Hörbuchrechte Eigenproduktion oder Lizenzvergabe

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Wir bei dp audiobooks unterscheiden bei der Veröffentlichung von Hörbüchern zwischen Eigenproduktionen und einer Lizenzvergabe an auswählte Kooperationspartner. Beides ist sinnvoll, da die Zukunft in der Verbindung von gelesenem und gesprochenem Wort liegt.

Schon vor dem Start unseres eigenen Hörbuch-Imprints dp audiobooks haben wir Teile unseres Programms mit Partner:innen als Hörbuch veröffentlicht. Mit dp audiobooks haben wir uns bewusst für den Hörbuchmarkt und den damit einhergehenden unternehmerischen Risiken und Chancen entschieden.

Warum werden nicht alle Hörbücher als Eigenproduktion umgesetzt?

Wer Hörbücher „selbst“ machen möchte und dabei auf Qualität setzt, muss sich im Klaren sein, dass Hörbücher nichts anderes als „vorgelesene“ Bücher sind. Wer schon einmal vorgelesen hat, kennt die Stolperfallen und kann sich vorstellen, dass 8 Stunden Hörzeit um die 16 Stunden Einsprechzeit sind. Zusätzlich zur Person die Einspricht, benötigt man die Regie. Sie achtet darauf, dass Betonung und Stimmlage etc. passend sind und den Vorstellungen des Auftraggebers entsprechen.

In Summe benötigt ein Hörbuch deshalb vorallem Zeit – viel Zeit. Damit begrenzt sich schon das Kontingent möglicher Eigenproduktionen neben der Tatsache das pro Hörbuch ein entsprechendes Budget verfügbar sein muss.

Als freier, unahängiger Verlag unterliegen wir faktischen finanziellen Limitierungen. Dennoch möchten wir so viele E-Book-Werke wie möglich auch als Hörbuch publizieren. Denn wir glauben daran, dass in naher Zukunft Lesen und Hören von den Konsument:innen nicht mehr getrennt gesehen werden.

Was sind Hörbücher die in „Lizenz“ produziert werden?

Die über Jahre aufgebauten Partnerschaften erlauben uns die enge Zusammenarbeit mit anderen Hörbuchverlagen, die auf die inhaltliche Qualität unserer Werke vertrauen und uns im Gegenzug ein großzügiges Mitsprachrecht bei der Produktion der Hörbücher ermöglichen.

Mit unseren Partner:innen haben wir daher Kooperationverträge verhandelt, die neben den kommerziellen Rahmenbedinungen auch die Qualitätsansprüche der Marke dp sicherstsellen. D.h. auch wenn wir nicht selbst produzieren haben unsere Partner:innen uns ein hohes Maß an Mitsprachrecht eingeräumt und die Marke dp steht auch bei diesen Werken für Qualität.

Im Bezug auf die Verträge zwischen Autor:in und Verlag kommen für diese zwei Fälle unterschiedliche Ausgestaltungen zum Tragen. Bei einer Eigenproduktion übernimmt dp das komplette unternehmerische Risiko und investiert in Sprechersuche, -auswahl, Regie, Produktion und Vertrieb. Umsatzseitig ist der Verlagserlös für dp deutlich höher, da lediglich die Kosten des Distributors von den Lizenzzahlungen der Plattformen (Audible, Deezer, Spotify, Bookbeat etc.) abgezogen werden. Das bedeutet, dass der prozentuale Tantiemenanteil für den/die Autor:in kleiner wirkt als bei der Lizenzvergabe an dp Kooperationspartner:innen.

Bei der Lizenzvergabe an dp Kooperationspartner:innen übernimmt der/die lizenzzehmende Partner:in neben der Projektkoordination auch die gesamten Investitionen und somit das unternehmerische Risiko. Umsatzseitig erhält dp dafür lediglich einen kleinen Anteil vom Lizenzerlös (dem Verlagserlös des lizenznehmenden Partners). Der prozentuale Tantiemenanteil für den/die Autor:in ist hier im Vergleich deutlich höher als bei der Eigenproduktion.

In Vergleich und auf die Dauer der Vertragslaufzeit, sollten sich die absoluten Beträge für den/die Autor:in nicht unterscheiden. Für beide Formen der Hörbuch-Umsetzung investiert dp wie auch die Partner:innen in Marketing, Kommunikation und Vertrieb um das Werk für alle Beteiligten zum Erfolg  zu führen.