin war Gisele schon über siebzig. Aber Esther konnte ihr Wissen über angesagte Schnitte und Modetrends, das sie beim Studium und in Praktika gesammelt hatte, nicht nutzen. Gisele lehnte alles ab, was auch nur im Ansatz kreativ war.

Esther seufzte. Manchmal war sie schon so frustriert, als wäre sie hundert und nicht erst sechsundzwanzig. Dabei war sie voller Elan und guter Ideen angetreten. Doch sie wurde nie gehört; alles, was sie sagte, blockte ihre Chefin ab. Das schnitt ihr ins Herz, bis es blutete. Mittlerweile hatte sie schon fast die Lust am Designen verloren – dabei gab es früher nichts, was sie glücklicher gemacht hatte. Deprimiert fuhr sie sich durch ihre Haare, die sie seit einigen Wochen als schwarz gefärbten Pixie Cut trug. Laut ihren Freundinnen betonte das ihre hohen Wangenknochen und ihre meergrünen Augen. Viel wichtiger war für sie aber, dass sie sich damit modern und selbstbewusst fühlte. Ob ihr das wohl half, Gisele zu überzeugen? Sie hoffte es so sehr, immerhin wollte sie ja nur das Beste für das Label und es voranbringen.

Esther beugte sich erneut über die Entwürfe, um konzentriert weiter zu arbeiten. Der Zeichentisch stand in der Mitte des Ateliers, wo das Licht durch die riesigen Fensterfronten und die gläserne Kuppel hineinfiel. Gerade stahl sich ein besonders vorwitziger Sonnenschein hindurch und beschien ihr Gesicht. Kurz hielt Esther inne und genoss die Wärme. So früh morgens ließ es sich selbst im Sommer gut aushalten. Aber in wenigen Stunden würde sie wieder zerfließen.

Dennoch wollte Esther ihren Arbeitsbereich im Obergeschoss der Villa Sonnenthal für kein Büro der Welt eintauschen. Sie liebte es, wie die moderne Funktionalität der Regale aus Edelstahl mit dem Prunk der Villa kontrastierte. Alle Räume von Giseles Familienresidenz bestachen durch detailreiche Stuckverzierungen, geschwungene Bögen und hohe Decken. Der alabasterfarbene Boden aus italienischem Marmor unterstrich die Eleganz der Gründerzeitvilla.

Als Esther gerade überlegte, ob sie noch mit einem weiteren Entwurf beginnen sollte, hörte sie, dass Gisele zu der angekündigten Stippvisite erschien. Die hohen Hacken ihrer Schuhe klackerten auf dem Boden, während sie sich mit gemäßigten Schritten näherten. Dann stand sie neben ihr.

»Hallo, Gisele«, begrüßte Esther ihre Chefin.

Die Dame mit den silbergrauen Haaren und der geraden Haltung nickte ernst. »Guten Morgen, Esther. Wie weit bist du mit der neuen Kollektion?«

»Fast fertig. Hier, das sind die Entwürfe. Was hältst du davon?« Esther hielt den Atem an, als Gisele die Zeichnungen eine ganze Weile studierte, ohne ein Wort zu sagen. Keine Regung lief über ihr strenges Gesicht mit den tiefen Falten und es war unmöglich zu erahnen, was sie dachte.

Schließlich legte Gisele die Skizzen übereinander, wobei sie darauf achtete, dass die Blätter exakt parallel zueinander waren. Sie richtete ihre blassblauen Augen auf Esther und verzog die Mundwinkel. »Das sieht alles … nett aus. Aber diese Volants und diese Farben passen nicht zu unserer Linie. Das ist zu verspielt. Willst du den Jugendlabels nacheifern?«

Esther biss sich auf die Lippe. Um sich zu beruhigen, strich sie über eines der Business-Kostüme, die auf Schneiderpuppen neben ihr standen und ihr als Muster dienten. Der feste Stoff war hochwertig, daran bestand kein Zweifel. Außerdem besaßen die Stücke jede Menge Eleganz. Allerdings fehlte ihnen das Besondere, das Esther ihnen gerne verleihen würde und das sie ihrer Meinung nach verdienten.

»Natürlich wollen wir den Jugendlabels nicht das Wasser abgraben«, gab sie gefasst zurück. Sie atmete einmal tief durch, um zur Ruhe zu kommen. »Trotzdem braucht La Dame mehr Pep. Auch für ältere Damen ist die Kleidung zu altbacken. Die sind nicht mehr so langweilig wie früher.«

Sofort traf sie Giseles pikierter Blick, die ein marineblaues Ensemble aus der letzten Kollektion trug. Der knielange Rock betonte ihre schlanken Beine und das Jackett schmiegte sich an ihre schmale Taille.

»Es tut mir leid, Gisele, du siehst natürlich schick aus, wie immer«, murmelte Esther kleinlaut, was der Wahrheit entsprach. Die Designerin vermittelte stets Stil und Eleganz. Allerdings konnte oder wollte sie nicht einsehen, dass sie nicht mehr den Geschmack der arbeitenden Bevölkerung repräsentierte. Im Büro war viel mehr erlaubt als früher. Auch Frauen in leitenden Positionen durften verspieltere Mode tragen.

Unwillkürlich hob Esther ihr Kinn und sah ihrer Chefin so fest, wie sie es vermochte, in die Augen. »Du sagst doch selbst, dass die Geschäfte seit einer Weile schlecht laufen. Dagegen müssen wir irgendetwas unternehmen und mit der Zeit gehen. Für La Dame! Findest du nicht?«

»Auch andere Modelabels kämpfen«, erwiderte Gisele mit stoischer Ruhe. Sie schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, in dem ein Hauch Herablassung mitschwang. »Im Markt wechseln sich die Aufs und Abs nun einmal ab. Dir fehlt noch die Erfahrung, um das einschätzen zu können.«

Verzweiflung ergriff Esther. Bemerkte sie nicht, dass sie La Dame so in den Ruin steuerte? Esther hatte sowieso mit sich gerungen, ob sie den Job machen wollte. Aber Gisele war eine Freundin ihrer Großmutter Marlene, die ihr zu dieser Anstellung verholfen hatte. Diese fand, das sei für Esther eine fantastische Gelegenheit zu beweisen, was sie konnte.

Ja, wäre es. Wenn Gisele sie nur ließe! Sie tastete nach den Skizzen, was ihr prompt ein Gefühl der Sicherheit zurückgab. »La Dame verliert mehr Umsatz als die anderen. Fast alle Konkurrenten haben junge Nebenlinien entwickelt. Nur wir halten eisern an der Zielgruppe vierzig plus fest. Das engt uns ein. Wir sollten das Portfolio erweitern.«

Erleichtert bemerkte sie, wie die Business-Buzzwords zu Gisele durchdrangen. Hoffnung durchflutete sie. »Wenn wir auch eine Zweitlinie gründen, können wir einen frischen Stil ausprobieren. Damit sprechen wir junge Frauen an.«

Kurz schien es, als erreichte sie Gisele. Ein Hauch von Wagemut blitzte in ihren Augen auf. Dann blickte sie wieder auf die Zeichnungen voller leuchtender Farben und verspielter Details und schüttelte den Kopf. Dabei bewegten sich ihre halblangen, grauen Haare kaum. »Esther, das ist nicht mein Weg. La Dame wechselt die Zielgruppe nicht beim geringsten Gegenwind, sondern bleibt ihr treu.«

Warum war Gisele nur so stur? Diesmal konnte sich Esther das Stöhnen nicht verkneifen, was ihr einen strafenden Blick einbrachte. So kam sie nicht weiter. »Bitte, lass es uns probieren.« Flehend schaute Esther ihre Chefin an.

Die schüttelte wieder den Kopf. Diesmal lag eine bittere Entschlossenheit darin. »Es geht nicht. Die Käuferinnen erwarten von uns unvergängliche Eleganz. Also fertige bitte bis Monatsende neue Zeichnungen an. Du weißt schon – zeitlos chic. Und denk daran, dass du immer noch in der Probezeit bist. Wenn mich deine nächsten Entwürfe wieder nicht überzeugen, beende ich dieses Experiment.« Nach diesen Worten drehte sich Gisele um und verließ das Atelier.

Das laute Klackern ihrer Schuhe hallte noch lange in Esthers Kopf nach. Ihre Chefin wollte sie feuern! Was sollte sie nur machen? Sofort fiel ihr Oma Marlene ein. Sie würde sicherlich wissen, wie sie ihre Freundin umstimmen konnte. Oder wie Esther neue Entwürfe anfertigte, bei denen sie ihre Seele nicht an den Gott der Langeweile verkaufte.

***

»Aber, aber, mein Schatz, was ist denn mit dir los? Du bist ja ganz aufgelöst. Hat Gisele dich wieder geärgert?« Großmutter Marlene schüttelte traurig den Kopf. »Nun komm erst mal zu mir, mein Kind.« Sie nahm Esther in den Arm.

Dankbar schmiegte sie sich an die schmale, alte Dame. »Ach, Oma. Diesmal war es viel schlimmer als sonst. Wenn ich sie mit den nächsten Entwürfen nicht überzeuge, wird sie mich entlassen. Was mache ich denn bloß?« Sie schniefte.

Oma Marlene strich ihr sanft über den Rücken und murmelte leise: »Alles wird gut, mein Juwel.«

So nannte sie Esther, weil sie immer sagte, ihre Enkelin wäre der größte Schatz ihres Lebens. Mit dem Kosenamen brachte sie sie sofort wieder zum Lächeln.

»Ah, siehst du, da ist es wieder, das schöne Lächeln. Aber bitte – komm doch erst einmal hinein.« Sanft zog ihre Großmutter sie in die Wohnung. Esther, ihre Mutter und Oma Marlene lebten gemeinsam in einem Haus unweit der Kö’. Ihre Großmutter im Erdgeschoss, ihre Mutter im ersten Stock und Esther gehörte das Dachgeschoss.

Esther folgte der Einladung und sie gingen gemeinsam durch den langen Flur. Ihre Sneakers quietschten leise auf dem Marmorboden. Reichlich goldverzierte Spiegel hingen an den Wänden, sanft beleuchtet von ebenfalls goldenen Lüstern. Die Flügeltür, die ins Wohnzimmer führte, stand weit offen. Wie immer fühlte Esther Ergriffenheit angesichts der exquisiten Eleganz, mit der Marlene den Raum eingerichtet hatte. Mit seiner filigranen Récamiere und den beiden Sesseln mit karmesinroten Samtbezügen sowie goldenen Lehnen und Beinen wirkte es fast wie ein Boudoir. Der feine Schwung der Sitzmöbel harmonierte perfekt mit dem verschnörkelten Couchtisch. Einen Fernseher suchte man vergebens, denn ihre Oma bevorzugte es zu lesen. Der Blickfang war eine lebensgroße Nachbildung der Venus von Milo. Esther strich im Vorbeigehen mit den Fingern über den glatten Stein.

Ihre Oma lächelte sie an. »Lass mich einen French Coffee für uns machen und du erzählst mir, was los ist, ja?«

Esther nickte dankbar.

Während ihre Großmutter in der Küche verschwand, setzte sie sich auf die rote Récamiere und legte die Entwürfe, die sie mitgenommen hatte, auf den Tisch. Sie hörte Marlene mit der Kaffeemaschine herumhantieren, die Esther ihr zum achtzigsten Geburtstag geschenkt hatte. Nach einer Weile kam sie mit einem Tablett zurück, das sie vorsichtig neben die Skizzen auf den Tisch stellte, bevor sie sich neben Esther setzte. Schweigend drückte sie ihr eine Tasse in die Hand.

Esther dankte ihr und nippte vorsichtig daran. Der French Coffee war gut wie immer. »Oma, du musst mir endlich das Geheimrezept deiner französischen Freundin verraten.«

Marlene lachte leise, während sie sich kerzengerade auf einen Sessel setzte. »Damit du mich dann nicht mehr besuchst? Nein, mein Schatz, das Rezept bekommst du erst, wenn dieser alte Körper aufgegeben hat. Was ja sicher nicht mehr sehr lange dauern kann …«

Der Gedanke ließ Esthers Blut gefrieren. Was sollte sie nur ohne ihre Großmutter machen? Sie schaute sie mahnend an. »Oma, wenn du öfter zum Arzt gehen würdest, könntest du sicher ewig leben. Du solltest deine Herzbeschwerden nicht so auf die leichte Schulter nehmen.«

Die Ältere lächelte sie mild an. »Da war ich doch schon. Der kann bloß wenig unternehmen. Der liebe Gott hat uns halt ein Verfallsdatum mitgegeben. Und wenn das erreicht ist, sollte man das akzeptieren.«

»Aber ich will das nicht akzeptieren!«, stieß Esther heftig aus. Ihre Großmutter war der gütigste, herzlichste, freundlichste Mensch, den es gab. Sie durfte nicht sterben! Die Welt wäre ohne sie ärmer. Wie konnte sie nur darüber nachdenken, ihre Krankheit einfach so zu übergehen? »Bitte geh bald noch mal zum Arzt und lass dein Herz untersuchen. Versprichst du mir das?«

Oma Marlene tätschelte ihr sanft die Hand. »Sicher, mein, Juwel. Bald gehe ich.«

Doch sie würde es nicht machen, das ahnte Esther. Sie biss sich auf die Unterlippe, damit sie die Ältere nicht weiter bedrängte. Das nützte nichts. Trotz ihrer Sanftheit besaß ihre Oma einen unbeugsamen Willen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Aber du weißt, Oma: Ich werde dich immer besuchen. Ob mit oder ohne French Coffee.«

»Das weiß ich doch. Aber lass mir mein Geheimnis.«

Eine Weile genossen sie ihre Heißgetränke schweigend. Dann beugte sich Marlene verschwörerisch zu ihr. »Nun sage mir, meine Liebe: Was ist geschehen zwischen euch?«

Esther schüttelte seufzend den Kopf. »Ich habe Entwürfe für eine jüngere Zielgruppe gezeichnet. Für eine neue Nebenlinie, die uns vielleicht aus den roten Zahlen bringen könnte. Aber Gisele will nichts davon wissen. Wenn sie so weiter macht, ist La Dame bald weg vom Markt. Das wäre so schade. Kannst du nicht mir ihr reden?«

»Das würde ich gern. Aber Gisele … Nun, sie trifft ihre eigenen Entscheidungen. Ich hatte allerdings gedacht, sie würde erkennen, dass ihr euch ergänzt.«

»Schön wäre es. Aber sie lehnt alles Neue ab. Dabei habe ich mir die Finger wund gezeichnet, um Eleganz mit modernen Elementen zu mischen. Diese Kleidung käme bestimmt gut an, da bin ich mir sicher.« Trotzig reckte sie das Kinn.

»Zeig mir einmal deine Skizzen.« Oma Marlene streckte die Hand aus. Bereitwillig übergab Esther ihr den Papierstapel. Die Ältere ging schweigend durch die Zeichnungen.

Nervös nippte Esther an ihrem French Coffee und sah mit klopfendem Herzen zu, wie ihre Großmutter mit perfekt manikürten Nägeln die Linien der Kleider entlangfuhr. Sie konnte an ihrem Gesichtsausdruck nicht erkennen, was sie dachte. Waren ihre Entwürfe doch nicht so gut? Der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu. Endlich legte ihre Oma die Skizzen sorgfältig zusammen und sah ihre Enkelin an.

Esther schluckte. »Und?«

»Damit hast du dich selbst übertroffen.«

Esther entfuhr ein tiefer Seufzer der Erleichterung und sie strahlte Oma Marlene an. »Findest du wirklich?«

Die ältere Dame nickte. »Absolut. Diese Kollektion ist brillant! Hast du denn schon einen Namen dafür?«

»Ich möchte die neue Linie Fille nennen.«

»La fille … das Mädchen«, murmelte Marlene. »Das passt vortrefflich. Das klingt jung und frisch.«

»Aber Gisele wird sie nie ins Programm aufnehmen … Vielleicht sollte ich die Skizzen einfach zerreißen«, klagte Esther. Sie griff nach der ersten Zeichnung, doch ihre Großmutter stoppte sie energisch. »Auf keinen Fall! Diese Kleider müssen getragen werden, alles andere wäre eine Schande.« Sie tippte sich gegen die Unterlippe. »Ich kenne jemandem bei Le Style Parisien. Antoine Fournier. Seine Großmutter ist eine gute Freundin von mir. Wir haben beide in Hamburg gelebt, bevor sie ihren späteren Mann kennengelernt hat und nach Frankreich gezogen ist. Ich kann ihn sicher überzeugen, dir eine Chance zu geben.«

Esthers Augen wurden groß. »Wirklich?«

»Bestimmt.« Ihre Oma nickte heiter. Dann wurde sie wieder ernster. »Allerdings musst du vorher noch deine Hausaufgaben erledigen und mehr ins Detail gehen. Sein Chef, Monsieur Moreau, wird einen Geschäftsplan von dir erwarten.«

Esther stöhnte. Dieses ganze BWL-Zeug lag ihr nicht. Als ihre Oma sie strafend ansah, erklärte sie hastig: »Natürlich mache ich das. Ich setze mich gleich am Wochenende daran.«

Ihre Großmutter tätschelte ihre Wange. »Siehst du, mein Juwel, alles wird gut. Zusammen schaffen wir das schon.«

»Und Gisele wird dir nicht böse sein?«

Ihre Großmutter machte eine abwehrende Handbewegung. »Ach was! Wenn sie so dumm ist, deine Genialität nicht zu erkennen, dann sorge ich dafür, dass Monsieur Moreau es sieht.« Sie zwinkerte ihr zu.

»Oh, Oma Marlene, ich danke dir! Ich könnte töten für diese Modelinie.« Jubelnd umarmte sie ihre Großmutter.

Die schob sie von sich. »Achtung, Kind, du erdrückst mich ja.« Aber an der Art, wie sie lächelte, erkannte Esther, wie sehr sie sich über ihren Enthusiasmus freute.

Als sie ihren French Coffee ausgetrunken hatten, schaute Esther die Ältere erwartungsvoll an. »Was meinst du – schlendern wir bei dem schönen Wetter noch über die Kö und machen einen Abstecher bei deinem Lieblingsitaliener?«

Oma Marlene lachte leise. »Wenn du Francos Gelato meinst – sehr gerne! Du weißt, über einen leckeren Eisbecher freue ich mich immer. Dir täte das sicher auch gut. Nichts vertreibt Sorgen so gut wie Eis. Höchstens Schmuck …«

»Und wie es der Zufall will, gibt es beides auf der Kö«, sagte Esther liebevoll.

»Ganz genau. Deswegen lebe ich hier so gerne.«

Schmunzelnd stellten sie die Tassen in die Küche und gingen in den Flur. Großmutter Marlene zog sich zu ihrem taubenblauen Kleid Pumps in einer ähnlichen Farbe an und warf sich eine leichte, dunkelblaue Strickjacke mit zarten Bordüren über. Dazu trug sie eine passende Handtasche.

Wie immer sah sie unfassbar elegant aus. Die ältere Dame hatte das Stilgefühl einer französischen Modeikone. Neben ihr kam sich Esther fast wie ein Bauerntrampel vor. Dabei trug sie eine selbst geschneiderte weiße, eng anliegende Sieben-Achtel-Hose mit einem gerafften karmesinroten Oberteil von einer Düsseldorfer Designerin, das perfekt zu ihren schwarzen Haaren passte. Trotzdem, die Eleganz ihrer Oma war exquisit. Großmutter Marlene zog die Tür hinter ihnen ins Schloss und hakte sich bei Esther ein.

Nach wenigen Schritten erreichten sie Düsseldorfs Allee der Schönen und Reichen. Die warme Abendsonne tauchte die Prachtstraße in ein goldenes Licht, das die Auslagen der Juweliere und Designerläden noch verführerischer aussehen ließ. Esther spürte an der ganzen Haltung ihrer Oma, wie sehr sie es hier liebte. Noch mehr als sie.

Dann entdeckte sie in einem Shop einige Oberteile, die ihr gefielen. »Oh, die muss ich mir ansehen!«

Ihre Oma ließ sie lächelnd los. »Na, dann los.«

Esther lachte und ging zum Schaufenster. Oma Marlene kam etwas langsamer nach, aber sie bewegte sich mit sicheren Schritten. Keine Spur von Altersschwäche.

»Willst du eins davon anprobieren?«

Kurz dachte Esther darüber nach. Aber eigentlich war sie nicht hier, um etwas für sich zu holen, sondern um Zeit mir ihrer Oma zu verbringen. Sie wusste doch, wie gerne die alte Dame mit ihr die Kö entlangging. »Nein, ich habe sowieso gerade kein Geld. Und auf uns warten zwei leckere Eis.«

Ihre Großmutter zwinkerte ihr zu. Esther hakte sich wieder bei ihr ein und sie flanierten im Tempo der Älteren weiter. Dabei kamen sie an einem Antiquitätengeschäft vorbei. »Schau mal, Esther.« Oma Marlene deutete auf ein Schaufenster, in dem eine beeindruckende Sammlung von Kristallvasen ausgestellt war. »So eine hatte ich früher auch einmal. Sie war ein Geschenk von deinem Großvater.«

Esther nickte. »Ich erinnere mich daran, sie stand immer auf dem Kaminsims, nicht wahr?«

»Richtig.« Ein Ausdruck von Nostalgie und Schmerz lag in ihrem Gesicht. Ob sie Opa Hubertus wohl sehr vermisste? Es war schon fast sieben Jahre her, dass er gestorben war.

Sie schlenderten langsam weiter, vorbei an all den schönen Geschäften, die Esther eisern ignorierte. Dann erreichten sie ihre Lieblingseisdiele. »Willst du dich setzen oder etwas mitnehmen?«, fragte Oma Marlene sie.

Esther würde zwar gerne weitergehen, aber sie hatte den Eindruck, dass ihrer Großmutter eine Pause lieber wäre. »Komm, wir setzen uns. Hier ist etwas frei.« Sie zeigte auf einen Tisch draußen, wo sie das Treiben auf der Kö beobachten konnten. Zielstrebig steuerte sie ihn an.

Oma Marlene folgte ihr lächelnd.

Schon nach kurzer Zeit kam die Kellnerin. Esther bestellte einen Erdbeerbecher und ihre Oma einen Amarena-Cup. Sie fühlte sich richtig verschwenderisch, nach dem leckeren Kaffee noch dicke Eisspezialitäten zu essen. Das schlug sich sicher auf den Hüften nieder. Aber als die eisige Leckerei erschien und das Gesicht ihrer Oma vor Glück aufleuchtete, waren ihr die Kalorien egal. Hauptsache, sie verbrachte eine schöne Zeit mit ihrer Großmutter. Denn wie sie selbst gesagt hatte: Diese Zeit konnte so schnell vorbei sein. Wen kümmerten schon ein paar kleine Speckröllchen, wenn man so wertvolle Erinnerungen besaß? Diese Momente waren wie ein kostbarer Schatz, den sie für immer bewahren konnte.

2

Lüneburger Heide, 1965

»Marlene, kannst du mir bitte die Unterlagen von den Jährlingshengsten heraussuchen?«, rief Gustav Goldmann mit seiner leisen, etwas sonoren Stimme zu ihr hinüber. »Wir brauchen sie für die Ausstellung am Wochenende.«

»Natürlich, gerne. Ich hole sie sofort.« Sie stand auf, glättete ihren dunkelblauen Faltenrock, der knapp über die Knie reichte, und ging zum Aktenschrank. Alles, was man brauchte, war darin schön in Registerkarteien sortiert. Nach kurzem Suchen fand sie die Unterlagen für die gewünschten Pferde, die sie auf der Auktion präsentieren wollten. Alle Tiere verfügten über einen astreinen Stammbaum und waren bei bester Gesundheit.

Mit bedachten Schritten ging sie hinüber zu Gustav. Als Geschäftsführer war sein Büro natürlich um ein Vielfaches größer als ihr kleines Vorzimmer. Der Raum war exquisit eingerichtet mit schweren Möbeln aus der Gründerzeit. Was Marlenes Herz jedoch zum Klopfen brachte, war der herrliche Blick auf das Gestüt, den die großen Fenster boten. Von hier aus konnte sie direkt auf die grünen Weiden schauen, auf denen die schönsten Pferde, die man sich vorstellen konnte, grasten, galoppierten oder ruhten.

Schon immer hatte Marlene die majestätischen Vierbeiner geliebt, die hier, im Reiterland Lüneburger Heide, das Landschaftsbild prägten. Aber nichts ging über die edlen Galopper, die die Familie Goldmann seit fast zweihundert Jahren züchtete. Sie waren schlank, mit langen Beinen, stolzen Hälsen und edlen Nüstern. Der Anblick dieser Tiere söhnte sie immer wieder mit einem Problem aus, das sie regelmäßig überforderte: Gustavs Schwärmerei für sie.

»Du siehst heute wieder sehr schön aus. Das leuchtende Rot der Bluse steht dir«, schmeichelte er ihr, während seine Augen bewundernd über ihren Körper glitten. Nervös strich sie sich die schwarzen Haare zurück und senkte den Kopf.

»Danke, Gustav. Das ist ganz reizend von dir.« Dabei brachte er sie eigentlich in Verlegenheit. Aber wie könnte sie Anstoß an einem harmlosen Kompliment nehmen? Und vor allem: Wem sollte sie es sagen? Seinen Eltern gehörte das Gestüt. Sie wären kaum erfreut, wenn sich eine einfache Sekretärin über ihren Sohn beschwerte.

Also zwang sie sich zu einem höflichen Lächeln, obwohl sie das Bedürfnis verspürte, so schnell wie möglich den Raum zu verlassen. Sie reichte ihm die gewünschten Unterlagen, die in braunen Registerakten lagen. Ihre Fingerspitzen berührten sich für den Bruchteil einer Sekunde. Seine Haut fühlte sich teigig, irgendwie fleischig an und sie riss die Hand hastig zurück. Enttäuschung huschte über seine Miene, als er sich wieder in seinem Stuhl fallen ließ. Er breitete die Papiere betont langsam vor sich aus. Eine unangenehme Spannung lag in der Luft.

»Nun, das sind alle Papiere, die wir brauchen?« Strenge umgab ihn. Anscheinend verübelte er ihr das reflexhafte Zurückziehen. Das war auch wirklich nicht nett von ihr gewesen. Aber es zehrte an ihren Nerven, wie konsequent er sie seit dem ersten Arbeitstag umwarb.

Nur zu gerne würde sie sich eine andere Anstellung suchen. In Hamburg fände sie leicht eine neue Arbeit. Aber sie konnte ihre Heimat nicht verlassen, ihre Mutter brauchte sie. Sie litt seit einer Weile unter Müdigkeit und Schwäche, aber die Ärzte fanden nicht heraus, woran es lag. Immer öfter musste ihre Mutter in ihrer Freizeit im Bett ruhen, weil sie sich so schlapp fühlte. Daher half Marlene im Haushalt. Außerdem gefielen ihr die Aufgaben bei den Goldmanns – und sie konnte ihre geliebten Pferde sehen. Bestimmt wird Gustav irgendwann aufgeben, redete sie sich ein.

»Ja, das sind alle Unterlagen«, erwiderte sie. »Wir haben Stammbäume und Gesundheitsakten, Leistungsdaten und Trainingserfolge und die Anmeldeformulare. Außerdem die Beschreibungen für den Auktionskatalog.«

»Ah ja.« Er ließ den Blick über die Papiere schweifen, einmal hin, einmal her. Es wirkte, als wollte er ihre Anwesenheit in die Länge ziehen.

»Nun gut. Dann scheine ich ja alles zu haben.« Er sprach die Worte mit gedehnter Stimme, musterte sie aus trüben, blaugrauen Augen. Marlene wusste nicht recht, ob sie damit fürs Erste entlassen war oder nicht. Sie wartete vorsichtshalber noch ein paar Sekunden, dann drehte sie sich um und entschwand Richtung Vorzimmer. Dabei musste sie sich zwingen, um nicht unangemessen schnell zu laufen.

Leise seufzend setzte sie sich auf den Bürostuhl, der schon etwas in die Jahre gekommen war. Manchmal hatte sie Angst, dass er unter ihr zusammenbrechen könnte. Aber das war vermutlich Unsinn. Dennoch sollte sie Gustav demnächst bitten, einen neuen Stuhl zu kaufen.

Sie schaute auf den Block, der vor ihr lag. Er war angefüllt mit tausend Aufgaben, die sie zu erledigen hatte: Sie musste sicherstellen, dass die Fahrer und Stallburschen Bescheid wussten, und einen Treffpunkt mit Bernhard vereinbaren, der die Tiere vorführen sollte. Gustavs Gepäck musste gepackt werden. Außerdem sollte sie die Stallburschen über die Futterpläne informieren.

Während sie überlegte, was sie als erstes in Angriff nehmen sollte, hörte sie auf dem Gang energische Schritte und ein fröhliches Pfeifen. Marlenes Pulsschlag beschleunigte sich automatisch, denn sie kannte nur einen, der stets so voller Tatendrang sprudelte.

»Hallo, Schönheit«, hörte sie eine dunkle Stimme, deren warmes Timbre ihren Körper zum Vibrieren brachte. Rainer, der Pferdetrainer, betrat gut gelaunt ihr Büro. Wie immer umgab ihn ein Aroma nach Heu, Tabak und Pferd, das für sie unwiderstehlich roch.

»Hallo, Rainer.« Sie spürte, wie das Blut in ihre Wangen schoss. Warum musste sie bloß trotz ihrer dreiundzwanzig Jahre so schnell rot werden wie ein Backfisch?

Mit dem breiten Gang, der ihn als passionierten Reiter verriet, kam er auf sie zu. Für einen Jockey war er aber zu groß und auch zu breit gebaut. Ob ihn das wohl jemals frustriert hatte? Marlene wusste es nicht, denn außer dienstlichen Angelegenheiten redeten sie kaum miteinander. Was sie ebenso betrübte wie enttäuschte.

Vor ihrem Schreibtisch blieb er stehen, steckte die Hände in die hinteren Hosentaschen und blickte sie durchdringend an. Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen. »Wie geht es dir an diesem wunderschönen Tag?« Er schaute durch das kleine Fenster hinter ihr und seufzte. »Auch wenn du kaum etwas davon mitbekommst in deinem kleinen Kabuff hier. Es ist jammerschade, dass du die Tiere nicht siehst.«

»Doch. Jedes Mal, wenn ich in Gustavs Büro gehe.« Was viel häufiger geschah, als ihr lieb war. Aber das würde sie natürlich keinesfalls laut aussprechen. Zumal der Gestütssohn sicher jedem Wort zuhörte, so banal es auch war.

»Sag, wo sind die Unterlagen der Auktionspferde? Ich wollte überprüfen, ob wir alles gut vorbereitet haben. Wobei ich mir sicher bin, dass du dich um alles gekümmert hast.«

»Das habe ich. Die Papiere sind –«

»Bei mir«, sagte Gustav, der sich nun von seinem Schreibtisch erhob und hinüber in ihr Vorzimmer kam. Mit seinem gewohnt schleppenden Gang trat er zwischen Rainer und Marlene, blickte zu dem Pferdetrainer auf. Die Männer waren so verschieden, wie man nur sein konnte.

Der groß gewachsene, schlanke Rainer entsprach mit seinem markanten Gesicht und den funkelnden, blauen Augen dem gängigen Schönheitsbild. Zumal sein täglicher Ausritt und die Arbeit an den Pferden seinen Körper geformt hatten. Gustav, der fast einen halben Kopf kleiner war, ließ es sich offensichtlich gerne beim Essen schmecken. Außerdem konnte er dem Pferdesport in aktiver Form nichts abgewinnen, wie er ihr einmal erzählt hatte. Alles an ihm wirkte weich, wabbelig und irgendwie langsam.

Er richtete seinen Blick auf Rainer und reichte ihm die Papiere. »Alles da. Marlene hat an alles gedacht.«

»Alles andere würde mich auch wundern.« Rainer schmunzelte und sie spürte, wie ihre Wangen noch stärker brannten. Auch Gustav entging diese verräterische Regung ihres Körpers nicht. Über sein Gesicht lief ein Zucken und seine Kiefermuskeln mahlten.

Marlene unterdrückte ein Stöhnen. Warum musste Gustav Rainer bloß als Konkurrenz sehen? Erstens würde sie sich auch dann nicht in ihren Chef verlieben, wenn er der einzige Mann wäre. Außerdem interessierte Rainer sich überhaupt nicht für sie. Er flachste zwar immer ein wenig mit ihr, hatte sie aber noch nie um eine Verabredung gebeten. 

»Was meinst du; werden wir einen guten Preis für Black Storm bekommen?« Rainer schien nichts von der Feindseligkeit zu bemerken. Er tippte auf die Papiere zu dem Rapphengst und sah den Gestütssohn abwartend an.

Der runzelte die Stirn. »Für den schwarzen Teufel? Unwahrscheinlich, der Hengst ist viel zu cholerisch und aggressiv. Er kann Rising Glory niemals das Wasser reichen. Er wird sicher der Star der Auktion sein. Und die Eppsteins plustern sich wieder auf.« Gustavs Gesicht verfinsterte sich, wie immer, wenn er von seinen Erzrivalen sprach. Ihr wichtigster Zuchthengst hatte den der Goldmanns vor fünf Jahren beim Hamburger Derby um eine Nasenlänge geschlagen. Seitdem erzielten ihre Fohlen bessere Preise.

Rainer nickte nachdenklich. »Sicher, Rising Glory ist ein Traumpferd. Groß, mit starken Fesseln und tadellosem Gang. Aber ihm fehlt das richtige Feuer.«

»Du meinst wohl die Angriffslust.« Gustav schnaubte.

»So kann man es auch nennen.« Mit einem leisen Lachen rückte Rainer seine Mütze gerade. »Das Tier legt sich mit jedem an, der nicht mit ihm umgehen kann.«

»Und das ist fast jeder außer dir. Nein, für den Gaul werden wir nie im Leben viel bekommen. Ich bin froh, wenn wir ihn los sind.« Gustav schürzte missbilligend die Lippen.

Marlene räusperte sich. »Ich finde Black Storm schön. In seinem Blick liegt etwas, das die anderen nicht haben.«

Beide Männer schauten sie verwundert an.

»Habe ich den Namen etwa falsch ausgesprochen?«, fragte sie mit brennenden Wangen.

Rainer zwinkerte ihr zu. »O nein, ganz und gar nicht. Du hast ihn genauso gesagt wie wir. Allerdings klingt er aus deinen Namen viel schöner. Weicher. Melodischer.« Er warf ihr ein Lächeln zu, das den Takt ihres Herzschlags noch einmal erhöhte. Mittlerweile galoppierte es fast so schnell wie Mystic Moonlight, der den Ruf des Gestütes begründet hatte.

Rainer lachte leise und klopfte Gustav auf die Schulter. »Findest du nicht auch, mein Freund?«

Gustav lächelte gequält. »Natürlich. Niemand hat so eine wunderschöne Stimme wie Marlene.«

Nun starrten beide Männer sie versonnen an. Die Situation hatte etwas Absurdes. Sie hob die Mundwinkel an. »Nun, egal, wie man den Namen ausspricht: Letztlich geht es vor allem darum, einen guten Preis zu bekommen. Auch beim Geschäft mit Pferden muss man Geld verdienen«, wiederholte sie den Leitspruch von Gustavs Großvater.

Rainer prustete los. »Du bist ja echt eine knallharte Geschäftsfrau. Kein Wunder, dass Gustav immer in den höchsten Tönen von dir schwärmt.«

Das blasse Gesicht des Gestütssohns lief so rot an wie ein Hummer. Hatte er gegenüber dem Pferdetrainer etwas über sie gesagt? Was Rainer wohl erwidert hatte? Das interessierte sie viel mehr, aber dazu schwieg er sich aus.

»Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich die Auktion entwickeln wird«, sagte Rainer nachdenklich.

Das war Marlene auch, allerdings aus anderen Gründen. Sie war noch nie auf einer Auktion für Galopprennpferde gewesen. Wobei Gustav sie als einfache Bürokraft vermutlich nur mitnahm, damit er sie weiter anschwärmen konnte. Trotzdem freute sie sich auf die Auktion.