Meine Fruchtblase platzt mitten in einem tobenden Sturm, mein Mann ist nicht auf der Insel und der Strom ist ausgefallen. Die Dunkelheit der Hütte umhüllt mich, während ich mich an meinen Bauch klammere. So habe ich mir die Geburt meines Kindes nicht vorgestellt. Aber ich bin Hebamme. Ich weiß, was zu tun ist.

Als ich meine Tochter zum ersten Mal ansehe, erkenne ich sie sofort – ich habe sie immer gekannt. Sie ist perfekt, warm, lebendig. Tränen und Schweiß brennen auf meiner Haut, während ich sie wieder und wieder küsse. Mit ihr in meinen Armen schlafe ich erschöpft ein. Doch als ich aufwache, ist alles anders. Der Strom ist zurück und mein Mann ist da. Aber das Baby in seinen Armen ist nicht meines.

Ich bin nicht verrückt. Ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht. Und das Kind, das er mir zeigt, ist ein Junge. Was ist mit meiner Tochter passiert?

Ich werde es herausfinden  koste es, was es wolle.