Worum geht es in deinem Buch Mord in Nizza?
Im Mittelpunkt steht die Erzählerin Mrs Thomas Daniel Davies. Sie ist eine junge Kriegswitwe, die im Jahr 1921 nicht nur an die französische Riviera aufbricht, sondern mehr noch in ein neues Leben. Und je weiter sie sich von ihrer Heimatstadt Penzance entfernt, desto mehr kommt ihr früheres Selbst zum Vorschein: Eine Frau nämlich, die keine Angst davor hat, für sich selbst zu sorgen und dabei ungewöhnliche Wege zu gehen.
Natürlich geht es auch um den Mord, der die kleine Gesellschaft erschüttert, in der Elizabeth sich befindet. Ein Mord, der nicht nur Lizzies Träume von einer goldenen Zukunft bedroht.
Beschreibe Elizabeth Teague in zwei bis drei Sätzen.
Lizzie ist Anfang dreißig und daran gewöhnt, ihre eigenen Bedürfnisse zum Wohle anderer zu vernachlässigen. Dennoch ist sie durchaus selbstbewusst und gesellschaftlich gewandt, sie hat Sinn für Humor, ist gebildet und einfallsreich. Jetzt, da sie auf eigenen Füßen steht, erinnert sie sich auch wieder an das muntere Mädchen, das sie vor ihrer Ehe war.
Kannst du dich mit einer der Figuren identifizieren? Wenn ja, mit welcher und warum?
Ich kann mich immer mit all meinen Figuren identifizieren, mit einigen mehr, mit manchen weniger.
Aber natürlich ist Lizzie diejenige, in die ich mich am besten einfühlen konnte. Dass sie von einer Minute auf die andere einen neuen Weg einschlägt, obwohl sie nicht weiß, was auf sie zukommen wird, das ist eine Entscheidung, die ich aus eigener Erfahrung kenne, wenn auch die Umstände völlig andere waren.
Florence Smith-Babington hingegen hat mir Freude bereitet mit ihrer unverstellten Egozentrik. Und Vera Gagarina, eine russische Künstlerin, ist mir so lieb geworden, dass sie auch in weiteren Fällen Lizzies mitmischen wird.
Der Roman spielt an verschiedenen Orten: Warst du bereits in Nizza oder Cornwall? Warum hast du gerade diese Orte ausgewählt?
Ich mag beide Gegenden sehr und so erging es vielen Menschen vor mir und nach mir.
Weshalb habe ich sie gewählt? Lizzie entstammt einer Künstlerfamilie und passt damit perfekt ins wildromantische Cornwall, in dem Malerinnen, Bildhauer und Schriftstellerinnen überall zu finden waren. Das milde Klima, die günstigen Mieten, das herrliche Panorama, die alten Geschichten von Piraten und Rittern lockten sie an.
Die französische Riviera wiederum war und ist ein Sehnsuchtsort besonders auch für britische Reisende – nicht umsonst gibt es in Nizza die Promenade des Anglais. Und weil wir alle gerade nur von schönen Orten träumen können, wird Lizzie stellvertretend für uns überall dorthin reisen, wo wir gerne wären. Dieses Mal also ins sonnige Nizza ans blaue Mittelmeer, wo sich die Reichen und Schönen treffen.